Vesuv (italienisch Vesuvio, abgeleitet vom oskischen Wort fesf: Rauch), Vulkan in Kampanien in Süditalien in der Nähe von Neapel und einziger aktiver Vulkan auf dem europäischen Festland.
Der Vulkan hat an seinem Fuß einen Umfang von etwa 50 Kilometern und besitzt einen Doppelgipfel. Am 24. August 79 n. Chr. wurde bei einem starken Ausbruch die Vulkanspitze durch eine Explosion abgesprengt. Über die Städte Herculaneum, Pompeji und Stabiae gingen während des 19 Stunden dauernden Ausbruchs große Mengen von Asche und Schlamm nieder. Bei der Eruption und den sie begleitenden Erdbeben starben etwa 2 000 Menschen. Ebenso wie bei späteren Eruptionen bis 1066 trat dabei jedoch keine Lava aus.
Bei dem Ausbruch von 1631 wurden fünf Städte zerstört, 1794 die Stadt Torre del Greco. Auf zahlreiche leichtere Eruptionen folgte im April 1906 eine heftige, die zehn Tage dauerte und große Schäden hervorrief, kleinere Ausbrüche gab es 1913, 1926, 1929 und 1944.
Der höhere seiner beiden Kegel, der eigentliche Vesuv, ist 1 281 Meter hoch, der Monte Somma, seine nördliche Spitze, erreicht eine Höhe von 1 132 Metern. An den unteren Hängen des Vulkans werden Wein und Obst angebaut, weiter oben wurden Eichen und Kastanien aufgeforstet. Eine Seilbahn führt bis fast an den Kraterrand hinauf. Auf einer Höhe von etwa 600 Metern befindet sich ein vulkanisches Observatorium von 1845.
Im November 2001 wurde unter dem Vesuv ein rund 400 Quadratkilometer großer Magmasee entdeckt. Messungen zufolge befindet sich die Ansammlung aus geschmolzenem Gestein in einer Tiefe von etwa 8 000 Metern. Mit der Entdeckung dieses Reservoirs ist der aktive Bereich des Vulkans bekannt; eine Möglichkeit, die nächste Eruption vorherzusagen, bietet der Fund jedoch nicht.
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