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geographie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Siedlungsentwicklung kleinenbremens im zuge des bergbaus



Gliederung/Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 4 2. Lage Kleinenbremens und Namensgebung 3. Eisenerzgrube Wohlverwahrt 3.1 Geschichte der Grube Wohlverwahrt bis 1933 3.2 Grube Wohlverwahrt von 1933-1945 3.

    3 Grube Wohlverwahrt nach 1945 4. Siedlungsplanung im Zuge des Bergbaus 4.1 Siedlungsentwicklung 1937-1950 4.2 Struktur der Häuser 4.3 Der Siedler 4.4 Eigenversorgung 4.

    4.1 Gartenbau 4.4.2 Viehhaltung 5. Zusammenfassung und Ausblick 6. Literaturverzeichnis 7.

     Anhang 8. Erklärung 1. Einleitung In meiner Facharbeit mit dem Titel "Siedlungsentwicklung Kleinenbremens im Zuge des Bergbaus", beschäftige ich mich mit der Siedlungsplanung sowie der Grube Wohlverwahrt in Kleinenbremen. Der Schwerpunkt liegt in der Siedlungsplanung von 1933 bis 1950. Ich habe mich vor allem auf diese Zeit spezialisiert, da diese Zeit den Ort Kleinenbremen und seine Siedlungsstruktur sehr geprägt hat. Außerdem ist eine solche Situation, wie in Kleinenbremen, für den Kreis Minden-Lübbecke sehr untypisch und besonders.

     Bergbau und somit auch Bergmannssiedlungen sind in unserem Bereich, nur sehr selten oder fast überhaupt nicht zu finden. Aus diesen Gründen, habe ich mich entschieden, meine Facharbeit unter diesem Thema laufen zu lassen. Ich beschäftige mich mit der Grube Wohlverwahrt und ihrer Entwicklung, mit der Siedlungsentwicklung Kleinenbremens, der Siedlerhäuser, dem Siedler und mit seiner Eigenversorgung. Meine, für die Facharbeit verwandtes Material, stützt sich hauptsächlich auf mündliche Quellen und Unterlagen aus dem Museum für Bergbau und Erdgeschichte in Kleinenbremen. Die Analyse des mir zu Verfügung stehenden Materials, stützte sich vor allem auf das Lesen, Deuten und Interpretieren der Materialien. 4.

     Lage Kleinenbremes und Namensgebung Kleinenbremen liegt auf Nordrheinwestfälischer Seite an der Grenze zu Niedersachsen und gehört als Ortsteil von Porta-Westfalica zum Kreis Minden-Lübbecke und damit zum Regierungsbezirk Detmold. Kleinenbremen zählt 2. 691 Bewohner (Stand 2003). Die Entstehung von Kleinenbremen (früher nur Bremen) wird im 5. - 6. Jahrhundert vermutet, da angenommen wird, dass zweisilbige Namen, die auf -e, -er, -en enden auf die ältesten Siedlungen unseres Raumes deuten.

     Die Hansestadt Bremen, Bremen bei Werl, Bremen in Wüttemberg und andere Orte besitzen den gleichen Namen, was darauf schließen lässt, dass diese alle in derselben Zeitepoche entstanden sind, wovon die Hansestadt bereits im Jahre 782 erstmalig erwähnt wurde. Später wurde parvum= klein oder Lüttken- vor das Wort Bremen gesetzt. Ebenfalls ist bekannt, dass Bremer Kaufleute auf ihren Zügen nach Süden über die große Handelsstraße, die von Minden über die Klus durch den Kleinenbremer Pass nach Rinteln und weiter an der Weser entlang nach Süden führte, Kleinenbremen passierten. 3. Eisenerzgrube Wohlverwahrt 3.1 Geschichte der Grube Wohlverwahrt bis 1933 Historisch gesehen ist in dem Bau der großen Handelsstraße von Minden nach Rinteln die Entstehung der Eisenerzgrube Wohlverwahrt zu suchen.

     Um den Kleinenbremer Pass zu bauen, musste Gestein des Gebirges abgetragen werden. Hierbei wurde Eisenerz und Kalkstein entdeckt. Das Eisenerz in dieser Gegend ist in einem Kalksteingebirge eingelagert, einem festen Gestein, mit einem verhältnismäßig geringen Eisengehalt von ca. 13%. 1835 wurde das Eisenerzfeld Wohlverwahrt zwischen Hausberge/ Porta Westfalica und der Ortschaft Kleinenbremen an den Mechanikus Johann Dinnendahl aus Mühlheim an der Ruhr verliehen. 1883 wurde die Gewerkschaft Wohlverwahrt gegründet und ein kleiner Betrieb zur Gewinnung von Eisenerz eröffnet.

