Tundra Die arktische Tundra reicht über die gesamte nördliche Hemisphäre von Eurasien bis Nordamerika. Eines ihrer charakteristischen Merkmale ist der Dauerfrostboden, der bis in eine Tiefe von mehr als 100 m reichen kann. Ein anderes Merkmal ist die schwache Sonneneinstrahlung, da die Sonne im Winter lange Zeit unterhalb des Horizonts bleibt und selbst im Sommer nicht sehr hoch am Himmel steht. Die Tundra besteht zu weiten Teilen aus einer kalten, aber feuchten Landschaft, da der jährliche Niederschlag zwar gering ist, die Feuchtigkeit aber aufgrund der niedrigen Temperaturen nicht verdunstet. Die Tundra ist eine flache bis wellige, baumlose Ebene, die während der Vegetationsperiode größtenteils sehr nass ist. Wenn im Sommer die Temperaturen steigen, sammelt sich der geschmolzene Schnee in Vertiefungen im Boden.
Die oberste Schicht des Bodens taut zwar auf, doch der Dauerfrost darunter verhindert das Versickern des Schmelzwassers. Die Vegetation, die sich in und um diese Wasserlöcher und Pfützen ansiedelt, setzt sich in erster Linie aus Moosen, Seggenrieden und sonstigen Sauergräsern zusammen. Auf etwas höher gelegenen und trockeneren Böden wachsen Flechten und Zwergsträucher sowie kleine Weiden und Birken. Im Gegensatz zu den Gehölzen nehmen Gräser und Stauden durch die starken Winde der Tundra keinen Schaden. Während der Vegetationsperiode sind die Tage lang und in den Tümpeln der Tundra entwickeln sich die Insektenpopulationen oft explosionsartig. Die Insekten wiederum ziehen ganze Vogelschwärme an, die zur Nahrungsaufnahme und zum Brüten in die Arktis kommen.
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