Das Straßennetz umfasst rund 34.000km, von denen etwa 35% fest ausgebaut sind. Die wichtigste Verbindung ist die vierspurige Carretera Central, welche die Insel über eine Länge von ca. 1150km von West nach Ost durchzieht.
Die größten der 30 Seehäfen Kubas sind Havanna und Cienfuegos an der Südküste, über die ein Großteil des Zuckerexports abgewickelt wird.
Bus ("Guagua")
Das Schlangestehen an der Bushaltestelle ist ein Erlebnis und nicht ohne Vorkenntnisse zu bewältigen. Zunächst erwirbt man ein Ticket für 5 Centavos mit einer Nummer, die erst zum Kauf des tatsächlichen Fahrtickets ermächtigt. Erscheint ein Bus, werden von einem Mann die aktuellen Nummern aufgerufen (in 5-er Schritten also, z.B. 205-210). Sollte diejenige Nummer dabei sein, darf man das richtige Ticket erst erwerben, dass allerdings noch keine Garantie für einen Sitzplatz beinhaltet! Wenn man ohnehin schon stehen muss, sollte man sich gleich in der Nähe des Ausgangs aufhalten, um nicht in die Bredouille zu kommen, wenn das Fahrtziel erreicht ist.
Taxi
Die für Touristen eingerichteten Touristentaxen sind mit einem "T" gekennzeichnet und alle mit einem Taxameter ausgestattet. Sie werden in US-$ bezahlt. Darüber hinaus gibt es noch die normalen Taxen, die ebenfalls über ein Taxameter verfügen. Bei Taxen ohne diese Einrichtung muss der Fahrpreis vorher ausgehandelt werden. Einige gängige Strecken zu den Sehenswürdigkeiten haben festgelegte Tarife, über die man sich aber vorher mit dem Fahrer einigen sollte, um böse Überraschungen zu vermeiden. Manche der einfachen Taxen dürfen innerhalb eines bestimmten Viertels verkehren. Trotzdem haben sie eine Taxilizenz - im Gegensatz zu einigen ganz findigen Kubanern, die einfach ihr Privatauto an Taxiständen platzieren und auf eigene Faust Fahrten übernehmen. Hier ist Verhandlungsgeschick Grundlage für den Fahrpreis.
Eine weitere Alternative sind die so genannten "Maquinas" - alte Straßenkreuzer amerikanischer Herkunft, die als Sammeltaxi bestimmte Stadtteile und Strecken bedienen. Sie warten, bis der Wagen voll besetzt ist und halten nach Bedarf auf Zuruf auch jederzeit an. Diese Fortbewegungsmöglichkeit wird vorwiegend von den - etwas wohlhabenderen - Einheimischen bevorzugt.
Zug
Es ist einfacher, einen Sitzplatz in einem Zug als in einem der Überlandbusse zu erhalten, aber auch hier ist beim Kauf eines Tickets und Warten auf den Zug viel Geduld gefragt. Generell ist der gesamte öffentliche Verkehr von und nach Havanna sehr stark frequentiert, und als Eisenbahnnetz existiert ohnehin nur zwischen den größeren Städten. Die Fahrdauer hängt entscheidend vom Zugtyp ab - denn zwischen einem "servicio especial" und dem sog. "Lechero" (Milchmann) liegen Stunden, wenn nicht sogar Tage (je nach Fahrtziel).
Flugzeug
Das innerkubanische Flugnetz ist recht gut aufgebaut, zumindest von Havanna aus wird jede größere Stadt angeflogen. Aber auch hier kommt man nur zum Ziel, wer lange im Voraus bucht und sich dann auch rechtzeitig am Flughafen einfindet, damit seine Reservierung nicht plötzlich an andere Reisende weitergegeben wird.
Fahrrad
Der Treibstoffmangel lässt dieses Transportmittel wieder an Attraktivität gewinnen, denn mit dem Fahrrad ist man weitgehens unabhängig von Versorgungspässen. Zwar muss man auch hier auf Pannen eingerichtet sein und am besten - wenn man dies schon zu Hause plant - ein Päckchen Flickzeug mitnehmen. Andernfalls kann man sich im Notfall auch an Tankstellen wenden, die mangels Treibstoff häufig zum Fahrradservice neigen und somit auch eine Reifenreperatur vornehmen.
Je nach persönlicher Konstitution eignet sich dieses Transportmittel zur Erkundung von Städten, aber auch für die Überwindung größerer Entfernungen, denn mit der gemächlicheren Geschwindigkeiten entdeckt man schöne Eckchen, an denen man mit dem Pkw oder Bus vorbeifahren oder ganz drauf verzichten müsste.