     Die Tagesförderung lag bei etwa 40-50 Tonnen. In dieser Zeit war der über Tage liegende Flötz abgebaut. Ab 1885 wurde das Eisenerz mit Hilfe eines niedergebrachten tonnlägigen Förderschacht, Untertage abgebaut. Man entschied sich von Anfang an den Festabbau anzuwenden. Bei dieser Abbaumethode bleiben große Teile der Lagerstätte stehen, um die natürliche Stabilität des Deckengebirges zu erhalten. Diese Stützpfeiler hatten eine Grundfläche von etwa 3 x 3 m.

     Das abgetragene Erz wurde mit Pferdefuhrwerken nach Bückeburg gebracht, dort wurde es auf Eisenbahnwaggons umgeladen und ins Ruhrgebiet befördert. Vereinfacht wurde der Transport 1889, durch die dann eingerichtete Grubenbahn von Kleinenbremen über Neesen nach Porta. Da schon 1910 etwa 1.500 Bewohner in Kleinenbremen lebten, lag es nahe eine Kleinbahnstrecke Kleinenbremen- Minden zu bauen die, 1921 eröffnet wurde. 1924 wurde Wohlverwahrt aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt. 3.

    2 Grube Wohlverwahrt von 1933-1945 Ab 1934 wurde in Kleinenbremen eine neue Abbauperiode eingeläutet. 1936 verkündete Hitler dann den Plan, im Laufe von 4 Jahren die Unabhängigkeit Deutschlands von Einfuhren ausländischer Rohstoffe (besonders Erze, Mineralöl, Kautschuk und Textilien) zu erreichen. Das eigentliche, jedoch geheime Ziel des Vierjahresplanes war es, die deutsche Wirtschaft \"kriegsfähig\" zu machen. Zum \"Beauftragten für den Vierjahresplan\" wurde Hermann Göring ernannt. Im Rahmen dieser Planwirtschaft wurden staatliche Mittel in Millionenhöhe zur Gründung und zum Ausbau kriegswichtiger Betriebe, zur Verfügung gestellt "Dank der nationalsozialistischen Wirtschaftspolitik waren die Vereinigten Stahlwerke in der Lage, nach der Machübernahme dieses Gebiet erneut auf seine Schätze zu untersuchen." Durch zahlreiche Bohrungen in den Jahren 1937 bis 1942, konnte ein großes, neues Eisenerzvorkommen nachgewiesen werden, dass damals als neue Grundlage für die Eisenerzgrube Wohlverwahrt diente.

     1938 wurde als Ergänzung die Stollengrube Nammen, 5 km westlich von Kleinenbremen, gegründet. Die Vorräte beider Gruben beliefen sich auf etwa 40 Mio. Tonnen. 1935 zählte die Belegschaft nur etwa 50 Arbeiter, in den Jahren 1938/39 waren es schon wieder 300 Kumpel, die in der Grube Wohlverwahrt das Eisenerz zutage förderten. Das neu erschlossene Erzfeld, zog viele Menschen in den kleinen Ort Kleinenbremen um dort als Bergmann zu arbeiten, so wie es von den Nationalsozialisten im 4 Jahresplan vorgesehen war. Eine Volkszählung 1939 ergab, eine Bevölkerungszahl von etwa 1.

    727 Menschen, wovon 886 männlichen- und 841 weiblichen Geschlechts waren. (vgl. Statistik 1 im Anhang). 3.3 Grube Wohlverwahrt nach 1945 1952 wurde eine Untertägige Verbindung der Grube Wohlverwahrt und Nammen geschaffen, um die Produktivität zu erhöhen und die Kosten zu senken. Ab 1963 wurde in Kleinenbremen kein Eisenerz mehr gefördert.

     Im Betrieb war lediglich noch die Stollengrube Nammen. 1983 fand die 100 Jahrs Feier der Grube Wohlverwahrt statt, ein Jahr später wurde sie dann endgültig stillgelegt. Die Grube Wohlverwahrt war eines der letzten Bergwerke in Ostwestfalen. Am 18.05.1988 verpachtete die ehemalige Betriebsabteilung der Grube Wohlverwahrt, das Bergwerk an die Besucher-Bergwerk Kleinenbremen GmbH.

     Neuerdings werden Teile der ausgeerzten Lagerstätten, vor allem in der Nähe von Wohngebieten, wieder verfüllt, d.h. es wird das Versatzbau-Verfahren angewandt. 4. Siedlungsplanung im Zuge des Bergbaus 4.1 Siedlungsentwicklung 1937-1950 Hitler versprach jeder deutschen Familie ein Eigenheim.

