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geographie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Vulkan

Industrie

Treibhauseffekt

Geographische gegebenheiten



Lage Die japanischen Inseln befinden sich auf der Nordhalbkugel im Westpazifik. Sie gehören zum asiatischen Kontinent, der sich westlich von ihnen befindet. Die kürzeste Entfernung zum Kontinent beträgt 215km zu Korea, die weiteste 860km am Japanischen Meer.

Der nördlichste Punkt ist Kap Soya, 45° n.B., der südlichste Punkt befindet sich bei 24° n.B. Somit erstreckt sich Japan über 21 Breitengrade. Die Nord- Süd- Ausdehnung beträgt maximal 2400km, die Südost- Nordwest- Ausdehnung maximal 1600km und die Ost- West- Ausdehnung über 1000km Luftlinie.

Die natürlichen Grenzen ergeben sich wie folgt: im Norden La-Pérouse-Straße (Meerenge zu Sachalin), im Osten der Pazifik, im Süden das Chinesische Meer und im Westen das Japanische Meer.



Inselreich

Das japanische Inselreich umfasst ca. 3900 Inseln, die teilweise unbewohnt sind. Dabei wird ein Meerraum mit einer Fläche von 4 Millionen km² eingenommen. Die Namen der Hauptinseln lauten Hokkaidô, Honshû, Shikoku und Kyûshû (von Nord nach Süd). Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die größten Inseln.

Insel

Fläche in km²

Anzahl Nebeninseln

% des Reiches


Honshû

227\'414

1\'545

61,2

Hokkaidô

78\'073

262

22,1


Kyûshû

36\'554

1\'419

11,1

Shikoku

18\'256

471

5,0


Okinawa

1\'185

221

0,6





Berg/ Gebirge

Ca. 75% des japanischen Festlandes sind mit unbewohnbarem waldreichem Gebirge, das nicht landwirtschaftlich nutzbar, aber sehr zerklüftet und steil ist.

Hokkaidô: Von Kap Soya, dem nördlichsten Punkt, bis Kap Erimo, dem südlichsten, verläuft das rund 400km lange Hidaka- Gebirge, das aus zwei parallelen Antiklinalen besteht, wobei die östliche das Hidaka im engeren Sinne ist und die westliche das Yubari- Gebirge. Durchbrochen wird diese Achse durch die Kurilenvulkankette, die von Ost nach West verläuft. Der Yoteisan, Ezo- Fuji, 1893m, ist der höchste Punkt des Vulkangebirges.


Honshû: Hier befinden sich die meisten der für Japan charakteristischen Gebirge, Berge und Einzelvulkane, die Höhen von über 3000m erreichen. Im Nordosten befindet sich das Ou- Gebirge. Im Osten bilden die Terrassen und die Randgebirge Vulkane die ins Meer übergehen. Ein Vertreter ist der Fujisan an der Westseite. Ähnlich ist auch der Mittelteil aufgebaut. Hier befinden sich die höchsten aber auch die sich am weitesten erstreckenden Gebirge, die durch riesige Vulkankegel und Hochplateaus gekennzeichnet sind. Charakteristisch für die südwestliche Halbinsel Honshûs ist eine 400km lange Gebirgsachse, die im Durchschnitt 1000- 1500m hoch ist.

Shikoku: Das Shikoku- Gebirge teilt die kleinste der japanischen Hauptinseln in einen nördlichen und südlichen Teil. Es verläuft von NO nach SW, die durchschnittliche Höhe beträgt 1500m. Die höchste Erhebung bildet der Ishizushiyama mit 1981m.


Kyûshû: Während Nordkyûshû durch ein Mosaik aus Bergmassiven, Vulkanen und Ebenen gekennzeichnet ist, umfasst das Kyûshû- Gebirge Mittel- und Südkyûshû. Ebenso dringt im Süden die Vulkanreihe der Ryûkyû-Inseln ein. Die höchsten Erhebungen im Norden sind u.a. der Unzendake (tätig, 1360m) und der Kujûsan (1788m). Im Süden sind dies u.a. der Sakurajima (1118m) oder der Takachiho (1574m).


