Anfang des 18.Jahrhunderts bricht der große Nordische Krieg aus. In diesem Krieg spielen das lettische Gebiet und die territorialen Ansprüche des Russischen Imperiums eine wichtige Rolle. Eins der Ziele des damaligen Russlands ist es, die reiche und berühmte Stadt Riga zu unterwerfen. 1710 gelingt es dem russischen Zaren Peter I., Livland unter seine Kontrolle zu bekommen. Durch Livland und Riga erlangt Russland eine direkte Verbindung ("schlägt sich ein Fenster") nach Europa. Im Laufe des 18.Jahrhunderts verleibte sich Russland auch die anderen lettischen Gebiete ein.
Ende des 18.Jahrhunderts entwickelt sich die Industrie, und die Bevölkerungszahl steigt. Das heutige lettische Territorium wird zur fortschrittlichsten Provinz Russlands.
Ähnlich wie in anderen Teilen Europas erwacht Anfang des 19.Jahrhunderts bei den Letten das nationale Selbstbewusstsein. Es werden die ersten Zeitschriften in lettischer Sprache herausgegeben, und es herrscht ein reges gesellschaftliches Leben. Mitte des 19.Jahrhunderts beginnt die Zeit des nationalen Erwachens - die gesellschaftlich und kulturell aktivsten Menschen ("die Neuletten") fordern für das lettische Volk die gleichen Rechte, die für andere Völker seit langem eine Selbstverständlichkeit sind.
Krisjanis Barons (1835-1923)
ein Wegbereiter des lettischen nationalen Erwachens. Barons sammelte und ordnete ca. 1 Mio. zum Teil Jahrhunderte alte lettische Volkslieder (Dainas).
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