     Anzahl und Standard der fertig gestellten Gebäude blieben aber weit hinter den Bedürfnissen der Bevölkerung zurück. Nachdem ein neues Erzfeld, in den Jahren 1937 bis 1942, erschlossen werden konnte, folgte ein enormer Zustrom von Arbeitskräften (vgl. Statistik 1 im Anhang), vor allem aus dem Ruhrgebiet und Oberschlesien, nach Kleinenbremen. So entstand ab Mitte der 30er Jahre innerhalb kurzer Zeit große Wohnungsnot. Am 20.10.

    1937 stellte der Reichsminister einen Auftrag über die Erstellung von 310 Wohnungseinheiten für die Erzgrube Wohlverwahrt bei Kleinenbremen. Rund 300 Kleinsiedlungen und Volkswohnungen sind 1939 in Kleinenbremen, zum Teil schon Fertig oder noch im Bau . Die ersten Siedlungen waren zwischen 1938 und 1940 "An der Lieth", "Am Rott" und "Am Everdingsbrink" (vgl. Karte 1 und Abb. 5,6 im Anhang) und betrugen etwa 194 Siedlungshäuser und Eigentumswohnungen, 107 Kleinsiedlerstellen und 12 Angestelltenwohnungen. Josef Wagner (vgl.

     Text 1 im Anhang) sagte 1941: "Sozialer Wohnungsbau ist derjenige Wohnungsbau, der Wohnungen nach durchschnittlichen Bedürfnissen in Serie für die breite Masse herstellt!" Nach Volkswagen, Volksempfänger und Volkskühlschrank, sollten jetzt standardisierende Wohnungen als Massengut zum Durchbruch verholfen werden (vgl.Abb.5,6,8). Ein großes Problem des nationalsozialistischen Wohnungsbaus in den 30er-Jahren war die Finanzierung. Abgeschlossene, den zeitgemäßen Hygieneansprüche entsprechende Kleinsiedlung. war über den Markt nicht finanzierbar.

     Als Auswege wurden staatliche Subventionen und eine Kostensenkung durch den stereotypen Hausbau in Erwägung gezogen. 1946 lebten 3.063 Menschen in den Kleinsiedlungen Kleinenbremens, etwa 6 Jahre zuvor noch 1.336 Menschen weniger (vgl. Statistik 1). 1950 folgte die Kleinsiedlung "Am Mühlenkamp"(vgl.

     Abb.7,8). 4.2 Struktur der Häuser Das Konzept von Siedlungshäusern mit dazugehörigen Nutzgärten hat seinen Ursprung in der Gartenarchitektur Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein wesentlicher Charakterzug der Kleinsiedlung war in früherer Zeit, die Kombination von Wohnen und Wirtschaften: Gartennutzung und Tierhaltung.

     Ein Wohn- und Wirtschaftsteil waren in einem Baukörper untergebracht, der Stall verfügt über zwei Außenwände und ist in das Haupthaus integriert. Im ihrem äußeren Erscheinungsbild sollten die Siedlungshäuser an den jeweils regional vorherrschenden Baustil angepasst sein. Denn traditionelle Bauweisen wurden von der Bevölkerung gut angenommen. Die Siedlungsplaner trafen damit den kleinbürgerlichen Geschmack (vgl. Abb.8).

     Die Siedlungsgebäude mussten einfach, zweckmäßig, dauerhaft und möglichst billig errichtet werden. Als Norm galt: - 1. Wohn- und Kochraum 14 m2 - 2. Elternschlafzimmer 12 m2 - 3. Kinderschlafzimmer 8 m2 - 4. Wirtschaftsraum 6 m2 - 5.

     Keller 8 m2 - 6. Kleintierstall 6 m2 - 7. Abort Die Größe einer solchen Siedlerstelle war reichsweit genormt und betrug zwischen 800m2 bis 1000m2, wovon die Wohnfläche etwa 48-55 m2 betrug. Zuerst waren die Bergleute Mieter. Die Miete betrug rund 20 Reichmark je Volkswohnung und rund 30 Reichsmark je Kleinsiedlerstelle (vgl. Karte 2).

     1952 hat die Sieldungsgenossenschaft die Häuser abgestoßen, d.h. die Häuser standen zum Verkauf an. Die Mieter hatten Vorverkaufsrecht, der Preis für die Häuser betrug etwa 10-14.000 RM. Es gab mehrere Hausformen, das Volkswohnhaus, Eigenheim, Beamtenhaus und die Kleinsiedlerstelle.

