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geographie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Planeten

Wicklung

Ernährung

Entwicklungshilfen



Das Ziel von Entwicklung muss sein: Kein Mensch auf Erden soll mehr Hunger leiden, jeder Mensch muss ein Dach über dem Kopf haben, eine Schule besuchen können, ärztliche Betreuung finden, wenn er krank ist, muss die Möglichkeit haben, einen Beruf zu erlernen und auszuüben, seine Regierung frei zu wählen und ohne Unterdrückung zu leben.

1. Entwicklung durch Selbsthilfe

"Menschlicher Erfindergeist hat schon so manches Problem gelöst. Die wirkliche Frage ist nicht, ob wir fähig sind, sondern ob wir bereit dazu sind, die Probleme anzupacken."


Selbsthilfe = Der einzelne Mensch kann das Lebensnotwendige für sich und seine Familie aus eigener Kraft erwirtschaften. Gesellschaft und Staat müssen dafür geeignete Bedingungen schaffen und das zur Verfügung stellen, was der Einzelne nicht selbst schaffen kann: Straßen, Schulen, Krankenhäuser, Märkte, Spar- und Kreditmöglichkeiten, eine unabhängige Rechtssprechung, freie Beteiligung an demokratischen Wahlen, aktive Teilnahme an gesellschaftlichen Entscheidungen.

Grundprinzipien für Hilfe zur Selbsthilfe:

. die Eigenanstrengungen der Begünstigten werden nicht ersetzt und die geförderten Personen und Gruppen nicht von der Verantwortung entbunden,
. bestehende Initiativen werden verstärkt; falls es derartige Initiativen nicht gibt, darf externe Förderung nicht über einen ersten Anstoß hinausgehen,
. die Beteiligung der Betroffenen bei allen Entscheidungen im Rahmen der Zusammenarbeit ist unabdingbare Vorraussetzung der Förderung,
. die Förderung richtet sich in erster Linie an Gruppen,
. die Entscheidung zwischen dem Möglichen an Selbsthilfe liegt nicht allein bei denen, die fördern, sondern ist Gegenstand des Dialogs mit den begünstigten Personen und Gruppen.


2. Brot für die Welt


Die Aktion:

"Brot für die Welt" wird seit Beginn im Jahre 1959 von allen evangelischen Landes- und Freikirchen getragen. Durch vielfältiges Engagement von Gemeinden, Gruppen und Einzelpersonen wird bei den Menschen im Süden Hilfe zur Selbsthilfe geleistet. Für jede Spende übernimmt "Brot für die Welt" die Verpflichtung, sie effektiv und verantwortungsbewusst für die Projektarbeit einzusetzen. Das deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) bestätigt die seriöse Arbeit durch die jährliche Vergabe des Spendensiegels.


Die Partner:
In Übersee arbeitet "Brot für die Welt" mit erfahrenen einheimischen Partnerorganisationen und Kirchen zusammen. Sie kennen die soziale Wirklichkeit ihrer Länder und sie sind motiviert, sich energisch, gewaltlos und fantasievoll für ein menschenwürdiges Leben der Armen und Benachteiligten einzusetzen. Aus der Förderung einzelner Projekte entwickeln sich mit bestimmten Partnern in Dialog und gemeinsamer Verantwortung Konzepte einer längerfristigen Projektzusammenarbeit.

Die Grundlage:
Die biblische Bitte um das tägliche Brot schließt nach Jesu Worten das teilen mit ein. Und dies meint nicht nur die Nahrung, sondern alles Lebensnotwendige. Dieses Grundanliegen der biblischen Botschaft, gerade auch den Menschen am Rande der Gesellschaft ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen, wird von Brot für die Welt" in dem Motto "Den Armen Gerechtigkeit" aufgenommen. Es betont die Verantwortung der "Einen Welt": Gerechtigkeit für die Armen, Bewahrung des Friedens und der Schöpfung sind Bausteine für eine gemeinsame Welt.

Direktorin von "Brot für die Welt" Cornelia Füllkrug-Weitzel:

"Ich bin neugierig darauf, wohin Gott uns in dieser Arbeit gemeinsam führt. Denn "Brot für die Welt" bedeutet auch für mich: Dankbarkeit für die Ressourcen, die Gott allen Menschen gemeinsam geschenkt hat,
betend und handelnd dafür eintreten, dass sie auch mit den "fernen Nächsten" gerecht geteilt werden."