Allerdings sollte man das Fahrrad bei Dunkelheit nicht mehr benutzen, denn schlecht oder gar nicht beleuchtete Straßen und Autos machen aus dem Vergnügen dann doch ein gefährliches Abenteuer.
Post/Telefon
Sollte man einen öffentlichen Briefkasten finden, sollte dieser lieber nicht verwendet werden, denn es ist sehr fraglich, ob und wann oder ob er überhaupt mal gelehrt wird. Verlässlicher sind dort schon die Postämter, auch wenn das gesamte Postsystem äußerst langsam arbeitet. So können z.B. Briefe nach Europa 4-5 Wochen unterwegs sein, und auch eine Bearbeitungszeit von 3 Monaten ist keine Seltenheit. Postkarten sollten daher auch immer in einen Briefumschlag gesteckt werden, um zu gewährleisten, dass sie überhaupt ihr Ziel erreichen. Das Postamt in Havanna befindet sich im Gebäude des Hotels "Habana Libre"; von hier aus kann man Ferngespräche führen. Philatelisten werden im Circulo Filatélico in Havanna in dem Calle San José 1172 fündig sowie in einem Geschäft in der Obispo 518. Kubanische Briefmarken sind sehr farbenreich und von hoher Qualität.
Die internationale Vorwahl für Kuba ist 0053. Innerhalb der Insel sowie von und nach Europa gehen viele Gespräche nur über die Handvermittlung. Entsprechend lang dauert oft der Aufbau der Verbindung. Auch kommt es häufig zu Ausfällen des gesamten Telefonnetzes, und dann hilft nur noch abwarten und sich in Geduld üben. Die Kosten betragen etwa US-$ 18 für die ersten drei Minuten eines Gespräches nach Europa.
Zeitdifferenz
Die Zeitdiffenrenz beträgt im Winterhalbjahr minus 5 Stunden und im Sommerhalbjahr minus 6 Stunden gegenüber der mitteleuropäischen Zeit.
Trinkgelder
Es ist endgültig vorbei, dass Touristen angewiesen werden, auf keinen Fall in den Hotels oder Restaurants ein Trinkgeld zu hinterlassen. Heute ist das Trinkgeld überaus erwünscht, auch wenn keine konkreten Angaben über einen Prozentsatz gemacht werden können.
In der Regel genügen 1-2 Dollar bei einem Gesamtrechnungsbetrag von etwa US-$ 25. Das Trinkgeld ist für viele Kubaner die einzige Möglichkeit, die begehrte US-Währung zu erhalten. Leider hat sie so schon eine Zweiklassengesellschaft entwickelt - nämlich diejenigen, die in den Touristenzentren arbeiten und somit zu den "Dollar-Sphären" haben, und diejenigen, denen der Zutritt zu den Hotels und Ferienanlagen gänzlich verwehrt ist und die somit auch nicht über den "Schlüssel" zu vielen Konsumgütern verfügen.
Aber nicht nur Luxusgüter, sondern auch schlichte Dinge des täglichen Bedarfs sind über die Peso-Bezugsscheine nicht oder nur sehr schwer zu erhalten, sondern nur in speziellen Geschäften erhältlich, in denen der US-Dollar einziges Zahlungsmittel ist. Wenn man sich über diese Zusammenhänge im Klaren ist, kann zwar noch immer keine Abhilfe schaffen, aber es wird deutlich, dass oftmals auch ein kleines Mitbringsel von zu Hause wie ein Kugelschreiber, ein T-Shirt oder auch eine abgetragene Jeans den Menschen eine große Freude bereiten kann.
Öffnungszeiten und Feiertage
Üblicherweise öffnen die Geschäfte von 12.30-19.30 Uhr von Montag bis Samstag, auch wenn einige an einem Tag der Woche zusätzlich am Vormittag geöffnet haben. Die Shops in den Hotels sind zumeist von 10.00-21.00 Uhr geöffnet. Die Öffnungszeiten der Behörden sind von 8.30-12.30 und 13.30-17.30 Uhr montags bis freitags. Einige sind auch am Samstagvormittag für den Kundenverkehr offen. Die Banken haben von 8.30-12.00 Uhr sowie von 13.30-15.00 Uhr von Montag bis Freitag uns am Samstag von 8.30-10.30 Uhr geöffnet. Verlassen sollte man sich jedoch nicht zu sehr auf die angegebenen Öffnungszeiten, denn die karibische Mentalität erlaubt durchaus völlig unangemeldete Ausnahmeregelungen, sodass man einerseits vor verschlossenen Türen stehen kann aber andererseits auch unerwarteter eise besetzte Schalter antreffen kann.