Gewässer

Aufgrund der geringen Entfernung der Gebirge zur Küste haben auch die Flüsse nur einen geringen Weg zurückzulegen und daher ein starkes Gefälle. Nur vier Flüsse besitzen eine Länge von mehr als 300km. Auf ihren Weg transportieren sie große Mengen an Material, das in den Ebenen der Küste aufgeschüttet wird. Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die längsten Flüsse.


1. Shinanogawa, 369km

6. Kisogawa, 232km

2. Ishikarigawa, 365km

7. Mogamigawa, 216km


3. Tonegawa, 322km

7. Tenryugawa, 216km

4. Teshiogawa, 306km

8. Gôgawa, 200km


5. Kitakamigawa, 243km




Trotz des hohen Anteils an Gebirgen und intramontaner Becken findet man in Japan relativ wenige Seen. Über 50% der Seen sind Brack- oder Strandseen in den Ebenen. Ein weiterer Anteil entfällt auf Krater-/Calderaseen und auf Stau- und Bergseen, die durch vulkanische Aktivität entstanden sind. Der Biwako, auf Honshû, ist der einzige See mit regionaler Bedeutung und zugleich auch das größte stehende Gewässer. Jedoch verliert auch er Fläche durch seine Zuflüsse im SO. Die größten Seen Japans:


Name

Wasserfläche in km²

Tiefe in m

Art

Biwako

675

96

See in tektonisch bedingter Hohlform


Hachirogata

200

5

Lagunen-/Brackwassersee

Kasumigaura

180

8

- \" -


Saromako

150

20

- \" -

Inawashiroko

105

95

vulkansicher Stau-/Bergsee


Nakanoumi

104

9

Lagunen-/Brackwassersee


Seit 1950 entstanden weiterhin viele Stauseen, die teils sogar größer sind als die natürlichen. Sie dienen neben der Abflussregulierung meist auch der Energiegewinnung und der Wasserversorgung.

Sehr beliebte Gewässer sind die Onsen, die heißen Quellen, in denen sich unterirdisches Wasser mit heißem Vulkanischen Gas vermischt und an die Oberfläche tritt. Diese Quellen, ca. 10´000, haben sich meist zu Ferien- und/oder Kurorten entwickelt. Früher wurde in dem heißen Wasser sogar gekocht, heute nutzt man einige Quellen zur Gewinnung geothermischer Energie.








Ebenen

Japan besteht, wie gesagt, zu 80% aus Gebirgen. Daraus ergibt sich, dass die Ebenen und Tiefflächen meist schmal und langgestreckt, aber trotzdem eher klein, an den Küsten zu finden sind. Ebenso dienen die engen Mündungsgebiete und wenige Hochplateaus und Täler der Besiedlung. Die geringe Entwicklung von Ebenen erklärt sich durch das junge Alter der Inselkette. Jedoch sind die Ebenen meist nicht \"eben\", sondern terrassenartig vertikal gegliedert. Die größten Ebenen, Becken und Terrassenländer gibt die folgende Übersicht wieder:

Name, Größe in km²

Lage

Name, Größe in km²

Lage

1. Kantô, 14´700

Chûbu, Tôkyô

5. Nôbi-Ebene, 3´200

Chûbu, Nagoya


2. Konzen-Plateau, 5´300

Osthokkaidô

6. Kitakami-Tal, 2´800

Tôhoku

3. Ishikari-Ebene, 4´300

Mittelhokkaidô

7. Echigo-Ebene, 2´100

Hokuriku


4. Tokachi-Becken, 3´800

Osthokkaidô

8. Sambongihara, 1´600

Tôhoku



Klima

Aufgrund der großen Nord-Süd-Ausdehnung und des gebirgigen Charakters des Landes ist das Klima in Japan sehr uneinheitlich. Die jährlichen Durchschnittstemperaturen reichen von 5 °C in Nemuro (Hokkaido) bis 16 °C auf Okinawa. Kurze Sommer und lange, kalte Winter kennzeichnen das Klima auf Hokkaido und im nördlichen Teil von Honshu. Die strenge Kälte im Winter wird größtenteils durch die aus Sibirien wehenden Nordwestwinde und den kalten Oyashio verursacht, einer aus dem Beringmeer kommenden Meeresströmung. Nach Süden werden die Winter durch den Einfluss des warmen Kuroshio-Stromes gemäßigter. In Shikoku, Kyushu und im südlichen Honshu sind die Sommer heiß und feucht, die klimatischen Bedingungen nehmen subtropische Züge an; die Winter sind hier bei geringen Schneefällen mild.