2.1. Ziele von "Brot für die Welt\":

- mit Hilfe des weltweiten Partnernetzwerkes wachsam die je aktuellen Nöte der Armen wahrnehmen
- gemeinsam mit den Partnern neue Entwicklungen und Herausforderungen analysieren
- Wahrnehmung von globaler Verantwortung (Advocacy). Eintreten für die Rechte und Lebensmöglichkeiten von Benachteiligten und Stärken der Verhandlungsmacht der armen im Süden
- zusammen mit den Gemeinden und Gruppen in unserem Land als Jesu Hände und Füße in Aktion und Bewegung bleiben
- Motivieren der Gesellschaft durch Öffentlichkeitsarbeit zum Einsatz für die Zukunftsfähigkeit unserer "Einen Welt" (ökumenische Begegnung, entwicklungspolitische Bildung, Spendenaktionen, Kampagnen)



2.2. Kinder in der Dritten Welt

Kinder haben ein Recht auf Zukunft. Sie müssen die Möglichkeit haben, ihre geistigen, körperlichen und seelischen Fähigkeiten zu entwickeln. Auch sie sind gemeint, wenn Jesus Christus sagt: "Was ihr getan habt meinen geringsten Geschwistern, das habt ihr mir angetan." Die Aktion "Brot für dir Welt" und ihre Partner greifen überall dort ein, wo Kinder durch Krieg, Gewalt und Naturkatastrophen an Leib und Seele bedroht sind. Diese Aktion in Deutschland bemüht sich darum, dass Kinder und Jugendliche um die Lebensbedingungen ihrer Gleichaltrigen in den Ländern des Südens wissen. Sie bemühen sich, Entscheidungsträger in Politik, Wirtschaft und gesellschaftlichem Leben dahingehend zu motivieren, sich für das Zusammenwachsen der "Einen Welt" und ein gerechtes Leben in Würde für die Menschen in allen Teilen unserer Welt zu engagieren.


Gebt den Kindern eine Chance!


a) Eine Chance für Kindersoldaten:
"Brot für die Welt" unterstützt unter anderem Projekte zur Reintegration (Wiedereingliederung) von früheren Kindersoldaten in ihre Familien- und Dorfgemeinschaften in Mosambik, Uganda und Kenia. Ausbildung, Kleinkredite zur Existenzgründung, vor allem aber psychologische Behandlung sollen den Kindern und
Jugendlichen eine Perspektive geben. Um diesen fundamentalen Missbrauch zu beenden, wurde Anfang 1999 in Genf über ein Zusatzprotokoll zur Kinderrechtskonvention (Konvention = Vereinbarung, Abkommen; völkerrechtswirksamer Vertrag) der UN verhandelt. Das Alter für Rekrutierung (Einstellung der Wehrpflichtigen) und Kampfeinsatz soll auf 18 Jahre heraufgesetzt werden. Im gültigen Abkommen von 1989 gilt noch 15 Jahre als Mindestalter für Soldaten. Die Verhandlungen darüber werden jedoch seit Jahren besonders von den USA blockiert.


b) Keine Kinderarbeit:
Schon seit 1990 machen sich "Brot für die Welt" und andere Organisationen für angemessene Lebens- und Arbeitsbedingungen der Teppichkinder stark. Die Einführung des Rugmark-Siegels war ein großer Erfolg. Zu den Maßnahmen gehören Aufklärungskampagnen, Rehabilitationszentren für ehemalige Kindersklaven und Maßnahmen, die das Einkommen für die Familien sichern.

2.3. Schwerpunkte der Förderung:

a) Afrika

Die Entwicklungen im Berichtsjahr1999 haben deutlich gezeigt, dass die Förderschwerpunkte der vergangenen Jahre für Afrika nach wie vor relevant sind.

