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geographie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Stadtentwicklung



Raummerkmale: . Reliefstruktur, Klima, Bodenbeschaffenheit

. Infrastruktur
. wirtschaftliche Nutzung

. zentrale Orte

Differenzierung zwischen Extensivierung und Intensivierung:

Extensivierung meint, im Großen und Ganzen, die Expansion der gesamten Wirtschaft hin zu völlig neuen Standorten und Industriezentren.
Dies erfordert eine Ausweitung der Nutzung gebietsspezifischer Bodenschätze und der Infrastruktur sowie ein stetiger Eingriff in die Natur, deren Fläche für neue Wirtschaftsstandorte genutzt werden muß.
Für die Zukunft beachtet werden muß vordergründig die Anbindung der Gebiete zueinander durch erhöhte Arbeitsteilung (Beispiel Wartburg) ebenso wie die Grundlage zu schaffen, keine Arbeitsverlagerung in (hier: sozialistische) Staaten zu vollziehen.

Intensivierung heißt Einsparung bei der Produktion in einem bereits bestehenden Standort. Die Städte "geraten" in ein kontrolliertes Wachstum bei gleichzeitiger verbesserter Verwaltung. Dies erfordert eine erhöhte Ressourcen- und Verkehrsanbindungsnutzung.
Ebenso muß ein vernünftiges Verhältnis zwischen Natur und Gesellschaft bei sparsamer Verwendung der Naturbodenschätze entstehen.


1.1. Der räumlich-strukturelle Wandel in der Region Brandenburg-Berlin

Nirgendwo in Deutschland sind die Resultate und Folgen der vergangenen "deutsch-deutschen Entwicklung" so gravierend und räumliche Strukturen prägend wie in der Region Brandenburg-Berlin. Entwicklungsprozesse wie Urbanisierung, Suburbanisierung u.a. beginnen, die ehemals starren Strukturen aufzubrechen.

Der Auf- und Ausbau verschiedener Funktionen (Industrie, Kultur, Hauptstadt u.a.) führten vor 1989 zwar zur Stärkung räumlicher Potentiale, jedoch nicht zu einer entsprechenden Entwicklung im Umland.

Das Umland diente als Flächenreservoir für die Ver- und Entsorgung des östlichen Teiles der Stadt.
Da West- und Ostberlin zu verschiedenen Staatssystemen gehörten, sind auch ihre Stadtbilder unterschiedlich:
Der Osten war sozialistisch, eine klassenlose Gesellschaft wurde angestrebt. So wurden überwiegend riesige Häuserblocks gebaut, in denen nach Möglichkeit alle Bürger wohnen sollten.
Die radial-ringförmige Stadt- und Verkehrsstruktur hat sich weitgehend konservieren können und ist auch heute noch als sternförmiges Siedlungsbild erkennbar.

Die gegenwärtige Situation der räumlich-strukturellen Entwicklung in Berlin-Brandenburg erfolgt hier nicht in einer Stufenfolge:

. 1.) Urbanisierung ("Die Stadt wächst auf Kosten des Umlandes")
. 2.) Suburbanisierung ("Das Umland wächst auf Kosten des Zentrums")
. 3.) Desurbanisierung ("Das Hinterland wächst auf Kosten des Ballungsraumes")
. 4.) Reurbanisierung ("Der Ballungsraum wächst durch Integration des Hinterlandes")

Diese Prozesse vollziehen sich in Berlin-Brandenburg gleichzeitig.

In Sachen Beschäftigungssituation führte die Ausrichtung einzelner Standorte auf nur einen Industriezweig in Ostberlin beim Übergang zur Markwirtschaft zu zum Teil gravierenden strukturellen und sozialen Problemen.
Die Zahl der Beschäftigten sank drastisch, in einigen Regionen bis zu 80 % und mehr (Kreis Eisenhüttenstadt-Land).
Die Arbeitslosenquote betrug im November 1992 im Land Brandenburg 14 % (Oktober 1990: 6,2 %).