Feiertage
An folgenden gesetzlichen Feiertagen haben sowohl die Behörden als auch die Büros und Geschäfte geschlossen:
1. Januar (Jahrestag des Sieges der Revolution 1959 - Día de la
Liberación),
2.Januar (Tag der Siegesfeiern),
1.Mai (Tag der Arbeit),
26.Juli (Jahrestag des Sturms aus der Moncada-Kaserne in Santiago
Día de la Rebeldía Nacional - jeweils der Tag davor und danach ist ebenfalls ein Feiertag),
10. Oktober (Jahrestag des Beginns des 1. Unabhängigkeitskrieges -
Día de la Cultura Cabana).
Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche nationale Gedenktage, die sich ebenfalls auf Ereignisse der Revolution beziehen, an denen jedoch trotzdem gearbeitet wird. Auch an den christlichen Feiertagen wie Weihnachten und Ostern sind die Geschäfte ganz normal geöffnet.
Maße, Gewichte und elektrische Spannung
Das Dezimalsystem ist das gebräuchlichste, aber gleichzeitig trifft man auch die amerikanischen sowie alten spanischen Maßeinheiten an. So wird häufig in Pounds (1b), Yard oder Gallonen abgefüllt und gewogen. Entfernungsangaben und Landabmessungen werden in km bzw. m² angegeben, auf dem Land ist mancherorts jedoch auch noch die "tarea" in Gebrauch, die 624m² entspricht.
Die Stromspannung beträgt 110 Volt, die Anschlüsse entsprechen den US-Normen.
Gesundheit und Trinkwasser
Eine der Errungenschaften des kubanischen Sozialismus ist die kostenlose Gesundheitsfürsorge für die gesamte Bevölkerung. Da die Ärzte und Krankenhäuser somit nicht auf die Bezahlung ihrer Leistungen eingerichtet sind, wurden früher - und dies gilt auch noch heute noch in einigen abgelegeneren Landesteilen - auch Touristen kostenlos im Rahmen der Möglichkeiten behandelt.
Heute müssen ausländische Besucher für ärztliche Leistungen bezahlen, da aber kein offizieller Abrechnungsmodus existiert, wird in der Praxis oft willkürlich abgerechnet. Die gebotene ärztliche Leistung ist jedoch sehr kompetent, und die Krankenhäuser sind selbst auf komplizierte OPs vorbereitet. Die Bezahlung erfolgt nur in US-$. Für eine gegebenenfalls erforderliche Nachbehandlung ergibt sich ein durch die offenkundige Mangelwirtschaft hevorgerufendes Problem, denn die Regale in den Apotheken sind fast gänzlich leer, und es ist äußerst schwierig, das verschriebene Medikament zu erhalten.
Eine einfache und Kosten sparende Möglichkeit, um sich insbesondere in den heißen Sommertagen vor einem Sonnenstich und Sonnenbrand zu schützen, ist die Mitnahme von Sonnenschutzmitteln. Das Wasser hat - mit Ausnahme von Havanna - keine Trinkwasserqualität, sodass man nur in Flaschen abgefülltes oder Mineralwasser zu sich genommen werden sollte.
Umweltschutz
Auch wenn in dem Land der Umweltschutz aufgrund finanzieller Schwierigkeiten und politischer Verhältnisse nicht an vorderster Stelle steht, so sollte man diese Leute nicht deswegen gleich zum negativen hin verurteilen. So muss man nicht das schlechte Beispiel der Gastgeber nachahmen, sondern kann seinen unterwegs anfallenden Müll zur Not erst im Hotel entsorgen, wenn keine entsprechenden Abfallbehälter angetroffen werden. Denn leider gehen die Gastgeber sehr sorglos mit der ihnen anvertrauten Natur um und "entsorgen" ihren Müll immer gleich an Ort und Stelle. Einerseits kann man dieses Verhalten in gewissem Maße verstehen, denn wenn noch nicht einmal die notwendige Grundversorgung an Lebensmitteln, Kleidung und Arbeit gewährleistet ist, bleibt für den einzelnen meist kaum Freiraum, sich um den der Umwelt zu bemühen. Andererseits wäre es gerade in einem Land, das knapp an eigenen Ressourcen ist, von umso größerer Bedeutung, diese für kommende Generationen zu erhalten.