Japan liegt im Einflussbereich der Monsunwinde, weshalb im Sommer vor allem an den pazifischen Küstengebieten hohe Niederschläge verzeichnet werden. Die mittleren Jahresniederschläge nehmen von Norden nach Süden zu; sie reichen von etwa 1 000 Millimetern auf Hokkaido bis rund 4 000 Millimeter in den Bergen des zentralen Honshu. Von Juni bis Oktober ziehen häufig tropische Zyklone, die in diesen Regionen als Taifune bezeichnet werden, über das Land hinweg. Sie können vor allem in den Küstengebieten große Schäden verursachen.












Naturkatastrophen

Japan ist eines der durch Naturereignisse gefährdetsten Länder überhaupt. Jährlich finden z.B. ca 7500 kleinere und größere Erdbeben statt, von denen ca. 1500 durch den Menschen wahrnehmbar sind. Ebenso sind Vulkanausbrüche, Erdbeben, Flutwellen und Taifune eine ständige Bedrohung. Aufgrund der dichten Bevölkerung in den engen bewohnbaren Räumen sind die Folgen umso extremer. Durch ständige Überwachung der Berge mit modernster Technik konnte die Gefahr des Vulkanismus zurückgedrängt werden. Erdbeben jedoch sind unvorhersagbar, so dass es trotz verbesserter Baumethoden etc keinen echten Schutz gibt. So forderte das letzte große Erdbeben, 7,2 auf der Richterskala, in Kobe über 5500 Todesopfer. Jedoch darf man die Naturphänomene nicht zu sehr überbewerten. So starben 1990 123 Menschen aufgrund von Naturkatastrophen, aber auch über 11´000 durch die Gefahren der Zivilisation, den Verkehr.

Naturgefahr

Ursache

Auswirkung

Lage gefährdeter Gebiete


Taifun

Wirbelsturm aus dem tropischen SO-Asien

Sturmschäden, Überschwemmungen

Küstengebiet

Tsunami

Seebeben

Zerstörung ganzer Küstenabschnitte

Ostküsten


Erdbeben

Plattenbewegung

Zerstörung von Städten

hauptsächlich Honshû

Vulkanausbrüche

Plattenbewegung

Zerstörung umliegender Gebiete

Inneres der Inseln


Überschwemmungen

große Flüsse, starke Regenfälle

Zerstörung von Feldern

Küste, Flussläufen

Bergrutsche

starke Regenfälle, Verwitterung

Zerstörung der Umgebung

ganz Japan


Schnee

Nord-West-Monsun

Lawinen

Hokkaidô, höhere Gebirge




Im März 2001, am 24. gegen 15:28 Uhr, fand ein weiteres größeres Erdbeben in Japan statt. Es hatte sein Zentrum nahe Hiroshima und erreichte ein Stärke von 6,4 auf der Richterskala.












Rohstoffe

Japan verfügt , für die Energiegewinnung, über ausreichende Vorräte an Kohle. Sie lagern v.a im Norden Kyûshûs und auf Hokkaidô, sind jedoch von minderer Qualität und ihr Abbau ist teuer, da sie tief und verstreut liegen. Ebenso verfügt Japan durch die vielen meist reißenden Flüsse über eine weitere reiche Energiequelle. Die Öl- und Erdgasvorkommen dagegen sind eher gering und betragen nur ein Prozent des Bedarfs.

Heimische Vorräte an eisenhaltigen und nichteisenhaltigen Mineralien sind vorhanden, jedoch nur eingeschränkt. Kupfer z.B. wird in der Kantô-Ebene und der Akita-Präfektur gefördert, Eisenerz z.B. in nordöstlichen Gebieten. Ebenso werden Chrom, Zink, und Blei gefördert, jedoch ist die Menge bei weitem nicht ausreichend für den industriellen Bedarf.

