· Atmosphärische Destillation (fraktionierte Destillation)
Das Rohöl wird in einer Erdölraffinerie bei normalem Luftdruck destilliert.
Das Erdöl wird durch einen Röhrenofen geleitet und darin auf ca. 350°C erhitzt. Dabei verdampft es zu einem großen Teil, so dass ein Gemisch aus Flüssigkeit und Dampf seitlich in den Destillationsturm eintritt. Die bei diesen Temperaturen noch flüssigen Kohlenwasserstoffen fließen nach unten und sammeln sich am Boden der Kolonne.
Die dampfförmigen Kohlenwasserstoffe steigen nach oben, wobei sie die Zwischenböden (die sogenannten Glockenböden) durchströmen. Diese gleichen runden Wannen mit Löchern, die jeweils durch eine Überwurfglocke bedeckt sind.
Auf diesem Boden kondensiert ein Teil des Dampfes. Aufgrund der glockenförmigen Aufsätze müssen die übrigen Dämpfe im nächsthöheren Boden durch die bereits kondensierte Flüssigkeit perlen.
Der Dampf gibt dabei die höher siedenden Verbindungen an die Flüssigkeit ab und nimmt die niedriger siedenden Substanzen mit. Dabei kondensiert der größere Teil des Dampfes; das Kondensat fließt über den Rand in die tiefer liegenden Böden zurück.
Dieser Vorgang wiederholt sich dann immer wieder.
Die Güte der Trennung hängt von der Zahl der Glockenböden in der Kolonne ab.
Da die Siedetemperaturen der Kohlenwasserstoffe sehr nahe beieinander liegen, erhält man auf jedem Glockenboden ein Gemisch mehrerer Kohlenwasserstoffe mit ähnlichen Molekülmassen. Diese werden seitlich abgezogen und bilden die Fraktionen.
· Vakuumdestillation
Die Verbindung des Rückstands, die sich am Boden des Destillationsturmes sammeln, würden sich bei normalen Druck und Temperatur über 400 Grad zersetzen. Deshalb leitet man den Rückstand in einen anderen Destillationsturm, in dem ein verminderter Druck herrscht. Dadurch vermindern sich auch die Siedetemperatur des Rückstandes, und er kann in weitere Fraktionen getrennt werden. Durch Vakuumdestillation werden Schmieröl, feste Kohlenwasserstoffe und das Bitumen gewonnen.
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