Auch dem Natur- und Artenschutz muss große Beachtung geschenkt werden, dessen Vorschriften im "Washingtoner Artenschutzabkommen" (WA) geregelt sind. So verstößt z.B. der Kauf von geschnitztem Elfenbein oder farbenprächtigen Schmetterlingen hinter Glas gegen den Artenschutz, und auch Einreisebedingungen in Deutschland, Österreich und anderen Ländern werden verletzt.
Man soll sich nicht beirren lassen, wenn der Händler eine Ausfuhrgenemigung ausstellt. Eine solche kann nur die Behörden des Gastlandes ausgestellt werden und die Einfuhrgesetze des Heimatlandes sind damit nicht außer Kraft gesetzt. Ebenso unterliegen Vögel (lebendig oder ausgestopft), Nashornprodukte sowie zahlreiche Pflanzenarten einem absoluten Einfuhrverbot. Selbst bei Korallen-, Muschel- und Schneckenschalen, die zur Herstellung von Schmuck verwendet werden, ist Vorsicht geboten: Für die Einfuhr mancher Produkte benötigt man Dokumente gemäß dem WA. Kaimane und Krokodile unterliegen ebenfalls einem besonderen Schutz, der sie vor dem Aussterben bewahren soll. Für die Ausfuhr von Produkten dieser und ähnlicher Arten (z.B. Handtaschen) wird ein CITES-Dokument (CITES: internationaler Name des Artenschutzabkommens) benötigt. Meeresschildkröten sind durch kommerzielle Nutzung stark bedroht. Deswegen sollte auf Verzehr von Schildkrötenfleisch und -eiern verzichtet werden. Ebenso werden Landschildkröten, Frösche, Salamander und Lurche durch das WA geschützt. Der Import von ausgestopften Schildkröten oder aus ihnen hergestelltem Produkte ist ohnehin verboten! Präparierte Schmetterlinge unterliegen z.T. einem totalen Einfuhrverbot bzw. können nur mit einem CITES-Dokument eingeführt werden. Die Einfuhr von Schnitzwerken aus Zähnen und Knochen von Walen ist in den meisten europäischen Ländern strikt untersagt
Infos zu Städten und Sehenswürdigkeiten
Baracoa
Nahe dem östlichen Zipfel der Insel liegt die Stadt Baracoa mit ungefähr 60.000 Einwohnern. Der Berglandschaft und interessanten kulturhistorischen Plätzen in der Stadt stehen eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit mit vergleichsweise starken Niederschlägen sowie die abgelegene Lage entgegen, sodass immer noch recht wenig Touristen die Stadt aufsuchen.
Aufgrund der abgeschiedenen Lage, die erst durch den Bau einer Straßenverbindung nach der Revolution gemildert wurde, konnte sich die Wirtschaft der Stadt nicht mehr richtig entwickeln, denn der gesamte Personen- und Güterverkehr musste per Schiff oder Flugzeug abgewickelt werden. Darüber hinaus verhinderte die relativ unwegsame Berglandschaft auch noch den Anbau von großflächigen Produkten wie Zuckerrohr, sondern ermöglichte nur in bescheidenem Maße die Kultivierung von Kaffee, Kakao sowie einigen Obstsorten, welche auch heute noch Lebensgrundlage der Bewohner sind.
Die Stadt hat jedoch nicht von Beginn an derartig im Abseits des Interesses gestanden, denn immerhin durfte sie sich die ersten Jahre nach ihrer Gründung im Jahr 1512 Hauptstadt Kubas nennen, bis die Funktion von Santiago de Cuba übernommen wurde, nachdem Diego de Veláquez seinen Stützpunkt dorthin verlegt hatte. Doch während des Unabhängigkeitskrieges erlebte Baracoa noch zahlreiche heftige Schlachten, und auch die Revolutionäre unter Fidel Castro rekrutierten zahlreiche Anhänger aus dieser Region. Einige historische Plätze zeugen noch heute von heftigen Schlachten, die um die Stadt geführt wurden.
Sehenswürdigkeiten:
- Die Fortaleza Matachíne ist eine Festung, die hoch über der Stadt
liegt und als Aussichtsposten diente. Nach ihrer Renovierung wurde in
den Innenräumen ein regionalhistorisches Museum eingerichtet.
- Die Fortaleza la Punta ist eine halbkreisförmige Festung, die ebenfalls zu Beginn des 19.Jahrhunderts von den Spaniern zum Schutz des Hafens errichtet wurde.
- Das Castillo beherbergt heute das erste Hotel am Platze, war jedoch
ebenfalls zum Schutz der Stadt erbaut worden.
- Zwei nationale Gedenkstätten erinnern an die Helden der kubanischen
Revolution: Am Strand Playitas gingen im April 1895 José Martí und
Maximo Gomez an Land, um gegen die Spanier zu kämpfen, und 10
Tage zuvor landete Antonio Maceo in Duaba, um sich der Revolution
anzuschließen.