Somit ist Japan im Bereich der Rohstoffe extrem vom Import abhängig. Für die Energiegewinnung wird daher die Forschung vorangetrieben und man versucht sie auf die Kernkraftwerke umzulagern. Ebenso wurden Vorsichtsmaßnahmen, wie z.B. das Anlegen von Ölvorräten getroffen. Des weiteren sind gute diplomatische und Handelsbeziehungen, z.B. zum Rohstofflieferanten Südafrika ein Muss



Besonderheiten japanischer Kultur und Tradition

Über 99% stammen aus der gleichen ethnischen Gruppe (Schintoisten) - diese ist durch die Geburt festgelegt (nur ein Japaner kann Schintoist sein) -> bei den Schintoisten gibt es keine Orientierung am Individuum, sondern gruppenbezogen (z. B. Firma \"Schicksalsgemeinschaften\")

Grund: Räumliche Enge und Katastrophengefahr -> enges Zusammengehörigkeitsgefühl

2/3 der Bevölkerung Japans leben in in besonders dicht besiedelten Räumen (> 4000 Einwohner/km2 ; Gemeinden mit > 200 000 Einwohnern)

Ein Beispiel ist Tokyo mit über 16 000 E/km2; in Planung ist der: Millenniums- Tower der ca. 130 000 Arbeitsplätzen bieten soll)

Japan ist der Sitz der Verwaltung vieler Firmen:


-> Konzentration der Facharbeiter
-> höchstes Lohnnniveau, höchste Lebenshaltungs- und Grundstückskosten (1 m2 bis zu 200 000 $ )

-> höchste Verkehrsdichte
-> Problem der Dezentralisierung kaum lösbar





Landwirtschaft in Japan

Die Anbaugebiete Japans sind relativ sind klein. Dafür weist Japan einen der höchsten Ernteerträge pro bewirtschaftetem Land in der Welt auf. Etwa 70 Prozent des eigenen Nahrungsmittelbedarfs werden im Land erzeugt. Der Anteil der ländlichen Bevölkerung ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen; dennoch hat sich die Bedeutung der Landwirtschaft nicht verändert. Etwa 40 Prozent der Landwirtschaftsfläche werden für den Reisanbau verwendet, der über ein Drittel der Gesamternte beträgt. Reis bildet nach wie vor den Grundstock der japanischen Ernährung; Änderungen in den Ernährungsgewohnheiten und die Entwicklung besserer Anbauverfahren haben jedoch zu einer unübersehbaren Überproduktion geführt. Weizen, Gerste und Sojabohnen zählen ebenfalls zu den wichtigsten Ernteerzeugnissen. Weitere Anbauprodukte sind Kartoffeln, Zuckerrüben, Zuckerrohr, Rettich, Kohl, Süßkartoffeln, Chinakohl, Zwiebeln, Tomaten und Gurken sowie Mandarinen und andere Zitrusfrüchte, Melonen, Äpfel und außerdem Tabak. Von großer Bedeutung ist der Anbau von Tee, der vorwiegend für den innerjapanischen Gebrauch produziert wird.

Da die Landfläche für die Bewirtschaftung begrenzt und entsprechend wertvoll ist, steht für die Viehzucht nur wenig Fläche zur Verfügung. Dennoch werden etwa 9 612 000 Schweine, 4 564 000 Rinder und 306 000 000 Stück Geflügel gehalten. Die landwirtschaftlich genutzten Gebiete sind in kleinere Gehöfte aufgeteilt, wovon 70 Prozent nur etwa einen Hektar Fläche oder noch weniger umfassen. Die meisten Bauern sind zumindest zeitweise auch noch in der Industrie beschäftigt. Das Land wird intensiv genutzt, und der größte Teil der Höfe ist mit Elektrizität und modernsten Geräten ausgestattet. Ernten sind durch den Einsatz von Kunstdünger und verbesserte Anbauverfahren zwei- oder dreimal jährlich möglich, obwohl dies die Böden stark beansprucht. Insgesamt zählt die japanische Landwirtschaft zu den effektivsten der Welt.




