Das Wort Globalisierung ist in aller Munde und wird auf sehr unterschiedliche Weise empfunden. Einerseits wird sie als großer Segen der Menschheit gepriesen, mit der Behauptung, daß es ja keine Alternative gäbe. Andererseits sind schon viele Kassandrarufe zu vernehmen, die durchaus ihre Berechtigung haben.
Die für die westliche Welt positiven Auswirkungen liegen auf der Hand, denn es konnte ein Wohlstand für viele Menschen erreicht werden, der früher nur wenigen, nämlich Angehörigen von Kirche und Adel, vorbehalten war. Ebenfalls wurde durch Einsatz von Energie und Mechanisierung die Lebensqualität eines Teiles der Weltbevölkerung stark angehoben, Beispielsweise auf dem Gebiet der medizinischen Versorgung oder der Arbeitszeit. Das Problem hat sich also verschoben, indem der Kreis der von der Konsmgesellschaft Begünstigten erweitert worden ist.
In den vergangenen Jahren zeigte sich, daß das Wirtschaftswachstum nicht in dem Maß gestiegen ist, wie es für ein quantitativ wachsendes System notwendig ist. Durch neue technische Mittel wie etwa Automation und elektronische Datenverarbeitung konnte das Produktionsvermögen einer Volkswirtschaft sehr gesteigert werden, daß einerseits das Konsumvermögen bereits in eine Sättigung gelaufen ist, und andererseits die verfügbaren Arbeitskräft nicht mehr benötigt werden, vor allem dann, wenn Arbeit in Billiglohnländer verlagert werden kann. Es herrscht eine Übersättigung der westlichen Gesellschaft. Die Wirtschaft stagniert, was die schlimmste Erscheinung in einer auf Wachstum fixierten Welt ist.
Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten wie das Wachstum einer Wirtschaft beeinflusst werden kann. Das Konsumvermögen der Gesellschaft muß gesteigert und das Produktivitätsvermögen gedrosselt werden.
Um die erste Möglichkeit zu realisieren müßten die Unternehmen ihr Werbeetats erhöhen und die Kapazitäten in den Marketing-Bereich verlegen, um den Konsumgeist der Bevölkerung zu wecken.
Um das Produktionsvermögen einer Volkswirtschaft bei einer festen Anzahl von Arbeitnehmer zu drosseln, sind Maßnahmen zu treffen, die die Produktivität durch innere Reibung vermindern. Zuerst bietet sich dazu eine Qualitätssicherung oder eine ständige Umorganisation. Dann werden durch interne Kommunikationsvorgänge viele Arbeitskräfte gebunden ohne daß die Produktivität nach außen hin steigt.
Diese Schritte sind aber nur Versuche zur Wachstumssteigerung. Die Lösung der wirtschaftlichen angespannten Lage wird nur durch eine Bewußtseinsänderung möglich werden, also durch einen Paradigmenwechsel.
Ein neues ökonomisches Paradigma lautet: \"Es muß alles wirtschaftlicher werden\".
Mit dem Begriff Wirtschaftlichkeit ist das Wachstum eng verbunden. Die Unternehmen unterstehen dem wirtschaftlichen Druck, ihre Produkte immer billiger zu produzieren. Durch diese Druck entsteht ein dynamischer Prozeß. Die Folge ist, daß sich Unternehmen zu immeren größeren und anonymen Einheiten zusammenschließen. Ergebnis sind transnationale Konzerne.
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