Auf der Plaza Independencia wurde 1512 die erste Kirche Kubas
errichtet, und im 19.Jahrhundert wurde die Kathedrale erbaut.
Sie steht auf dem Platz, an dem einst Kolumbus`Haus stand und
beherbergt auch ein besonderes Relikt seiner Zeit: das sagenumwobene Kreuz von Parra.
Bayamo
Die Stadt mit den gut erhaltenen Kolonialbauten ist Hauptstadt der Provinz Granma, die landwirtschaftlich sehr intensiv genutzt wird. Zuckerrohr, Reis, Kaffee und Zitrusfrüchte, aber vor allen Dingen eines der besten Rinderzuchtgebiete bestimmen die Wirtschaft der vor der wilden Sierra Maestra gelegenen Stadt. Santiago de Cuba im Südosten ist ca. 130 km entfernt, und die Entfernung nach Havanna beträgt ca. 850 km.
Die Bewohner von Bayamo hatten schon immer einen besonders ausgeprägten Drang nach Freiheit und Unabhängigkeit. Dies zeigt sich in vielen Schlüsselereignissen der Geschichte der Stadt, die es im ersten Sklavenaufstand in der Goldmine von Jobabo im Jahr 1528 oder in der dann endgültigen Revolte, die von Carlos Manuel de Céspedes initiiert und organisiert wurde. Freimaurerlogen wurden im 18. und 19.Jahrhundert gegründet und die Bayamesa - das Freiheitslied der Einwohner von Bayamo - zur Nationalhymne erklärt.
Sehenswürdigkeiten:
- Am Parque Céspedes, der zu den schönsten Plätzen ganz Kubas zählt,
befinden sich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt: Das
Geburtshaus des "Padre de la Padria" - die Casa Natal de Carlos Manuel de Céspedes - kann hier besichtigt werden. Die ehrenvolle Bezeichnung "Vater des Vaterlandes" erhielt Céspedes kurz nach Kriegsbeginn, als sein Sohn von spanischen Soldaten gefangen gehalten wurde. Er riskierte den Tod seines Sohnes, indem er den Kampf nicht aufgab und stattdessen verkünden ließ, alle Kubaner seien seine Söhne, sodass er für die Freiheit aller und nicht nur für die Freiheit eines einzelnen zu kämpfen habe. Sein Sohn wurde erschossen.
- Vor dem Ayuntamiento (Rathaus) proklamierte Céspedes die Aufhebung
der Sklaverei. Nur einen Häuserblock vom Parque Céspedes entfernt
findet man die Iglesia Parroquíal Mayor de San Salvador, eine der
ältesten Kirchen Kubas. Hier wurde zum ersten Mal die Nationalhymne
gesungen, und das ganze Gebäude wurde aufgrund seiner aufwendigen
Einrichtung nach sachgemäßer Renovierung zum Nationaldenkmal erklärt.
Camagüey
Camagüey liegt an der Verbindungsader zwischen dem nordwestlichen und dem südöstlichen Teil der Insel. Das heutige Nuevitas, das an der Nordküste liegt, war die ursprünglich von Diego de Velázquez im Jahre 1514 gegründete Stadt, die jedoch aufgrund häufiger Piratenüberfälle weiter ins Landesinnere verlegt werden musste.
Die zentrale Lage der Stadt hat zu einem rasanten wirtschaftlichen Aufschwung in den letzten Jahrzehnten geführt, denn zahlreiche Industriezweige haben sich hier angesiedelt. Neben der schon immer die gesamte weitläufige und flache Region prägenden Rinderwirtschaft und dem Zuckerrohranbau kamen Milchverwertungsbetriebe und ein großes Ausbesserungswerk der staatlichen Eisenbahngesellschaft hinzu. Auch die Fischindustrie in den Küstenregionen der Provinz Camagüey trägt heute einen nicht geringen Anteil zum Bruttosozialprodukt bei.
Sehenswürdigkeiten:
- Die drittgrößte Stadt des Landes verfügt über zahlreiche
Sehenswürdigkeiten, am interessantesten ist jedoch es, wenn man sich zunächst einfach durch den unter Denkmalschutz stehenden Altstadtbezirk treiben lässt und ein wenig die koloniale Atmosphäre in sich aufnimmt. Nicht versäumen sollte man jedoch das Museo Casa
Natal Ignacio Agramonte, das zu den größten und eindrucksvollsten
Museen des Landes zählen.
