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geographie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Der ausbruch des krakatau



1. Daten 27. August 1883, eine unbewohnte indonesische Insel zwischen Java und Sumatra
- Flutwelle war verantwortlich für den Tod von 36.417 Menschen, wurde in 17.000 km Entfernung (im Atlantik) registriert
- pyroklastische Ströme wälzten sich mehr als 40 km weit über das Meer
- Aschenfall erstreckte sich über ein 700.000 km2 großes Gebiet
- Knall der Explosion war in Zentralaustralien und in Madagaskar (fast 5000 km) zu hören
- Niederfrequente (nicht mehr hörbare) Luftdruckwellen wurden weltweit registriert (Barometer in Tokio zeigten einen Anstieg des Luftdrucks um 1,45 Millibar)
- Die in die Atmosphäre geschleuderten Staub- und Gasmassen verusachten weltweit monatelang spektakuläre Sonnenuntergänge, und die Durchschnittstemperaturen sanken durch sie auf der ganzen Nordhalbkugel
- ungewöhnliche optische Himmelsphänomene wie Dämmerungs- und Dunsterscheinungen, Verfärbungen von Sonne und Mond, ...


2. Vorboten

Erdbebentätigkeit nahm im Umkreis der Sundastraße zu, doch nimand sah einen Zusammenhang mit dem darauffolgenden Vulkanausbruch; die Eruption im Mai verursachte schon unhörbare Druckwellen, die Uhren zum Stehen, Hängelampen zum Schaukeln, ... gebracht haben, was aber fälschlicherweise als Folgen von Erdbeben gedeutet wurde.
Bäume auf Krakatau standen zwar noch, doch sie hatten durch den Aschenregens ihre Blätter verloren, wie ein holländischer Seefahrer berichtete.

Die Haupteruptionsphase

26. August, Mittagszeit: Serie von Explosionen in kurzen Abständen, erzeugten eine ununterbrochene Eruptionssäule (rund 25 km hoch) in der Luft (aus Bims und Asche, die von heißen, aufsteigenden Gasen in die Atmospäre getragen wurden - Bimssteine sind große Aschebrocken), Augenzeugen berichteten von starkem Aschenregen mit Bimssteinen von bis zu 10 cm Dicke.

27. August, Morgen: viele gewaltige Explosionen (Superparoxysmen, Rieseneruption); die stärkste ereignete sich um 10 Uhr vormittags, begleitet vom größten Tsunami (Riesen-Flutwellen) (ca. 40 Meter Höhe). Bildung von pyroklastischen Strömen (hinterließen eine charakteristische Ablagerung: Ignimbrit: Hauptteil der Eruptionsmasse) und riesigen Aschestücken, die zuerst in die Luft geschleudert wurden, dann aber auf Grund ihres Gewichts auf die Erde fielen. Dort wurden sie von heißen Gasen fließfähig gemacht und von der Insel ins Meer herab. Durch die Konvektionsströme in der Atmospäre wuchs die Eruptionssäule bis zu einer Höhe von über 40 km, deren Asche sogar noch auf den 1850 km weit entfernten Cocosinseln niederfiel.


3. Nach der Eruption

Die nördlichen 2/3 von Krakatau waren verschwunden, geblieben ist ein halber Vulkankegel; Ablagerungen von Bimsstein und Asche haben die Küstenlinie der naheliegenden Inseln um 3 km verlängert; 2 neue Inseln haben sich durch die Ignimbritablagerungen gebildet.


4. Die Ursache

Hier ist die Ursache im Magmaherd selbst zu suchen. Folgende Hypothese wurde aufgestellt: Explosionen begannen, als Meerwasser auf das heiße Magma traf (das sind phreatomagmatische Eruptionen), da diese Vermischung hoch explosiv ist. Doch solche Eruptionen hinterlassen über weite Flächen verstreute, feinkörnige Asche, was beim Ausbruch des Krakatau ja nicht der Fall war. Außerdem erkannte man, daß die Bimssteintrümmer so heiß waren, daß sie miteinander verschmolzen, was darauf hinweist, daß sie nicht von kaltem Wasser abgekühlt worden sind.
Andererseits entdeckte man auf einigen Ignimbritablagerungen eine glasige Schicht, die bei der Abschreckung mit kaltem Wasser entsteht. So könnte die Hypothese doch stimmen (obwohl die Berührung mit dem Wasser auch später erfolgt sein kann und so nicht der Auslöser für eine Explosion gewesen sein muß).
Die geologischen Befunde belegen also nicht klar, daß der Ausbruch eine phreatomagmatische Eruption war. Man nimmt aber an, daß - da die Schlotöffnung dicht am Meeresspiegel lag - kleine Explosionen dieser Art stattgefunden haben, und daß diese das Dach der Magmakammer geschwächt hat und so die plötzliche Druckentlastung das Magma aufschäumen ließ. So war wahrscheinlich die Interaktion zwischen Wasser und Magma nicht die Ursache für den Ausbruch, aber sie hat wohl dazu beigetragen.




5. Warum so viele Explosionen?

Beim Auftreffen von heißen pyroklastischen Strömen auf Wasser entstehen Explosionen. Das ist eine passable Erklärung für die hohe Zahl der Explosionen beim Ausbruch des Krakatau, wenn man die großen Mengen an pyroklastischem Material, Asche und Bimssteinen beachtet.

6. Der Ursprung der Tsunamis

Tsunamis entstehen meist, wenn sich der Meeresboden auf Grund von tektonischen Aktivitäten vertikal verschiebt.
Sie können aber auch durch untermeerische Eruptionen erzeugt werden, indem sich das Wasser gleich einem Berg aufbäumt.
Forscher sind der Meinung, daß die Tsunami von Krakatau entstand, als der nördliche Teil des Vulkankegels ins Wasser stürzte.
Andere glauben wiederum, daß die Flutwelle von den großen Mengen an pyroklastischem Material, das ins Meer fiel, in Gang gesetzt wurde.


"Anak Krakatau" - "Kind von Krakatau"

Seit dem Ausbruch 1883 hat sich ein neuer Vulkankegel an der Stelle gebildet, an der sich früher der Hauptvulkan befand: der Anak Krakatau. Er wächst durch kleine Eruptionen weiterhin an - im Dezember 1927 durchstieß er den Wasserspiegel. Im Laufe der Zeit könnte sich also wieder eine größere Insel bilden, wie die, die 1883 durch einen der mächtigsten aller Vulkanausbrüche unterging.

 
 

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