Bevölkerungsverteilung

Die Einwohnerzahl beträgt rund 127,21 Millionen (2003). Die Bevölkerungsdichte liegt bei 337 Einwohnern pro Quadratkilometer. Die Bevölkerung ist überaus homogen zusammengesetzt; mehr als 99 Prozent der Bewohner des Landes sind Japaner. Unter den nahezu eine Million Ausländern stellen Koreaner den größten Anteil, daneben lebt in Japan auch eine jeweils größere Anzahl von Chinesen, US-Amerikanern und Filipinos. Die Ainu, die wie die Japaner ebenfalls sehr früh Teile des Archipels besiedelten, leben heute überwiegend auf Hokkaido. Die traditionelle Kultur der Ainu ist jedoch zunehmend im Verschwinden begriffen.

Der Urbanisierungsgrad ist in Japan sehr hoch; 79 Prozent der Bevölkerung leben in Städten (2001). Das Bevölkerungswachstum beträgt durchschnittlich 0,11 Prozent im Jahr (2003). Die mittlere Lebenserwartung liegt für Männer bei 77,6 Jahren und für Frauen bei 84,4 Jahren (2003).

Städte

Tokyo, das Finanz- und Wirtschaftszentrum des Landes, hat eine Einwohnerzahl von 8,03 Millionen (2002); in der Agglomeration leben rund 26,4 Millionen Menschen. Weitere große Städte sind Yokohama (3,43 Millionen Einwohner) mit einem bedeutenden Seehafen und Werften, ein Industriezentrum, das sich überwiegend auf chemische Produkte, Maschinenbau, Metall- und Rohölprodukte konzentriert; Osaka (2,48 Millionen Einwohner) mit einem wichtigen Seehafen und Flugplatz ist eines der größten Bankzentren Japans; Nagoya (2,11 Millionen Einwohner) ist ein Produktionszentrum mit Schwerpunkt auf Lackprodukten, Textilien und Tonwaren; Kyoto (1,39 Millionen Einwohner) ist die historische Hauptstadt des Landes, ein Zentrum der Schwerindustrie und berühmt wegen seiner kunsthandwerklichen Produkte, einschließlich Seidenbrokat und Textilien; Kobe (1,48 Millionen Einwohner) ist mit seinen vielen Werften der wichtigste Seehafen und weltweit der zweitgrößte Güterumschlaghafen. Neben diesen wichtigen Städten gibt es 75 weitere Städte mit einer Einwohnerzahl von mehr als 250 000.

Neben dem Hauptproblem der Raumenge steht der Nutzungskonflikt :

Industrie Wohnraum agrar. Nutzung



























Gründe für die ungleiche Verteilung


1.Relief

=> Küstengebiete traditionelles Siedlungs-und Agrargebiet => erste Agglomerationen => Arbeitsplätze, Ausbildungsmöglichkeiten und Infrastuktur => weitere Standortvorteile => weitere Verdichtung


2.Rohstoffarmut

=> Rohstoffimporte => Standort: Küste, insbesondere begünstigt: O-Küste (pazifischer Wirtschaftsraum / hafengünstiges Relief)

3.Dezentralisierungsmaßnahmen waren im allgemeinen erfolglos


- Raummangel

- Verlust von Agglomerations-und Fühlungsvorteile der Industrie

- Erschließungskosten (z.B.. Erosionsgefahr)

- Mangel an qualifizierten Arbeitskräften






Infrastruktur

Japan verfügt über eine gut ausgebaute Infrastruktur, obwohl die ausgeprägte Topographie die verkehrstechnische Erschließung des Landes stark erschweren. Die wichtigsten Eisenbahnstrecken wurden 1907 verstaatlicht, 1987 reorganisiert und in den privaten Besitz zurückgeführt. Mit dem Bau des berühmten Hochgeschwindigkeitszuges Shinkansen wurde Anfang der sechziger Jahre begonnen; er verbindet die Stadtregionen Osaka und Tokyo miteinander, wurde 1964 in Betrieb genommen und ist tägliches Beförderungsmittel vieler Menschen zwischen Arbeit und Wohnstätte. Später wurden die Hochgeschwindigkeitstrassen auf eine Gesamtlänge von nunmehr 7 000 Kilometer ausgebaut. Das japanische Straßennetz ist zu zwei Dritteln asphaltiert.

