Inhaltsverzeichnis
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Einleitung / Kurze Definition_____________________________________2
Merkmale_____________________________________________________2
Entstehung___________________________________________________2
Vorkommen___________________________________________________3
Verwendung__________________________________________________4
Schlussbetrachtung____________________________________________5
Karten_______________________________________________________6
Quellennachweis______________________________________________7
Erklärung_____________________________________________________7
1. Einleitung / Kurze Definition
Lexikalische Definition:
Der Name Bimsstein kommt vom lateinischen pumex = Lava. Er ist ein helles, aus kieselsäure- und gasreicher Lava schaumig erstarrtes Gesteinsglas. Ausgeworfene Lavafetzen werden abgelagert als Bimssand und Bimskies. In verfestigter Form wird er auch Bimstuff genannt. (Aus "Der Brockhaus")
2. Merkmale
Die Farbe des Bimssteins ist für gewöhnlich hellgrau bis gelblich, hat also meist einen hohen Gehalt an Quarz, SiO2. Es gibt aber auch rötliche und dunkle Bimssteine, die aber selten vorkommen. Bimsstein ist ein Gesteinsglas, d.h. er besitzt eine amorphe (ungeformte, gestaltlose) Struktur ohne erkennbare Kristalle. Sein Gefüge wird durch zahlreiche Poren, die meist nicht miteinander verbunden sind, bestimmt. Sein Porenvolumen beträgt daher bis zu 85%. Das spezifische Gewicht des Bimssteins beträgt nur bis zu 0,3 und seine Dichte beträgt etwa 2,4. Er ist also sehr leicht und kann dadurch auf Wasser schwimmen.
(Aussehen siehe Abbildung Deckblatt)
3. Entstehung
Der Bimsstein ist ein Magmatit (auch Erstarrungsgestein). Ausgangsmaterial für Magmatite sind die zäh- und glutflüssigen Schmelze aus vielen Mineralien des Erdinnern, die Magma genannt werden. Der Bimsstein entsteht aus kieselsaurem, wasserreichem Magma. Dringt dieses Magma (an der Oberfläche Lava genannt) unmittelbar an die Erdoberfläche bilden sich bei relativ schneller Abkühlung die Vulkanite (auch Ergussgesteine, z.B. Andesit, Basalt, Bimsstein, etc.). Werden bei einem Vulkanausbruch Lavafetzen erst durch die Luft geschleudert, bevor sie zur Ablagerung kommen spricht man von Pyroklastiten oder Tuffgestein. Der Bimsstein entsteht aus den vulkanischen Gläsern Perlit, Pechstein und Obsidian und wird beim Herausschleudern von freiwerdenden Gasbläschen aus Volatilen (flüchtige Bestandteile in Magma oder Lava, z.B. H2O, CO2, F, etc.) aufgebläht. Dadurch entstehen zahlreiche Hohlräume unterschiedlicher Größe (teils mikroskopisch klein, teils deutlich sichtbar), die manchmal durch ihre ovale Form die Fließrichtung des Lavastroms zeigen. Durch die plötzliche Druckentlastung an der Erdoberfläche schäumt der Lavafetzen auf und erstarrt noch in der Luft zum amorphen Bimsstein.
Beim Herabfallen aus den Eruptionswolken findet eine Sonderung der Steine nach Teilchengröße statt. Die größeren Gesteinsbrocken fallen zuerst wieder herunter und zuletzt die feine Asche.
4. Vorkommen
Siehe auch Karten Seite 6.
Bimssteine bilden sich besonders häufig aus Rhyolithlaven (Rhyolith = heller Vulkanit), z.B. im Gebiet der italienischen Vulkane Ätna, Vesuv und Stromboli.
In Deutschland kommt Bimsstein vor allem am Laacher See und im Neuwieder Becken (Nordrhein-Westfalen) vor. Ansonsten gibt es ihn auch noch in Island (Vatnajökull) und in der Auvergne in Frankreich.
Die bekanntesten und größten Bimssteinvorkommen sind jedoch in Italien auf den Liparischen Inseln, vor allem auf der Insel Lipari. Die Bimssteinvorkommen auf Lipari dehnen sich auf 8,4 km² aus, etwa soviel wie 22,4% der gesamten Oberfläche.
Abb. 1: Insel Lipari (Italien)
(Quelle:https://www.kl.unibe.ch/sec2/neufeld/faecher/geo1/lipari/lipari.htm#Uebersicht)
Abb. 2: Bimssteinwerk (PUMEX) auf Lipari
(Quelle:https://www.kl.unibe.ch/sec2/neufeld/faecher/geo1/lipari/pumex02.jpg)
5. Verwendung
Bimsstein findet in vielen Gebieten Verwendung: Im Baugewerbe, in der Kosmetik, beim Bleichen von Jeans, etc.
Bimsstein wird wegen seines geringen Gewichts und seiner guten Wärmeisolierung für die Hohlblockherstellung, als Dämm-Material und für Isolierplatten genutzt. Bimskies dient als Füllmittel.
Die bekannteste Verwendung des Bimssteins in der Kosmetik ist die Hornhautentfernung durch Rubbeln auf der Haut. Ausserdem kann er zur Gebissherstellung dienen und ist auch in Zahnpasta vorhanden. Schon Mitte des 1. Jahrhunderts wurde Bimsstein von den Römern zur Reinigung der Zähne verwendet.
Abb. 3: Bimsstein zur Hornhautentfernung
(Quelle: https://www.hairpoint.de/shop2/index.html?koerper-pflege_koerperpflege_kosmetik_zubehoer.htm )
Eine andere, vielen Unbekannte, aber verbreitete Verwendung des Bimssteins ist in der Jeansherstellung. Jeans, die auf Neudeutsch unter der Bezeichnung \"stonewashed\" verkauft werden, werden weicher gemacht, indem sie in riesigen Anlagen zusammen mit Bimsstein gewaschen werden. Durch Bimsstein kann auch der "Used-Effekt" herbeigeführt werden, d.h. die Jeans sind an bestimmten Stellen heller, damit sie aussehen als wären sie schon getragen worden.
Abb. 4: Stonewashed Jeans im Used-Look (Quelle: Schwab Katalog)
Bimsstein wird auch als Poliermittel für viele Zwecke eingesetzt:
In der Fernsehapparatindustrie für das Polieren des Fernsehapparatglases. Für das Polieren von Silber, Gold und der optischen Glas- und Schauspielfelder.
Andere Nutzungen des Bimssteins sind auch noch die Bräunung und das lederne Vollenden usw. des Veloursleders. Er wird verwendet als Schuhpoliermittel, zur Bahnwagenreinigung, als Fußbodensaugstoff etc.
6. Schlussbetrachtung
Jeder Deutsche verbraucht bis zu seinem 70. Lebensjahr etwa 630 Tonnen Steine. Sie umgeben uns im Alltag überall, auch dort, wo wir sie überhaupt nicht vermuten würden, wie zum Beispiel in Zahnpasta, Lippenstiften, Brillen, etc. , aber natürlich auch auf Straßen und als Material für Gebäude. Ohne Steine könnten wir nicht so leben, wie wir es heute tun.
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