     4.3 Der Siedler Vor der Industrialisierung war das Bauland in Kleinenbremen nur Ackerland bzw. Ödland und es waren weder Straßen noch Wasseranschlüsse vorhanden. So mussten die Bergleute in der Anfangszeit nach Feierabend in Selbst- und Nachbarschaftshilfe mit Schaufel und Hacke für ihre Ansiedlung Schwerstarbeit verrichten. Die erste Siedlerstelle wurde 1938 an Werksangehörige der Zeche verlost. Der Bergmann, der in der Eisenerzgrube Wohlverwahrt Arbeit gefunden hatte, war eigentlich kein Bergmann sondern lediglich ein Landarbeiter.

     Bevor er mit seiner Familie nach Kleinenbremen zog, arbeitete er als Tagelöhner auf dem Land, im Steinbruch, beim Straßenbau, als Handwerker oder als Leineweber. Jetzt hatte er nicht nur als Bergmann in der Grube zu arbeiten, sondern musste auch 1-2 Morgen Land beackern um seine Familie versorgen zu können. Seine Arbeitskraft musste er deshalb zwischen der Grube und dem Acker aufteilen. In der Grube arbeitet der Bergmann in zwei Schichten. In der Morgenschicht, die von 6 bis 14 Uhr dauerte und in der Nachmittagsschicht von 14 bis 22 Uhr. Gearbeitet wurde aber im Gegensatz zu heute sechs Tage in der Woche.

     Es war keine Seltenheit, dass mehrere Generationen in einer Grube gleichzeitig arbeiteten. Der jüngste Bergmann, der in der Grube arbeitete war 14 Jahre alt. Der Jugendschutz war damit Berücksichtigt. Zur damaligen Zeit war Kinderarbeit keineswegs etwas Besonderes. Der Lohn betrug sich auf etwa 7 Reichsmark je Schicht, dazu kamen Hausstands- und Kindergeld. Die Siedlerfamilien mussten sich zum Siedeln eignen, Gemeinschaftsgeist haben, lebenstüchtig, sparsam und strebsam sein, außerdem durften sie nicht nennenswert verschuldet sein.

     "Dieses vorausgesetzt, können als Siedlungsanwärter grundsätzlich zugelassen werden alle ehrbaren minderbemittelten Volksgenossen und zwar vornehmlich gewerbliche Arbeiter und Angestellte, die ebenso wie ihre Ehefrauen deutsche Reichsangehörige, deutschen oder artverwandten Blutes, politisch zuverlässig und erbgesund sind." Für den Siedler bedeutete das Eigenheim einen Anreiz zu "stetem Fleiß", das Anwesen zu pflegen und später nach den Wohnbedürfnissen umzugestalten. Siedler mussten, wie oben schon erwähnt, Gemeinschaftsgeist haben, so fand 1939 in der "Zentral Gaststätte" die Gründungsversammlung der Siedlergemeinschaft Kleinenbremen-Wülpke statt. Mit der Gründungsveranstaltung erfolgte gleichzeitig, die Aufnahme in den Deutschen Siedlerbund. Der Deutsche Siedlerbund ist eine Interessengemeinschaft, welche die Belange ihrer Mitglieder gegenüber der Öffentlichkeit und den Behörden wahrnimmt und vertritt. Das Leitmotiv der Siedlergemeinschaft Kleinenbremen-Wülpke lautete: "In Freud und Leid zusammenzustehen und sich gegenseitig unterstützen", und gilt bis heute.

     Die Verwaltung dieser Bergmannssiedlungen wurde von der Grube Wohlverwahrt übernommen. Es heißt, dass viele Bergmannsfamilien auch nach der Schließung der Grube Wohlverwahrt, in Kleinenbremen ansässig geblieben sind. 4.4 Eigenversorgung Eigenversorgung war in der damaligen Zeit ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt. Die Bewirtschaftung einen Gartens war für viele Arbeiterfamilien bis nach dem 2. Weltkrieg überlebenswichtig.

     Die je nach Jahreszeit erforderlichen Arbeiten bestimmten ganz wesentlich den Ablauf ihres Alltages. Im nationalsozialistischen Deutschland bedeutete die Benutzung des deutschen Bodens auch für die Kleinsiedler eine Verpflichtung. 4.4.1 Gartenbau Auch die Erträge aus dem eigenen Siedlergarten durch eigenes Obst und Gemüse, verschafft ihren Besitzern eine wichtige Möglichkeit zur weitgehenden Selbstversorgung. Die je nach Jahreszeit erforderlichen Arbeiten bestimmten ganz wesentlich den Ablauf ihres Alltages.