Friedensarbeit: Das Bild von Afrika ist geprägt von gewaltsamen Auseinandersetzungen. Um nur einige zu nennen: Bürgerkrieg im Sudan, politisch gesteuerte "ethnische" Konflikte zwischen Kenia und Uganda, vordergründig religiöse Konflikte in Nigeria und Tschad, politisch geförderte Eskalation (stufenweise Verstärkung eines polit. Oder milit. Konfliktes) der Landkonflikte zwischen weißen Farmern und der schwarzen Mehrheit in Simbabwe. So wird der Öffentlichkeit ein unzureichendes Bild der Realität, der Ursachen und Wirkung vermittelt.
Es gilt weiterhin, vorhandene Bemühungen zum Abbau von Gewalt und die Versöhnungsarbeit voranzubringen, demokratische Strukturen zu verteidigen oder wiederherzustellen und sich kompromisslos für die Einhaltung der Menschenrecht einzusetzen. Nach vielen hoffnungsvollen Aufbrüchen der 90er Jahre hat es viele Rückschläge gegeben. Deswegen in Resignation (Aufgeben) zu verfallen, wäre falsch.

Ernährungssicherung: Bewährt haben sich Verfahren nachhaltigen, standortgerechten Landbaus, der sich insbesondere durch eine intelligente, sparsame Nutzung der Ressource Wasser auszeichnet. Zu diesem Verfahren gehört unter anderem:

- mit den Betroffenen werden neue Nutzungsformen entwickelt und den lokalen Rahmenbedingungen angepasst
- weitmöglichst werden lokal verfügbare Betriebsmittel genutzt
- Diversifizierung (Veränderung, Vielfalt, Erweiterung ) des Anbaus und Tierhaltung sollen die Ernährungssituation verbessern und die Produktivität des Bodens stärken
- Eigenversorgung geht vor Export-Produktion


Basisgesundheitsarbeit: heißt in erster Linie Vorbeugung gegen Krankheiten (Hygiene, Ernährung etc.). Danach kommt erst die Versorgung mit Medikamenten, die sich aufgrund der hohen kosten nur wenige leisten können. Nach wie vor ist HIV/AIDS das bedrohlichste, medizinisch-soziale Problem vieler afrikanischer Länder. "Brot für die Welt" unterstützt die Kräfte, die das Thema ohne falsche Scham ansprechen und sich vorurteilsfrei der Opfer annehmen. Der Dialog innerhalb der afrikan. Kirchen wird begrüßt und unterstützt. Besondere Unterstützung wird weiterhin der Arbeit von und mit Behinderten zuteil. Andere Programme verbessern die wirtschaftliche Lage, Integration (Eingliederung, Zusammenschluss) und Selbstbewusstsein.

Bildung und Beruf: Der Schwerpunkt liegt bei Ausbildungs- und Kreditprogrammen im informellen Sektor. Zielgruppen sind junge Menschen in Flüchtlingslagern, insbesondere Frauen, die keine Möglichkeiten zur Existenzsicherung haben.


b) Asien

Trotz der unterschiedlichen Situationen in den einzelnen asiatischen und pazifischen Ländern, gibt es auch übergreifende Tendenzen, die sich in der Arbeit von "Brot für die Welt" niederschlagen: Die Konkurrenz in Wirtschaft und Handel wird schärfer. Erfolge bezahlt die Mehrheit der Menschen mit Verschlechterung der Sozialleistungen, mit Umweltschäden und ausbeuterischen Arbeitsbedingungen. In den meisten Länder vertieft der Modernisierungsprozess die Spaltung der Gesellschaften in eine kleine Oberschicht und eine Mehrheit, die ums Überleben kämpft. Daraus ergeben sich folgende landübergreifende Schwerpunkte:

Demokratisierung und Menschenrechte: Erfahrungsgemäß ist wirtschaftlicher Erfolg nur mit demokratischen Strukturen und Partizipation (Beteiligung, Teilnahme) nachhaltig. Zum Beispiel brach das indonesische Wachstum mit dem Sturz des Präsidenten zusammen. Autoritäre Strukturen, Korruption und Vetternwirtschaft hatten jahrzehntelang Ungerechtigkeit und Diskriminierung ganzer Landesteile überdeckt. Die jetzigen Forderungen nach Gleichberechtigung und Freiheit erfordern einen langen Demokratisierungsprozess. Die Rechte der Kinder, oft unzulässig in Arbeitsprozesse eingespannt, sind dabei ebenso zu wahren, wie die ethnischer Minderheiten, die meist keinen Zugang zu Wirtschaft und Handel erhalten. Neben der direkten Unterstützung dieser benachteiligten Gruppe versucht "Brot für die Welt" auch, die Fähigkeit im Umgang mit Konflikten zu fördern.

