Meerwasser in Bewegung Sie werden von verschiedenen Einflüssen in Bewegung versetzt: 1. Winde reiben an der Meeresoberfläche und bringen das Wasser in Bewegung, es entstehen Oberflächenströmungen. Solche Strömungen sind gleichzeitig auch Driftströme. 2. Oberflächenströmungen, die zu den Polen strömen, kühlen sich ab, werden dichter und sinken ab; diese sehr kalten Tiefenströmungen strömen zum Äquator. Die Meeresströmungen spielen mit der allgemeinen Zirkulation der Atmosphäre die größte Rolle im Klima-Wettergeschehen.
Die Oberflächenströmungen werden durch die Coriolis-Kraft (Dadurch werden auf der Erde Wasser und Wind auf der Nordhalbkugel nach rechts und auf der Südhalbkugel nach links abgelenkt) und durch die Winde nach rechts abgelenkt. Allerdings geht das nur bis zu den Rändern der Kontinente, dann drehen sie um und strömen in die gegengesetzte Richtung. Meeresströmungen unterscheidet man nach ihrer Tiefe, Entstehung und Temperatur. Meeresströmungen nach ihrer Tiefe: Oberflächenströmungen: ...
strömen unterhalb der Meeresoberfläche ( bis 200m Tiefe) und entstehen meist durch Winde. Tiefenströmungen: - strömen über dem Meeresboden und entstehen meist durch die Druckunterschiede im Wasser. Meeresströmungen nach ihrer Entstehung : Driftströme: Winde reiben an der Wasseroberfläche und bringen so das Wasser in Bewegung. Gradientströme: Wasser hat durch seinen unterschiedlichen Salzgehalt und seine verschiedenen Temperaturen ein verschiedene Dichte. Dadurch ist der Druck im Wasser auch unterschiedlich; die Druckunterschiede werden ausgeglichen. Meeresströmungen nach ihrer Temperatur Kalte Meeresströmungen: - transportieren kälteres Wasser durch warmes Umgebungswasser - z.
B.: Humboldtstrom, Benguelastrom, Kanarenstrom, Ovashio, Ostgrönlandstrom, Labradorstrom Warme Meeresströmungen: - transportieren wärmeres Wasser durch kaltes Umgebungswasser - z.B.: Golfstrom, Brasilstrom, Agualhasstrom, Kuroshio, Karibischerstrom, Nord- und Südäquatorialstrom Der Labradorstrom (Neufundlandstrom) Der Labradorstrom ist eine kalte und südwärts gerichtete Meeresströmung vor der Nordostküste Nordamerikas. Der Labradorstrom entstammt den Nordpolarmeeren und ist relativ salzarm. Durch sein Zusammentreffen mit dem Golfstrom entsteht bei den Neufundlandbänken häufig dichter Nebel (dieser Nebel wird Advektionsnebel genannt) und die Zyklonenbildung wird dadurch ebenfalls begünstigt.
Für die Schifffahrt besteht Gefahr durch in der Strömung südwärts driftende Eisberge. Advektionsnebel entsteht, wenn warme, feuchte Luft über eine kühle Oberfläche oder Luftschicht gleitet. Dieser Nebel erreicht Größen von mehreren 100 Metern und kann von der Sonne tagsüber nicht mehr aufgelöst werden. Erst ein Luftmassenaustausch kann ihn beseitigen. Vor Kalifornien dringt kaltes Wasser aus den Tiefen des Pazifiks an die Oberfläche. Die warme Luft vom Festland bildet darum an 40 bis 50 Tagen des Jahres Nebel vor der kalifornischen Küste.
Die Strömungen beeinflussen also das Wetter auf den Kontinenten. Golfstrom Der Golfstrom wurde bereits 1513 festgestellt. Er entsteht durch den Abfluss der von den Passatströmungen heranführenden Wassermassen des Nord- und Süd-Äquatorialstroms durch die 70 bis 80 km breite Floridastraße. Der Golfstrom hat einen Salzgehalt von ca. 35‰ und eine Durchschnittstemperatur von 27°C. Er fließt nach Annahme des Antillenstroms längs der Ostküste der USA nach Norden, wo er auf der Höhe von Neufundland durch den kalten Labradorstrom nach Nordosten abgedrängt wird.
Nun spaltet er sich in weitere Ströme. Der Hauptstrom fließt nun in westlicher Richtung zu den britischen Inseln an der norwegischen Küste entlang. Dort kühlt er von bereits 10°C auf 6°C ab. Dem Golfstrom verdankt Europa sein mildes Klima. Humboldtstrom (Perustrom) Der Humboldstrom ist eine kalte Meeresströmung, jedoch sehr fischreich. Er fließt an der Westküste Südamerikas vorbei und mündet in den Südäquatorialstrom.
Kuro-Schio (jap. = Blaue Strömung) Der Kuro-Schio ist eine warme Strömung, die im Pazifischen Ozean vor der Ostküste der Japanischen Inseln fließt. Dieser biegt dann aus dem Nordäquatorialstrom nach Nordosten und Osten ab und geht in den Pazifischen Strom über.
|