Der Wandel der Siedlungsstruktur wurde verursacht durch den starken Bodenpreisanstieg innerhalb Berlins, inbesondere in den Innenstadtgebieten. Dieser führt zu einem Verdrängungsprozeß von produzierendem Gewerbe in das Umland.(= dritte Randwanderung der Berliner Industrie)
Es kommt zu einer Konzentration von neuen Standorten im Umland, nicht zuletzt begünstigt durch die Lagegunst leistungsfähiger Verkehrstrassen.

Es bildet sich ein zum großer Teil geschlossener Gewerbe- und Siedlungsring um Berlin. Diese Entwicklung fördernd kommt in den Gemeinden des Umlandes eine zunehmende Ausweisung von Wohnbauarealen für großflächige Einzelhausansiedlungen und Wohnparks hinzu, die in Erwartung des Regierungsumzuges von Bonn nach Berlin rings um die Stadt geplant werden.

Zusammenfassend kann man sagen, daß die räumlich-strukturelle Entwicklung des eVr (engeren Verflechtungsraumes) Brandenburg-Berlin eine starke Eigendynamik aufweist, der jedoch auch die Gefahr einer disharmonischen Raumentwicklung zwischen dem engeren Verflechtungsraum und den peripheren Gebieten Brandenburgs in sich birgt.

Anhand der Raumordnungsverfahren lassen sich erste Rückschlüsse auf besonders bevorzugte Regionen des Landes und so auch auf die zu erwartende Konzentration in den Arealen ziehen. Großflächige Einkaufszentren bilden knapp 1/3 der ROV.


1.2. Potentialfaktoren und ihre Gewichtung

Man faßt die Potentialfaktoren in zwei Gruppen zusammen:
Zum einen gibt es "anthropogene" Faktoren und zum anderen die "natürlichen".
Erstere stellen durch menschliche Arbeit oder durch Konsumverzicht (Sparen, Investitionen) der Bürger entstandene Bestände dar:

. Angebotspotential (Arbeitskräftepotential, Kapitalpotential, Infrastrukturpotential)
. Nachfragepotential (Marktpotential)

Die zweite Hauptgruppe der "natürlichen Potentialfaktoren" besteht aus Umweltpotential, Flächenpotential und Landschaftspotential.

Zur Beurteilung dieser Faktoren müssen Kriterien für quantitative und qualitative Ausprägungs- und Anforderungsformen herangezogen werden.
. Anzahl der Arbeitskräfte oder Arbeitsstunden, die in einer Region zur Verfügung stehen.
. Strukturen beruflicher Ausbildung und Spezialisierung in der Arbeitnehmerschaft der Region.

Voraussetzung für die Verbesserung des regionalen Kapitalpotentials ist, daß die Ausstattungsqualität auch den künftigen Anforderungen entspricht.

Ob die Chancen wirklich genutzt werden können, hängt besonders von der regionalen "Fähigkeit" zu Prozeßinnovationen ab, mit der die Produktivität des Kapitalpotentials erhöht werden kann.

Das regionale Marktpotential, das aus der Nachfrage nach Produkten der regionsinternen wirtschaftlichen Aktivitäten besteht, wird insbesondere mit Blick auf die neuen Länder von Interesse bleiben.
Der charakteristische Importüberschuß in den neuen Ländern bewirkt eine entsprechende Verminderung des endogenen Marktpotentials.

Das regionale Umweltpotential hat in den letzten Jahren einen unvergleichbaren Bedeutungszuwachs erhalten.
Die besondere Knappheit dieses Potentials ist die Ursache ständig zunehmender Zielkonflikte zwischen den wirtschaftlichen Aktivitäten einerseits, den bio- und humanökologischen Aktivitäten andererseits.

Neue Rahmenbedingungen, die hervorgehobene Bedeutung für die Raumplanung der BRD haben, sind vor allem die Vereinigung Deutschlands und die Öffnung der mittelost- und osteuropäischen Länder.

Weiterhin spielen auch die starke Beschleunigung der internationalen Arbeitsteilung und Verflechtung sowie die Zentralisierung von Entscheidungen auf eine immer geringer werdende Zahl metropolitaner Zentren eine Rolle.

 
 

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