Indische Apartheid (Trennung): Die Dalits: Obwohl die Verfassung das Kastenwesen überwinden will, ist die indische Gesellschaft nach wie vor von ihm geprägt. Am untersten Ende der Skala stehen die ca. 200 Millionen Kastenlosen oder "Unberührbaren". Sie selbst nennen sich Dalits (Die Zerbrochenen). Durch immer bessere Organisation ihres Protestes gegen die systembedingte Diskriminierung verdeutlichen die Dalits ihren Aufbruch. Sie brandmarken die Situation als indische "Apartheid". "Brot für die Welt" unterstützt sie bei der Einforderung ihrer verfassungsmäßigen Rechte, bei der Dokumentation und Aufklärung von gewalttätigen Übergriffen, beim Aufbau von Interessenvertretungen sowie bei der Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Situation.

Ernährung, Gesundheit und Umwelt:
Viele Maßnahmen fördern den Anbau von Nahrungsmitteln für den eigenen Verzehr und die lokale Vermarktung. Gemüsegärten, Obstanbau, Fischzucht, Kleintierhaltung, verbesserte und angepasste Anbaumethoden sind die Komponenten solcher integrierten Programme. Ebenso wichtig ist die Gesundheitsfürsorge speziell für die Landbevölkerung. Hierzu gehören Gesundheitserziehung, Impfprogramme, Ausbildung von Dorfgesundheitshelfern, Trinkwasserversorgung, Bau von Latrinen (behelfsmäßige Toilette) etc. Ein weiteres wichtiges Arbeitsfeld ist der Schutz der natürlichen Ressourcen: Erosionskontrolle, Bodendeckerpflanzungen, Terrassenbau, reduzierter Einsatz von Kunstdüngern und Herbiziden (chem. Pflanzenvernichtungsmittel).


Gleichstellung der Geschlechter:

Überall werden Frauen ihre verfassungsmäßig garantierten Rechte vorenthalten. Auch unter den Folgen der Armut (Mangelernährung, schlechte Ausbildung) leiden sie besonders. Ihnen fehlt auch meistens der Zugang zu Recht, Einkommen und Eigentum. Die geförderten Projekte richten sich deshalb einerseits auf die Verbesserung der aktuellen Lebenssituation z. B. durch Alphabetisierung und die Schaffung von Einkommen durch Kleingewerbeförderung. In vielen Ländern gibt es Kredit- und Sparprogramme von Frauenverbänden, um das einkommen der Familien zu verbessern und gleichzeitig ihre Unabhängigkeit zu stärken.
Darüber hinaus werden ihre Interessen auch langfristig verfolgt wie durch ein Projekt in Bangladesh, das arme, landlose Frauen oder Kleinbäuerinnen ermutigt, sich an kommunalen Entwicklungsinitiativen zu beteiligen:
Der Projektpartner von "Brot für die Welt" Polli-Sree bietet notleidenden Frauen im Nordwesten des Landes eine handwerkliche Ausbildung, bringt ihnen Lesen und Schreiben bei - und auch, wie sie ihre Finanzen selbst verwalten. Mit einem projekteigenen Kredit machen viele anschließend ein eigenes kleines Geschäft auf, bestreiten ihr Leben selbstständig und können sich sogar ein Stück Land kaufen. Das Projekt arbeitet heute in 126 Dörfern. Geschult von Polli-Sree, sind inzwischen über 300 Frauengruppen im ganzen Land entstanden.


c) Lateinamerika:


Stärkung der Verhandlungsmacht:
Die erhoffte Annäherung zwischen Armen und reichen konnte die Modernisierung nicht leisten. Deshalb unterstützt "Brot für die Welt" Bauern, Fischer, indigene Völker, Landlose und verarmte Bewohner der Städte, die sich organisieren, um ihre Interessen effektiver zu vertreten.

Gleichberechtigung:
Wichtige Entscheidungen werden auch in Lateinamerika immer noch vorwiegend von Männern getroffen. "Brot für die Welt" unterstützt Maßnahmen, welche die Gerechtigkeit in den Beziehungen zwischen den Frauen und Männern fördern.


Friedenserziehung:
Politische, soziale und wirtschaftliche Konflikte erhöhen oft die Gewaltbereitschaft. Die Projektpartner von "Brot für die Welt" entwickeln u. a. Trainingsprogramme zur Friedenserziehung, damit Menschen lernen, Konflikte gewaltfrei zu bewältigen.

