Nur etwa 25 Prozent der Gesamtfläche Afrikas sind landwirtschaftlich nutzbar. Dennoch stellt der Agrarsektor die Basis der wirtschaftlichen Entwicklung des Kontinents dar. Trotz der Ausweitung von Industrie und Handel sind die meisten Afrikaner Landwirte und Hirten geblieben. Im Norden und Nordwesten Afrikas gehören Weizen, Hafer, Mais und Gerste zu den wichtigsten Feldfrüchten. Wichtige Baumfrüchte sind Datteln, Oliven und Zitrusfrüchte, zusätzlich werden verschiedene Gemüsearten angebaut. An Vieh werden überwiegend Ziegen und Schafe gehalten. Im Gebiet der Sahara betreiben nomadische Hirten Kamelzucht, einige Landwirte produzieren in Oasen Datteln und Getreide. Südlich der Sahara ist die Brandrodungswirtschaft, eine besondere Form des Wanderfeldbaues, größtenteils von der sesshaften Bewirtschaftung zurückgedrängt worden. Außerhalb der Regenwälder gehören die verschiedenen Getreidearten zu den wichtigsten Anbauprodukten. Reis, Jamswurzel, Maniok, Okra, Kochbananen und Bananen werden als Lebensmittel angepflanzt. Die Viehhaltung ist auf Gebiete beschränkt, in denen die Tsetsefliege nicht vorkommt, d. h. auf etwa ein Drittel des Kontinents. Obwohl die Herden teilweise eine beachtliche Größe erreichen, ist die Milchviehhaltung begrenzt. Milchvieh wird hauptsächlich im Umkreis großer Städte im Osten und Süden Afrikas gehalten.
Von den landwirtschaftlichen Erzeugnissen sind einige wie z. B. Kaffee, Baumwolle, Kakao, Erdnüsse, Palmöl und Tabak für die Ausfuhr bestimmt. Bei einigen Exportgütern wie Kakao, Erdnüssen, Gewürznelken und Sisal erzeugt Afrika mehr als die Hälfte der gesamten Weltproduktion. Farmen und Plantagen in europäischem Besitz gibt es im Osten und Süden Afrikas. Sie konzentrieren sich auf die Produktion von Zitrusfrüchten, Tabak und anderen für den Export bestimmten Nahrungsmitteln. Nachteilig für die Entwicklung der afrikanischen Wirtschaft ist, dass die Einnahmen aus den Exporten von Agrarprodukten und Rohstoffen in hohem Maße von den Weltmarktpreisen gesteuert werden.
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