Das Geburtshaus des Rechtanwalts und Generals liegt an der Plaza de
los Trabajandores und zeigt Dokumente aus dem Leben des Freiheitskämpfers und der kubanischen Revolution. Das Haus Ignacio
Agramonte ist ebenfalls ein äußerst gelungenes Beispiel der kolonialspanischen Architektur. Deren finden sich noch einige mehr an
der Plaza de los Trabajandores, nicht zuletzt das Teatro Guerrero
sowie die Iglesia Nuestra Senora de la Merced mit einem silberverzierten Hochaltar. Die barocke Iglesia de la Soledad hingegen beeindruckt durch die faszinierenden Malereien, die den gesamten Innenraum der Kirche bedecken. Die befindet sich an der
Hauptstraße Calle República.
- Das Teatro Principal liegt ein Stück weiter nördlich des Hauptplatzes
Plaza de los Trabajandores und beeindruckt schon von außen durch die schöne Fassade mit den buntverglasten Rundbogenfenstern. Auch innen wird man geradezu geblendet von den gewaltigen Lüstern, die sich in
großen Spiegeln reflektieren.
- Zwei weitere Sehenswürdigkeiten sind dem Freiheitshelden Ignacio
Agramonte gewidmet: zum einen das in der Nähe des Bahnhofs befindliche Museo Ignacio Agramonte sowie der Parque Agramonte,
der mit einer Reiterstatue den berühmtesten Sohn der Stadt ehrt.
Der ebenfalls dort befindliche fast zwei Meter große Tonkrug - "tinaja" genannt - war einst das Wahrzeichen der Stadt, denn darin
konnten sowohl von den Seeleuten Wasser und Öl aufbewahrt als auch zu Lande Regenwasser angesammelt werden. Direkt am Parque Argramonte befinden sich noch einige weitere denkwürdige Gebäude,
so z.B. an der südöstlichen Seite die aus dem Jahre 1530 stammende Kathedrale mit dem beeindruckenden Innenschiff. Im Westen die Biblioteca Julio A. Mella, in der zeitweise Kunstausstellungen stattfinden, sowie die Casa de la Trova (Kulturhaus), in dessen Piato
häufig musikalische Darbietungen veranstaltet werden.
Cárdenas
Diese Stadt hat zwei unter den touristischen Gesichtspunkten große Nachteile: das Meer ist durch Öl verschmutzt und die Luft riecht nach Phosphor, denn es handelt sich um einen bedeutenden Zuckerexporthafen und ein Zentrum der Fischindustrie.
Sehenswürdigkeiten:
- Mittelpunkt der Stadt und Ausgangspunkt für Droschkenfahrten ist
der Parque Colón mir einer Kolumbus-Statue. Auch die Kathedrale mit bunten Glasfenstern befindet sich hier. Der einstige
Zuckerverladeplatz "La Dominica" wurde im Jahre 1919 renoviert und
zum Nationaldenkmal erklärt, da hier im Jahre 1850 zum ersten Mal
die kubanische Flagge gehisst wurde. Das Geburtshaus von José Antonio Echevarria eingerichtet. Das in neoklassischer Architektur
erbaute Haus des ehemaligen Studentenführers und Batista-Gegeners
beherbergt einige persönliche Gegenstände und Fotos. Nicht zuletzt
ist auch die ungewöhnliche, aus Eisen konstruierte Markthalle mit einer 16m hohen Kuppel dort zu sehen.
Cayo Coco
Die vor der Nordwestküste gelegene Insel ist Teil des Archipiélago de Camagüey. Die Mangroveninsel beherbergt viele seltene Vogelarten und bietet auch Zugvögeln Schutz, sodass sie ins Zentrum des Interesses der Regierung kam, um den Ökotourismus auszubauen. Denn neben den für Ornithologen interessanten Gegebenheiten bietet die Insel auf der Atlantik-Seite schöne Strände, insbesondere die Playa Flamenco.
Cienfuegos
Die an der Südküste gelegene Stadt ist 80km östlich von Trinidad gelegen und verfügt über einen geschützten Naturhafen. Con hier aus geht die bestens ausgerüstete Fischereiflotte auf Garnelenfang. Aber auch der Zuckerexport, das Zementwerk und nicht zuletzt das erste Kernkraftwerk Kubas tragen zur Prosperität der Stadt bei. Diese entwickelte sich bereits seit dem 18. Jahrhundert, als zum Schutz vor Piraten des für den Handel hervorragend geeigneten Hafens das Castillo de Nuestra Senora de los Angeles errichtet wurde. Cienfuegos wurde zum Handelszentrum für Tabak, Zucker und Früchte. Ein Großteil der in den Zeiten des großen Wohlstandes errichteten Herrschaftshäuser ist auch heute noch zu bewundern.