     Zwischen den Ackerstreifen befand sich eine Furche, wie man den schmalen Weg, die Trennlinie nannte. Es gab kaum jemanden, der sich eine Kante aus Steinen baute, denn jedes Stückchen Erde wurde bis auf den letzten Zentimeter ausgenutzt. In dem folgenden Absatz, beschreibe ich einen Garten in einer Bergmannssieldung Anfang der 50er Jahre. Das Grundstück wurde durch eine Ligusterhecke eingegrenzt. Das Wohnhaus nahm den hinteren Teil des Grundstückes ein, der Stall schloss gleich an das Wohnhaus an. Hinter dem Haus fand man Obstbäume verschiedenster Art, wie zum Beispiel der Baum der Kirsche, des Apfels, der Birne und des Pfirsichs.

     Außerdem nutzte der Eigenversorgung noch Rhabarber, Stachelbeeren, Kürbisse, die auf dem Kompost wuchsen und Tomaten. Vor dem Haus lag der eigentliche Garten. Dort befand sich, ein großes in drei Bereiche eingeteiltes Beet. In dem vorderen Beet gab es Salat, Gurken, Erbsen, Wirsing, Sellerie und Stangenbohnen. In dem Feld dahinter befanden sich Erdbeeren, Rotkohl, Kartoffeln, Spinat, Schnittlauch, Zwiebeln, Radieschen, Petersilie, Blumenkohl und Johannisbeeren. Die drei Abschnitte waren jeweils von einem schmalen Weg voneinander getrennt.

     Im hinteren Feld säten die Bergmannsfamilien Rüben, Grünkohl und wieder Kartoffeln(vlg. Abb.9). Kleine oder angestochene Kartoffeln bekamen die Schweine, die Guten für den Eigenbedarf. Das einzige, was in diesem Garten nicht der Eigenversorgung diente, waren die Blumen. Ein solcher Garten kostete viel Arbeit, vorwiegend für Frauen aber auch die Kinder mussten mithelfen, die schwerere Arbeit erledigten die Männer.

     4.4.2 Viehhaltung In einer Siedlerstelle wurden hauptsächlich Hühner, Enten, Kaninchen, Ziegen und Schweine gehalten. Es war meinst so gehandhabt, dass die Hälfte der Tiere zur Eigenversorgung waren, die andere zum Verkauf frei stand. Die Ziege wurde auch "Die Kuh des kleinen Mannes" genannt, sie zählt neben dem Hund, zu den ältesten Haustieren der Menschen. Im Jahre 1934 ernannte ein deutscher Tierzuchtbeamter die Ziege "Sonnenschein der Werkstätigen", da eine Ziege sehr zutraulich und anspruchslos ist.

     Die Ziegenhaltung war eng mit den Lebensumständen der Bevölkerung verknüpft. In "schlechteren" Zeiten erhöhte sich die Anzahl der Ziegen regelmäßig, denn Ziegen waren für die Selbstversorgung mit Milch und Käse sehr wichtig. Das Vieh wurde zu Hause geschlachtet. Die kleineren Tiere schlachtete man selber, nur für das Schwein musste meistens der Schlachter geholt werden. Geschlachtet wurde nur im Herbst oder sehr früh im Jahr. Gewurstet, dann im Keller, in demselben Kessel, der auch zum Baden genutzt wurde.

     5 Zusammenfassung und Ausblick Die Entstehung des Ortes Kleinenbremen, wird zwar schon im 5. bis 6. Jahrhunderts vermutet, jedoch sind die Jahre von 1933 bis 1952 sehr entscheidend für Kleinenbremen gewesen. Die Siedlungsplanung der Nationalsozialisten, haben den Ort sehr geprägt, da in diesen Jahren in kurzer Zeit, sehr viele Siedlungen angelegt worden sind. Die Siedlungen sind ein Charakteristikum der Zeit. Alle Häuser unterlagen einer Norm, so entstanden sehr viele, völlig identische Häuser.

     Dies bedeutete gleichzeitig wenig Entscheidungsfreiheit für die Siedler. Ein großer Garten mit Stall, zur Eigenversorgung, gehörte zu dem Bergmannhaus. Diese Merkmale der Grundstücke und der Anordnung der Häuser sind bis heute, in den Siedlungen, die in dem Zeitraum entstanden sind, wieder zu erkennen. Die Siedlungsplanung in Kleinenbremen, gilt sozusagen als abgeschlossen, da der frühere Grund, die Siedlungen anzulegen, die Grube Wohlverwahrt war, die seit 1984 endgültig stillgelegt wurde. 6. Literaturverzeichnis Mündliche Quellen 7.

     Anhang 8. Erklärung

 
 

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