Vergleicht man die Politik der Nationalsozialisten bis zum Kriegsbeginn mit dem vor der Machtergreifung bestehenden Parteiprogramm, dann kommt man zu folgendem Ergebnis:
. die im 25-Punkte-Programm stehenden Ziele wurden im wesentlichen nicht erreicht
. die aber im 25-Punkte-Programm ebenfalls enthaltenen antisemitischen und hegemonialen Vorstellungen wurden in einer Weise verwirklicht, die zuvor allenfalls als Befürchtung vermutet werden konnte
. die Finanzierung der Rüstung durch eine Erhöhung der Staatsverschuldung brachte die Wirtschaft in ein nur noch mit drastischen Maßnahmen einhaltbares Gleichgewicht (Nachfrageüberhang)
. die antisemitischen Auswüchse (bis nach Auschwitz) nahmen seit der sogenannten Kristallnacht 1938 zum erstenmal Formen an, die auch die letzten Zweifel an der eingeschlagenen Linie beseitigten oder wenigstens hätten beseitigen sollen
Man handelte im Bereich der Wirtschaft recht sporadisch und improvisierend. So wurden Wirtschaftspläne aufgestellt, die sich aber mehr an den Rüstungs- und Autarkiewünschen Hitlers als grundlegenden und abgesicherten Berechnungen ausrichteten. Dies zeigt sich auch daran, daß der erste Vierjahresplan (1933-1937) bereits vor seinem Ende durch den zweiten Vierjahresplan (1936-1940) abgelöst wurde. Auch der zweite Vierjahresplan wurde dann nicht mehr voll durchgeführt. Die Arbeitsbeschaffung war anfangs ein wichtiges mittel zur psychologischen Unterstützung der "Bewegung", sie wurde aber gleichzeitig und überwiegend, bereits von Anfang an für die Aufrüstung, die sogenannte Wehrhaftmachung des Volkes, und damit für das wichtigste Ziel der Nationalsozialisten eingesetzt.
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