Sehenswürdigkeiten:
Insbesondere im Zentrum umrahmen höchst interessante Kolonialgebäude die grüne Lunge der Stadt, den Parque Martí, so z.B. Des Teatro Terry, das 1895 erbaut und 1965 renoviert wurde. Auch die Kathedrale mit ihren für die zwölf Apostel stehenden zwölf Fenstern sowie der Primer Palacio stammen aus dem letzten Jahrhundert und können auch heute noch in ihrer ganzen Pracht bewundert werden. Im Museo Histórico sowie im Museo Naval Nacional können die historisch bedeutsamen Daten und Ereignisse nachvollzogen werden.
Das Palacio del Valle liegt auf der Halbinsel Punta Gorda und hat bereits in seiner kurzen Geschichte seit dem Beginn dieses Jahrhunderts vielfältige Funktionen erfüllt. Ursprünglich von einem Geschäftsmann erbaut, wurde es von der Batista-Regierung in ein Spielkasino umgestaltet, später dann von den Helden der Revolution in eine Musikschule, Museum und zuletzt in ein Restaurant umfunktioniert. Die Punta Gorda war für zahlreiche wohlhabende Geschäftsleute exklusive Wohngegend, sodass auch heute noch einige interessante Villen vom ehemaligen Wohlstand der Bewohner zeugen.
Außerhalb der Stadt kann die mächtige Befestigungsanlage Castillo de Jagua, die ursprünglich Castillo de Nuestra Senora de los Angeles hieß, besichtigt werden.
Guanabacoa
Die 5 km östlich von Havanna im Landesinneren gelegene Kolonialstadt hat einige noch gut erhaltene Sehenswürdigkeiten aufzuweisen. So findet sich z.B. im Inneren der Gemeindekirche ein prächtiger Schnitzaltar. Außerdem sind interessant und sehenswert: das Kloster von San Francisco, das Theater sowie einige alte Herrschaftshäuser. Das historische Museum von Guanabacoa ist ebenfalls in einem herrschaftlichen ehemaligen Landsitz untergebracht und verfügt über eine außergewöhnliche und umfangreiche Voodoo-Sammlung in den ehemaligen Sklavenunterkünften im hinteren Teil des Gebäudes. Den Ursprüngen der afrokubanischen Kultur wird auch heute noch in Form von folklorischen Darbietungen um Kulturhaus Rechnung getragen.
Guantánamo
Die 1797 gegründete Stadt ist eigentlich nur wegen des nahe gelegenen und gleichnamigen US-Flottenstützpunktes bekannt. Dieser wurde kurz nach der Unabhängigkeit von Amerika eingerichtet und trotz heftiger Proteste bis heute nicht geräumt. Abgesehen von dem Stützpunkt ist die an der Südostküste, der Insel gelegene Stadt Zentrum der gleichnamigen Provinz, die intensiv landwirtschaftlich genutzt wird. Der Stadtkern, der noch einige Relikte aus der kolonialspanischen Epoche aufzuweisen hat, soll restauriert und so für Touristen aufgewertet werden, denen bislang eigentlich keine Sehenswürdigkeiten geboten wurden.
Hanabanilla
Der Stausee in der Sierra del Escambray liegt genau in der Mitte des Dreiecks aus den Städten Santa Clara, Cienfugeos und Trinidad. Diese Städte werden auch durch ihn mit Trinkwasser versorgt sowie mit Strom beliefert, der durch ein kleines Kraftwerk erzeugt wird. In den Escambraybergen wird Tabak angebaut.
Havanna
Die Hauptstadt mit ihren mehr als 2 Millionen Einwohnern liegt an einem geschützten Naturhafen im Nordwesten der Insel. Auch gibt es dort ziemlich viele Sehenswürdigkeiten, insbesondere kulturelle Angebote.
Da ist einerseits die denkmalgeschützte Altstadt, die von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet wurde und die mit ihren engen Gassen und kolonialen Bauten starke spanische Einflüsse aufweist. Da ist aber auch andererseits das moderne Havanna mit den großzügigen, breiten Straßen, schön angelegten Parks und Grünflächen und architektonisch außergewöhnlichen Bauten neuerer Zeit.
