Durch die vermehrte Industrie beeinflusst der Mensch die Atmosphäre, da die Konzentration von Treibhausgasen erhöht wird.
Normalerweise schickt die Sonne kurzwellige Strahlung auf die Erde, die teilweise von der äussersten Schicht der Atmosphäre reflektiert wird. Ein großer Teil gelangt aber immer noch bis zur Erdoberfläche. Hier wird die Sonnenstrahlung in warme Infrarotstrahlung umgewandelt und wiederum reflektiert. Jetzt durchdringt ein Teil die gesamte Lufthülle der Erde und gelangt in den Weltraum, der Rest wird wieder zurückgeworfen. Dieser natürliche Vorgang garantiert auf der Erde eine Durchschnittstemperatur von etwa 15°C, ansonsten würden -18°C herrschen.
Im heutigen Industriezeitalter werden allerdings die natürlichen Treibhausgase wie Kohlendioxid, Methan oder Dickstoffoxid drastisch erhöht und ausserdem neue, wie die FCKWs, emittiert.
Die Atmosphäre kann eine bestimmte Menge an Gasen aufnehmen, ohne dass gravierende Auswirkungen zu spüren sind. Dieser Speicher ist aber schon durch das natürliche Kohlendioxid gesättigt. Durch die zusätzliche enorme Menge an anthropogenem CO2 ist vor allem dieses Gas hauptverantwortlich für den verstärkten Treibhauseffekt.
Bei anderen Stoffen wie FCKW, das in der Natur nicht vorkommt, liegt ein zusätzliches Molekül vor, das somit auch eine wesentlich höhere Treibhauswirkung hat.
Heute werden pro Sekunde ca. 860 000kg CO2 produziert. Diese erschreckende Zahl entsteht vor allem durch die Verbrennung fossiler Energierohstoffe wie Kohle, Erdöl und Erdgas und Veränderungen in der Landnutzung.
Die menschliche Verstärkung des Treibhauseffektes hat vielerlei, vor allem negative, Auswirkungen.
Durch den vermehrten Ausstoß von Kohlendioxid und anderen Treibhausgasen steigt die Energie, mit der die Atmosphäre konfrontiert wird und die Wärmestrahlung wird verstärkt zurückgeworfen. So kommt es zu einer gravierenden, globalen Klimaerwärmung.
Weitere Folgen sind Veränderung der Wolkenbildung, Änderungen der Niederschlagsmengen und der Windverhältnisse.
Wenn sich die Erde in den nächsten 50 bis 100 Jahren wirklich um die prognostizierten 1,5 bis 4,5 °C erwärmen sollte, würden sich alle Klimazonen verschieben. In Österreich würde dann warmes Mittelmeerklima herrschen.
Genauso würden aber fruchtbare Landflächen und Anbaugebiete austrocknen. Im nordamerikanischen Gebiet für Getreideanbau käme es zu Dürre, gleichzeitig könnte aber in Sibirien Landwirtschaft betrieben werden.
Ein anderer gefürchteter Effekt wäre das Abschmelzen von Gletschern und den Polkappen. Dadurch käme es zu einem Anstieg des Meeresspiegels von 5 bis 7 Metern. Viele tiefliegende Gebiete, wie die Niederlande, Bangladesch oder Florida, würden einfach überflutet werden. Durch die Abnahme des hellen und somit reflektierenden Eises würde der Treibhauseffekt zusätzlich verstärkt werden.
Genauso liegt aber eine negative Rückkopplung im Bereich des Möglichen. Durch winzige Schwefelpartikel, die Aerosole, die sich vor allem in der Atmosphäre über den Industrienationen befinden, könnte es zu einer Abschwächung der Erwärmung kommen. Aerosole entstehen durch Verbrennung fossiler Brennstoffe und schicken einen Teil der einfallenden, kurzwelligen Sonnenstrahlung sofort wieder zurück in die Atmosphäre. So käme es zu einem gewissen Ausgleich des Treibhauseffektes.
Allerdings sind Aerosole von kurzer Lebensdauer und für andere Umweltprobleme, wie den sauren Regen, verantwortlich.
Da der Effekt von Treibhausgasen in der Atmosphäre mehrere Jahrhunderte anhält, ist eine radikale Reduktion unbedingt nötig.
Dabei spielt Energiesparen neben Eindämmung des Individualverkehrs, Verringerung des Einsatzes fossiler Brennstoffe und ein Stopp der Zerstörung des Regenwaldes die größte Rolle.
Vor kurzem haben Wissenschaftler ausserdem herausgefunden, dass Meeresalgen das Klima beeinflussen können, da sie angeblich Luft abkühlen. Durch sie könnten die Temperaturen konstant gehalten werden. Durch die starke Verschmutzung der Ozeane wird dieser Ausweg aber unmöglich, da die Verbreitung der Algen stark vermindert wurde.
Es werden zwar auf diversen Klimakonferenzen und Krisensitzungen wie der Global 2000 immer wieder Beschlüsse und Empfehlungen gefasst, konkrete Maßnahmen waren jedoch bis jetzt nicht zu spüren. Denn nicht zuletzt scheitern diese gutgemeinten Absichten am Widerstand der Industrieländer und Wirtschaftsriesen, die durch Einschränkung der Kohlendioxid- Produktion starke Verluste befürchten.
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