Menschenrechte:
"Brot für die Welt" finanziert Projekte, die auf lokaler und regionaler Ebene Rechtsstaatlichkeit und die Partizipation der Bevölkerung fördern. In enger Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen konnten wichtige Maßnahmen zum Schutz der Menschenrechte in diesen Ländern eingeleitet werden.


Umweltschutz:

Die Zerstörung der Natur macht eine dauerhafte Sicherung der Ernährung und Gesundheit der Menschen unmöglich. Eine umweltverträgliche Wirtschaftsweise ist daher Schwerpunkt vieler langfristiger Projekte. Auf nationaler Ebene koordinieren die Partnerorganisationen für nachhaltige Entwicklung, stärken Zusammenschlüsse von Nichtregierungsorganisationen, sozialen Bewegungen und landwirtschaftlichen Universitäten und Fachschulen. In 15 Ländern des Subkontinentes wird ein "Dialog- und Beratungsprogramm Ernährungssicherung und Landwirtschaft" mit Begleitung durch deutsche Berater und unter Teilnahme zahlreicher Partnerorganisationen umgesetzt. Eine zukunftsfähige Entwicklung steht auch im Vordergrund von Projekten der "Agenda 21" in Chile und Peru.


Förderung von Minderheiten:

Die Grundlagen menschlichen Zusammenlebens werden durch die Ungleichheit im Zugang zu geistigen und materiellen Gütern und zu politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen gefährdet. Auf diese Weise werden besonders indigene Völker und Afroamerikaner diskriminiert. Die Projektpartner nennen das Unrecht beim Namen und setzen sich für die Erhaltung und Entwicklung der Persönlichkeit und der kulturellen Identität von indigenen Völkern und Afroamerikanern ein. Dazu gehören auch Ausbildung und die Verbesserung des Einkommens.


Erlassjahrhauptprogramm:

Zu den wichtigsten Ereignissen von 1999 gehört auch die Teilnahme von "Brot für die Welt" an der Erlassjahrkampagne, die vor allem Nicaragua, Honduras und Bolivien betrifft.
Sie zählen zu den "high idebted Poor Countries (HIPC)", denen ein Großteil ihrer Schulden erlassen wird, wenn die Regierungen eine Strategie zur Armutsbekämpfung entwickeln.

d) Eine - Welt - Projekte:

Bei Eine - Welt - Projekten werden zwei Komponenten finanziert: Projektarbeit im Süden und die dazugehörige Advocacy- und Kampagnenarbeit im norden. Diese Projekte entsprechen den Forderungen der Grundsatzerklärung "Den Armen Gerechtigkeit 2000": Sie sind eine Reaktion auf die Bitten der Partner, die Menschen in Deutschland verstärkt darauf hinzuweisen, dass viele Konsumgewohnheiten auf Kosten der "Dritten Welt" gehen. Die Probleme bei der Produktion sind inzwischen immer mehr Menschen bekannt und sie fragen im Handel gezielt nach den fair produzierten Waren.

In keinem Land der Welt wird soviel Orangensaft getrunken wie in Deutschland. 90 Prozent des Konzentrats, das hier versaftet wird, kommt aus Brasilien. 150.000 Männer, Frauen und sogar Kinder arbeiten im brasilianischen Orangensektor. Niedrige Löhne auf den Plantagen sorgen dafür, dass bei uns der Saft so billig zu haben ist. Die Arbeit ist hart und die Ausbringung von Pestiziden gefährdet die Gesundheit. Seit einigen Jahren arbeiten in Brasilien und in Europa verschiedene Organisationen daran, die Situation für Landarbeiterinnen und -arbeiter auf den Orangenplantagen zu verbessern. Das Ziel ist, die kleinbäuerliche Produktion zu fördern und Alternativen zu den ungerechten Produktion -und Handelsbedingungen zu entwickeln. Mittlerweile gibt es in vielen Geschäften brasilianischen Orangensaft, der mit dem TransFair-Siegel ausgezeichnet ist.

