Wegen der günstigen geographischen Lage wurde das lettische Territorium seit jeher von anderen größeren Ländern begehrt und umkämpft. Dieser Umstand hat das Schicksal Lettlands und des lettischen Volkes bestimmt.
Im Laufe des 12.Jahrhunderts wird das lettische Gebiet zunehmend von westeuropäischen Kaufleuten besucht, die entlang des größten Flusses in Lettland, der Daugava, Handelsreisen nach Russland unternehmen. Ende des Jahrhunderts kommen hier deutsche Handelsreisende zusammen mit christlichen Missionaren an, die die heidnischen baltischen und finno-ugrischen Stämme zum Christentum bekehren wollen. Die baltischen Stämme nehmen die fremde Religion nur ungern an und weigern sich mit allen Mitteln, sich taufen zu lassen. Diese Nachricht dringt bis zum Papst in Rom, und es wird beschlossen, einen Kreuzzug auszurufen. Die Kreuzritter ziehen nach Lettland.
1201 gründet Bischof Albert aus Bremen die Stadt Riga, die sich mit der Zeit zur größten und schönsten Stadt der nordöstlichen Ostseeregion entwickelt. Mit dem Eintreffen der deutschen Kreuzritter wird die ungestörte Entwicklung der Kulturen und staatlichen Strukturen der einzelnen baltischen Stämme unterbrochen.
Erst nach fast hundert Jahren erlischt der militärische Widerstand der baltischen Stämme. Das nunmehr unter deutscher Herrschaft befindliche Territorium wird im Laufe des 13.Jahrhunderts unter dem Namen Livland zu einer Konföderation zusammengefasst. Livland umfasst das heutige Estland und Lettland. 1282 wird Riga, und später auch die Städte Cesis, Limbazi, Koknese und Valmiera in den norddeutschen Hansebund aufgenommen.
Siegel des Gründers von Riga, Bischoff Albert.
Seitdem ist Riga ein wichtiger Kreuzpunkt des Handels zwischen Ost und West und als regionales Zentrum des östlichen Baltikums kulturell eng mit Westeuropa verbunden.
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