Die japanische Handelsflotte zählt zu den größten der Welt und umfasst 7 893 Schiffe (2002), die ein Fassungsvermögen von 214 412 153 Bruttoregistertonnen Fracht aufbringen. Die ersten japanischen Fluggesellschaften wurden 1951 gegründet; die Fluglinien verbinden Tokyo und Osaka vor allem mit Europa, den Vereinigten Staaten, Kanada, Mexiko, dem Mittleren Osten und Südostasien. Japan Air Lines (JAL, seit 1987 in privater Hand) und Japan Asia Airways sind die größten Fluggesellschaften und bieten vor allem internationale Flüge an; die All Nippon Airways, bisher vor allem für die Inlandsflüge zuständig, hat ihre internationalen Aktivitäten in den letzten Jahren ausgeweitet.

Neulandgewinnung

Neulandgewinnung

Ziel war es zusätzlichen Raum zu gewinnen derzeit ca. 800km2 zusätzliches Land
Nutzung: ~75% für Industrie, 7% für Handelshäfen ,Rest: Infrastruktur/Wohnraum

Beispiel Kobe: \"Port Island\"
Zweitgrößter Handelshafen nach Rotterdam ,Nutzung: Hafenanlagen

Hochhausappartements (~20 000)
Service Area (z.B. Schulen / Krankenhäuser )

Industrieanlagen ( z.B. Werften)
Art der Neulandgewinnung:
- Jamakiri (\"Berge abschneiden\" / Terrassierungen) - \"ins Wasser werfen\" => zusätzliche Landwirtschaftliche Nutzfläche
Neu: Täler im Hinterland auffüllen
Früher: Aufschüttung mit Müll => Krankheiten unter der Bev.


Heute: \"Jamakiri\"

Abtragung von Bergen, Aufschüttung im Meer, (Küstengebieten bis zu 10 m Tiefe) bzw. auch in Tälern
Aber auch: Aufschüttungsmaterial durch das Ausbaggern von Tiefseehäfen (Exporthäfen!!)

Probleme:

Verflüssigungseffekt (Bei Erdbeben & Tsunamis - \"Schwimmsand\")
Schaffung von genügend festem Untergrund (Schlickbeseitigung)
Entschädigung der Fischern und Züchtern (Aquakulturen: Fischfarmen, Muschelbänke)
Technopolis-Konzept:

Problem: Produktionsstätten + Wohnbevölkerung aus Verdichtungsräumen aussiedeln

Deshalb der Plan:

Schaffung neuer Produktionsregionen mit höchstem technischem Standard zur Produktion von leicht transportierbaren Gütern (Luftfracht!)
Universität + Forschungseinrichtungen bei neuen Standorten aufbauen (Kooperation mit Industrie)
Moderne Wohnanlagen + Eigenheim (ca. 200000 E für 50000 Arbeitsplätze)
Enge Verbindung zu benachbarter \"Mutterstadt\" schaffen -> urbanes Leben möglich
Nähe zu vorhandener Infrastruktur (zB. Flugplatz)

Erholungs- + Freizeiteinrichtungen
Die Entwicklung der japanischen Wirtschaft

Vor dem 2. Weltkrieg lag die japanische Wirtschaft in den Händen einiger weniger wohlhabender Familien, die als Zaibatsu ("reiche Clique") bezeichnet wurden. Die bedeutendsten dieser Familien waren die Mitsui, Iwasaki (sie agierten unter dem heute noch bestehenden Firmennamen Mitsubishi), Sumitomo und Yasuda. Diese Familien kontrollierten den größten Teil der Kohle-, Eisen-, Zellstoff- und Aluminiumindustrie. In den Jahren 1945 und 1946 wurde das Familieneigentum dieser riesigen Gesellschaften während der alliierten Besatzung aufgelöst. Die Firmen blieben jedoch intakt und haben seitdem eine noch größere Wirtschaftsmacht gewonnen, denn die Geschäftsbereiche wurden auch auf die Sektoren Schiffbau, Banken und andere Industrien ausgedehnt.