Bananen:

In Costa Rica spielt die goldene Frucht eine außerordentlich wichtige Rolle. Die
multinationalen Konzerne Chiquita, Dole und Del Monte nutzten die günstigen klimatischen
und politischen Bedingungen, um den Anbau von Bananen allein in den 90er Jahren zu verdoppeln.Unzählige Hektar tropischer Regenwald fiel den Plantagen zum Opfer. Die Ausbringung der Pestizide mit Flugzeugenhaben ganze Landstriche verseucht.
Menschenrechte und Arbeitsrechte wurden verletzt. 25 Basisorganisationen aus Costa Rica, die katholische und die evangelisch-lutherische Kirche, Gewerkschaften und Bauerngruppen haben sich zum "Forum Emaús" zusammengeschlossen. Gemeinsam setzen sie sich für eine sozial -und umweltverträgliche Produktion ein. Diese Aktion wird auch von "Brot für die Welt" unterstützt. Zusätzlich wird die deutsche "Bananen-Kampagne" für gerechte
Produktions- und Handelsbedingungen. Die Bananen mit dem TransFair - Siegel gibt es bereits seit April 1998 in den Supermärkten. BanaFair ist in den Weltläden zu finden.

2.4. Katastrophenhilfe:

Das Konzept:

Rund 10 Millionen Mark im Jahr stellt "Brot für die Welt" der Diakonie Katastrophenhilfe (DKH) zur Verfügung. Bei ihrem Einsatz geht es nicht nur um direkte Überlebenshilfe durch Nahrung, Decken und Medikamente. Es geht auch um die Verhinderung von Katastrophen im Vorfeld und um Hilfe beim Wiederaufbau, der sogenannten Rehabilitation. DKH versucht, auf oft ankündigende Krisen rechtzeitig entgegenzuwirken, um die Schäden zu begrenzen. Dabei ist sie auf Spenden angewiesen schon bevor Krisen Medienwirklichkeit werden. DKH arbeitet in der Regel mit langjährigen Partnern von "Brot für die Welt" und im Verbund mit ATC (Action by Churches Together), dem weltweiten Netzwerk von über 200 evang. Kirchen, zusammen. In besonderen Krisenfällen richtet DKH auch Projektbüros vor Ort ein.



Hilfe für den Kosovo:
1999 stellte der Kosovo die größte Herausforderung dar. In den ersten Monaten galt es die Grundversorgung der Flüchtlinge und ihrer Gastfamilien in den Anrainerstaaten Mazedonien, Albanien und Montenegro sicherzustellen. In Spitzenzeiten wurden in den einzelnen Regionen bis zu 40.000 Menschen versorgt. Außerdem fanden auch infrastrukturelle Maßnahmen für die Gastländer Berücksichtigung. Im Juni, als die ersten Rückkehrer im Kosovo eintrafen, startete das Programm "Wiederinstandsetzung von Wohn- und Lebensraum": Wiederaufbau von Häusern, schulen, landwirtschaftliche Rehabilitation, Einkommen schaffende Maßnahmen. Es zielt auf Orte ihrer Gesamtheit ab und bezieht alle Selbsthilfepotentiale mit ein. Im Kosovo unterhält DKH ein eigenes Projektbüro, da die Hilfe noch für einen langen Zeitraum notwendig sein wird.

2.5. Öffentlichkeitsarbeit:


Fast jeder kennt "Brot für die Welt". Die Aktion hat einen guten Namen, und sie hat viele treue Spender. Das hängt nicht nur mit den Inhalten der Arbeiten zusammen, sondern auch mit einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit. Wer spendet schon, wenn er nicht weiß wofür? Die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit und Advocacy sieht ihre Aufgabe einer prompten und korrekten Weitergabe von Situationsberichten und
Entwicklungen. Sie will über Projekte informieren und über allgemeine entwicklungspolitische zusammenhänge aufklären. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, arbeitet die Abteilung auf mehreren ebenen mit
unterschiedlichen mitteln für jeweils andere Gruppen.

a) Pressearbeit:

Die Klassiker wie Pressemeldungen und Pressekonferenzen richten sich bundesweit an weltliche und kirchliche Printmedien (Sammelbezeichnung f. die Informations-, Meinungs- und Unterhaltungsträger, die gedruckt
verbreitet werden. Das geschieht zum einen über die Diakonischen Werke vor Ort, zum anderen über die vierteljährliche Ausgabe der Zeitung "Der Ferne Nächste".


b) Bildung:

Ein wichtiges Feld ist die Arbeit an den Schulen. Die Materialien und Aktionsvorschläge unter dem Motto "Globales Lernen" sollen den Lehrern helfen, Zusammenhänge verständlich zu vermitteln. Es geht um die Motivation der Schüler zu lokalem Engagement und um die Relativierung der eigenen Position durch
die Wahrnehmung von umfassenderen Zusammenhängen.

