Bevölkerungs- und Siedlungsstruktur
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In England leben 47 Millionen Menschen, das sind 83% der Bevölkerung Großbritanniens. Die meisten Menschen leben in den großen Verdichtungsräumen in den Ebenen Mittel- und Südenglands und Groß-London. Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte beträgt 357 Einwohner/ qkm. Die Verstädterung ist außerordentlich groß (78% der Bevölkerung). Millionenstädte sind London und Birmingham, als Verdichtungsräume auch Glasgow, Manchester, Leeds und Liverpool.
In den letzten zwanzig Jahren ist eine Bevölkerungswanderung nach London, Birmingham, Cambridge und Gebieten im Süden Englands zu verzeichnen.
3. Wirtschaftsstruktur
Der Anteil der Erwerbstätigen an der Gesamtbevölkerung beträgt 49,1% (1990), davon arbeiten in der Landwirtschaft 2,2%, in der Industrie 29,5% und im Dienstleistungsbereich 68,3%.
Die Arbeitslosenquote betrug 1991 6,5%, die Jugendarbeitslosigkeit betrug 9,3%. Der Anteil der Beschäftigten in Landwirtschaft und Industrie sind im Vergleich zu 1975 gesunken, während der Anteil der Beschäftigten im Dienstleistungsbereich gestiegen ist. Zum Vergleich die Zahlen von 1975:
Landwirtschaft: 2,7 %, Industrie 40,9 %, Dienstleistungsbereich 56,4 %.
Landwirtschaft
Die Bergregionen sind von Mooren und Heide bedeckt (Raubbau). Die Waldfläche beträgt nur 7%.
Ein Großteil der landwirtschaftlichen Fläche wird als Weideland zur Milch- und Fleischerzeugung genutzt.
Ackerbau gibt es nur in Südost- und Ostengland. Intensivkulturen wie Obst- und Gemüseanbau gibt es in der Nähe der Großstädte. Die Betriebe sind durchschnittlich 65 ha groß und arbeiten
effizient. Die Landwirtschaft deckt 2/3 des britischen Eigenbedarfs.
Wirtschaftsboom
Nach der wirtschaftlichen Rezession zu Beginn der 80er Jahre hat sich in England ein Wirtschaftsboom entfaltet, der eine Senkung der Inflationsrate, den Rückgang der Arbeitslosigkeit, eine Zunahme der Zahl der Erwerbstätigen und die Erhöhung des Lebensstandards zur Folge hatte.
Seit 1975 fördert GB Erdöl aus der Nordsee ist ist dadurch weitgehend Energie-Selbstversorger.
North-south- divide und Cambridge -Phänomen
Gleichzeitig erhöhte dieser Wirtschaftsboom den Nord-Süd-Unterschied in England. Kennzeichen dafür sind die unterschiedlich hohen Arbeitslosenzahlen (Norden 15% - Süden 5%), die überdurchschnittliche Zunahme an Erwerbstätigen und die Neuansiedlung von Hochtechnologieindustrie im Süden Englands (M 4- Korridor /sunshine belt um London) bei gleichzeitiger Abnahme bzw Stagnation der alten industrieellen Arbeitsplätze im Norden. Trotz Förderungsmaßnahmen ist dieser Prozess nicht aufgehalten worden.
Ursache dafür ist u. a. der Standortvorteil, der auch durch die Nähe zu London bedingt ist.
London mit über 6 Millionen Einwohnern ist die Hauptstadt des Vereinigten Königreichs und der größte Verdichtungsraum des Landes. Gleichzeitig ist London der größte Seehafen des Landes und besitzt mit Heathrow den bedeutendsten internationalen Flughafen. Die Stadt ist der größte Bank - und Finanzplatz der Welt, da die englische Sprache die Weltverkehrssprache ist. Die Kontaktmöglichkeiten zu Regierung und Finanzwelt, das Potential an qualifizierten Arbeitskräften, die Attraktivität der Landschaft, die überragende Verkehrsinfrastruktur und die Nahlage zur übrigen EU verstärken diesen Effekt. Zur Folge hat dies eine hohe Wanderung der Arbeitskräfte nach Süden, eine Ausweitung der Perepheriegebiete und das Pendeln.
Besonders um das Gebiet um Cambridge haben sich in den letzten 15 Jahren viele High-Tech-Firmen angesiedelt, so dass man vom \"Cambridge -Phänomen spricht. In dieser Region findet man ein hohes Niveau an begabten, engagierten Wissenschaftlern, die Kontakt zur Universität haben, eine attraktiver Stadt mit historischer Architektur, Kultur und Bildung sowie die gewachsene Nähe zu London.
4. Europa
(Groß-Britannien insgesamt)
GB ist seit dem 1. 1. 1973 Mitglied der EG. Dieser Eintritt wurde 1975 durch eine Volksabstimmung mit über 2/3 Zustimmung bestätigt. Im Oktober 1990 50% des britischen Außenhandels wird mit der EG betrieben. Viele ausländische Firmen haben Direktin-vestitionen in Groß-Britannien getätigt, um Zugang zur EU zu erhalten. Über 3500 amerikanische und über 200 japanische Unternehmen sind mittlerweile in GB tätig (mehr als in allen anderen EU-Ländern). Jeder 6. Arbeitplatz wird von ausländischen Unternehmen angeboten. Ca 1000 Firmen haben Investitionen in GB getätigt Grund dafür simd im Vergleich zu Deutschland die niedrigeren Lohnstückkosten, die 76% und die Arbeitskosten, die nur bei 56 % der deutschen Kosten betragen. Allerdings ist die Produktivität in Deutschland höher. In GB beträgt sie nur ca. 74%.
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