Besonders in den achtziger Jahren ist die japanische Wirtschaft enorm expandiert. Das industrielle Hauptaugenmerk Japans hat sich dabei von der Leichtindustrie auf die Schwerindustrie, die chemische und die Elektronikindustrie verlagert, die zusammen etwa zwei Drittel des jährlichen Gesamtexports produzieren. Ebenfalls bedeutend sind die japanische Automobilindustrie sowie der Schiffbau.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt 4 141 Milliarden US-Dollar (2001), woraus sich ein BIP pro Kopf von 32 600 US-Dollar ergibt (Dienstleistungen 66,8 Prozent, Industrie 31,8 Prozent, Landwirtschaft 1,4 Prozent). 63 Prozent der Erwerbstätigen sind im Dienstleistungssektor beschäftigt, 31 Prozent in der Industrie und 5 Prozent in der Landwirtschaft. Die Inflationsrate liegt bei -0,14 Prozent (1990-2001), die Wachstumsrate bei 1,26 Prozent (1990-2001).

Von 1987 bis 1991 boomte Japans Wirtschaft, das Land galt als der Motor der weltwirtschaftlichen Konjunkturentwicklung. Etwa 1991/92 setzte jedoch eine Rezession ein, die Mitte der neunziger Jahre leicht abgeschwächt werden konnte, aber schließlich 1997 in den schwersten Konjunktureinbruch seit der Ölpreiskrise (1974/75) mündete. Durch die so genannte Asienkrise wurde Japans Wirtschaft zusätzlich belastet.



Gewerkschaften:

Nur Forderungen, die keine Existenzgrundlagen von Betrieben gefährden

Lebensarbeitszeit:

ein Betrieb wird nicht verlassen (internes Wissen!!)
Gegenleistung: keine Kündigung (nur für Stammpersonal) bis ca. 55 Jahre

nur unzureichende Altersversorgung
Schulsystem:

Zweck-und Leistungsorientiert

größte Lernstoffmengen
häufige Übertrittsprüfungen => wichtig: Abschluß renommierter Schulen
Problem: Stress => Aggressivität/Selbstmorde
Problem:

Duale Struktur
Großbetriebe ó Klein-Kleinstbetriebe (nicht mehr konkurrenzfähig)
Teil der Bev. ohne ausreichende Ausbildung, Stammarbeitsplatz, ohne gewerkschaftl. Schutz , Opfer der Rationalisierung

Folgen der Industrialisierung:

Extreme Umweltverschmutzung => Erkrankungen => Proteste der Bev.
ständig steigernder Oelbedarf => Umdenken ab 1973 (Oellkrise)

=> Strukturwandel
Abkehr vom Rohstoff-und Energieintensiver Industrie (Stahl/Werften)
Wandel zur Wissensindustrie + Miniaturisierung
Seit ca 1985: Auslagerung in \"Billigproduktionsländer\", z.B. Süd-Korea
Besonderheit: Zusammenarbeit Staat-Wirtschaft

MITI = Ministerium für internationalen Handel und Industrie


beratende und lenkende Funktion
zuständig für Infrastrukturausbau und Patentwesen (Lauf zeit!)
Häufig Studienfreundschaften - Spitzenmanager aus derselben Elite-Universität (\"gakubatsu\" = akad. Clique)
=> rasche Genehmigungsverfahren,

reibungslose Finanzierung
steuerliche Vorteile (insbesondere für Großbetriebe)
=> \"Laserbeam-Marketing\", Augenmerk auf nur 1 Produkt: Entwicklung / riesige Produktionsanlagen / globale Vermarktung
Nachteile für Klein- /Kleinstunternehmen: (\"Duale Struktur\")

80% der Arbeitskräfte - 50% der japanischen Gesamtproduktion, d.h. insgesamt unproduktiver

schlechtere Beziehung zum MITI

hohe Verantwortung als Zulieferer
gesamte Entwicklungsverantwortung
Lagerhaltung - \"just in time\" - Produktion der Großunternehmen
strenge Hierarchie => starkes soziales Gefälle
keine Tarifverträge für Arbeitnehmen bei Kleinunternehmen

 
 

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