c) Projektinformation:
Wer detaillierte Informationen über aktuelle Projekte, Eine -Welt-Projekte eingeschlossen, wird hier fündig. Ob Wort, Bild oder Ton - alles kann kostenlos ausgeliehen werden.


d) Werbung:
Die Aufgaben der Werbeabteilung sind sehr umfassend. Sie entwirft Geschenkartikel wie Kalender und Postkarten, Infomaterial wie Poster, aber auch schwer vertrauliche Broschüren und Studien. Um auch die Surfer zu erreichen, schwimmt "Brot für die Welt" auch auf der Welle des Internets. Hier gibt es alle Infos frei Haus.

Wer nie eine Schule besuchen durfte, wer unter sklavenähnlichen Bedingungen schuften und auf elementare Arbeitsrechte verzichten muss, kann seine Fähigkeiten nicht entdecken und für sich nutzen. Damit Menschen in Lateinamerika, Afrika und Asien in der Lage sind,
ihr Leben aus eigener Kraft zu gestalten, brauchen sie Gerechtigkeit, Solidarität - und als Mindestmaß an Starthilfe eine solide Ausbildung. Es ist die Aufgabe Menschen, allen voran Frauen und Jugendlichen dabei zu helfen, sich selbst, ihren Familien und damit auch ihren
Dörfern zu helfen. Damit sie auf eigenen Füßen stehen und ihre Existenz langfristig ohne fremde Hilfe sichern können. Deshalb gibt es Projekte, die Grundlagen für ein Leben aus eigener Kraft schaffen: Frauen lerne Lesen, Schreiben und Rechnen. Sie bilden sich in
Familienplanung und Gesundheitsfragen weiter und lernen, für ihre Rechte zu kämpfen. Jungen und Mädchen bekommen die Chance zu einer Ausbildung. Durch kleine Darlehen oder Werkzeug-Ausstattung wird eine Existenzgründung möglich. Hilfe zur Starthilfe ist auf unterschiedliche Weise möglich. Entscheidend ist aber die Erkenntnis, dass unser Leben hier eng verknüpft ist mit dem Leben der Menschen in den armen Ländern des Südens. Die vielfältigen eichen der Solidarität und Nächstenliebe, das verantwortungsvolle Umgehen mit unseren Ressourcen, das Mitdenken und Mitsorgen, das Spenden und Beten stärken den
Lebensmut in einer oft menschenverachtenden Umgebung.

3. Andere Entwicklungshilfen

3.1. Deutscher Caritasverband

Sinnvoll spenden - wirksam helfen

Spenden für die Not- und Katastrophenhilfe von Caritas international kommen ausschließlich den Menschen zugute, die durch extreme Notsituationen bedroht sind. Im Rahmen der Soforthilfe sorgen sie für Nahrungsmittel, Obdach und medizinische Betreuung. Um zu verhindern, dass die Menschen in dauernde Abhängigkeit von äußerer Hilfe geraten, kombiniert Caritas Soforthilfe mit langfristigen Maßnahmen, die den Menschen wieder ein Leben aus eigener Kraft ermöglichen. Die Zusammenarbeit mit örtlichen Partnern in Afrika, Asien, Südamerika und Osteuropa macht Spenden noch wirkungsvoller.

3.2. Deutsche Welthungerhilfe

ist eine gemeinnützige und unabhängige Organisation der Entwicklungszusammenarbeit. Sie setzt sich für Menschenrechte, selbstbestimmte Entwicklung, Ernährungssicherung und Umwelterhaltung ein. Die Organisation arbeitet mit lokalen Partnerorganisationen zusammen, um mit Selbsthilfeprojekten Armut und Hunger zu bekämpfen. Außerdem finanziert sie ihre Arbeit aus Spenden und öffentlichen Zuschüssen und ist verpflichtet, sparsam und transparent zu wirtschaften.

3.3. Deutsches Rotes Kreuz

ist neben vielen anderen Bereichen auf Aids-Hilfe, Ausbildungen für die Bevölkerung, Flüchtlingsbetreuung, Gesundheitsförderung, Entwicklungszusammenarbeit und Umweltschutz spezialisiert.

 
 

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