Ein großer Teil des Kontinents ist mit den Anden, eine riesige Gebirgskette bedeckt. Diese erstreckt sich vom Nordwesten entlang der Pazifikküste bis zur südlichen Landzunge Süd Amerikas. Geologisch gesehen handelt es sich um ein eher jüngeres Gebirge, das im Tertiär gefaltet wurde und sich steil von den schmalen Ebenen entlang der Küste des Pazifiks erhebt. Während es sich in den meisten Teilen Venezuelas, Argentinien und Chile um einen einzelnen Gebirgszug handelt, hat sich der mittlere Teil der Gebirgskette in zwei oder drei parallele Bergketten, die Kordilleren, aufgefächert. Zwischen diesen Gebirgssystemen haben sich zum Teil große Hochplateaus, wie etwa in Bolivien, gebildet. Insgesamt 25 Gipfel erreichen eine Höhe von über 5000 Meter und es gibt etliche Vulkane.
Das Bergland von Guyana im Nordosten und das weite Brasilianische Bergland im Osten werden von ausgedehnten Tafelländern gebildet, aus denen hohe Tafelberge aufragen. Die höchsten Erhebungen des brasilianischen Berglandes liegen in der Nähe der Atlantikküste. Während das Gestein dieser Hochländer zu unfruchtbaren Böden mit roter Färbung verwitterte, entstanden in vielen Tälern fruchtbare Böden aus Basaltgestein. So auch im eher weniger hohen und relativ flachem Patagonischen Tafelland; nur sind sie hier wegen der extremen klimatischen Verhältnisse nur von geringer Bedeutung für die Landwirtschaft.
Zwischen diesen alten Rumpfgebirgen erstrecken sich ausgedehnte Tieflandregionen, so zum Beispiele dem Orinocobecken welches auch die nördlichste Tieflandregion ist. Es besteht aus den sogenannten Llanos, das sind Schwemmlandebenen und Tafelberge, und einem weiten System von Wasserläufen. Alle diese Flüsse münden schließlich in den Amazonas, dessen Becken leicht hügelig und auch fruchtbar ist.
Noch weiter südlich liegen dann die flachen Täler und Ebenen des Grand Chaco und der Pampas, die beide in die sumpfigen Überschwemmungsgebiete der Flüsse Paraguay und Paraná übergehen.
Die Küstenlinie von Süd Amerika weißt nur wenige Buchten auf, erst im äußersten Süden ist sie von zahlreichen Fjorden gegliedert. Diese durch den nacheiszeitlichen Anstieg des Meeres überfluteten Täler greifen zum Teil in das Landesinnere hinein.
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