Geschichtlicher Überblick
Nach der Gründung im Jahre 1519 nahm die Stadt bereits einen rasanten Aufschwung, da sie als Durchgangsstation und Anlaufpunkt für Expeditionen in die Neue Welt hervorragend geeignet war. Doch auch zahlreiche Piraten waren sich dieser Situation bewusst, sodass die Stadt und die aus dem Hafen auslaufenden Schiffe häufigen Überfällen ausgesetzt waren. Nichts desto trotz konnte sich die inzwischen zur Hauptstadt Kubas ernannte Hafenstadt prächtig weiterentwickeln und war nach dem Bau einiger Befestigungsanlagen besser in der Lage, sich und die auf den spanischen Galeonen befindlichen Schätze aus Südamerika vor den Piratenübergriffen zu schützen.
Mehr als ein Jahrhundert später kam die Stadtmauer hinzu, die als weiterer Schutzwall diesmal vor den Engländern gedacht war, die das benachbarte Jamaika eingenommen hatten. Und nochmals fast ein Jahrhundert später, nämlich im August 1762, fiel die Stadt tatsächlich noch in die Hände der Engländer. Doch die Herrschaft der Engländer war nicht von langer Dauer, da sie die Stadt gegen Florida eintauschen konnten.
Havanna entwickelte sich zur Metropole des gesamten karibischen Raums, und 1862 mussten die Stadtmauern eingerissen werden, um Raum für eine weitere Expansion zu schaffen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Einwohnerzahl bei einer viertel Million angelangt, obwohl zahlreiche widrige Umstände und heftige Verluste während des Unabhängigkeitskrieges dagegen sprachen.
Ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung der Stadt war die Explosion des US-Kreuzers Maine im Hafen von Havanna. Denn nach dem Eingreifen der USA in den Unabhängigkeitskrieg war dieser bald beendet, und der Einfluss der Amerikaner auf die Stadt nahm seinen Lauf. Spielkasinos und Bordelle schossen wie Pilze aus dem Boden, der Alkoholhandel florierte, und über allem wehte das schützende Banner der Stars and Stripes. Aber auch zahlreiche wichtige Infrastrukrureinrichtungen wurden unter dem Einfluss der Amerikaner verwirklicht, so z.B. der Bau eines Tunnels unter der Hafeneinfahrt, der eine weitere Ausdehnung der Stadt in östlicher Richtung ermöglichte.
Aber auch nach der großen Revolution gelangen diesmal unter dem Einfluss bzw. Mithilfe finanzieller Mittel des Ostblocks, insbesondere der Sowjetunion, zahlreiche infrastrukturelle Verbesserungen und Weiterentwicklungen der Stadt.
Doch mit dem Zerfall des Ostblocks und dem Ausbleiben finanzieller Hilfen verfällt die Stadt zusehends und lebt nur noch vom Glanz vergangener Tage. Die von der UNESCO unter Schutz gestellte Altstadt wird Mithilfe ausländischen Geldes restauriert, aber darüber hinaus ist leider an allen Ecken und Enden festzustellen, dass der Lack bröckelt und keine finanziellen Ressourcen vorhanden sind, um die historischen Sehenswürdigkeiten zu retten.
Das Stadtzentrum ist in fünf verschiedene Zonen unterteilt, con denen alleine drei von großem Interesse für die Besucher sind, nämlich La Habana Vieja, Centro Habana und Vedado. Darüber hinaus gibt es noch das Botschaftsviertel Miramahr mir beeindruckenden Regierungsgebäuden sowie alten, zum großen Teil verlassenen Herrschaftshäusern.
Sehenswürdigkeiten
Der älteste Teil der Stadt - La Habana Vieja - liegt um den Plaza de Armas mit dem Hafen im Hintergrund, eingerahmt durch La Fuerza, der ältesten Befestigungsanlage, sowie durch den ehemaligen Generalspalast. Von der Plaza de Armas führen zwei malerische kleine Straßen zum Herzen der Stadt: der begrünte Parque Central mit seiner Statue des Freiheitskämpfers José Marti, im Südwesten glänzt die goldene Kuppel des Kapitols. Von der nordwestlichen Ecke des Parks führt die breite, baumbestandene Paseo del Prado zum Castillo de la Punta. Ganz am Ende der Paseo beginnt sich dann der Malecón nach Westen hin zu erstrecken - eine Straße entlang der Küste, die zum Wohnort Vedado führt. Es ist ein ganz besonderes Erlebnis, hier bei starkem Nordwind die Gischt sprühen zu sehen, wenn sich die Wellen an der Ufermauer brechen. Gelegentlich kommt es sogar vor, dass die Brandung bis über die Hauptverkehrsstraße geht; jedoch an anderen Tagen sich Fischer über die Brüstung lehnen. Unabhängig von der Brandung gibt es noch einen weiteren Grund, weshalb an dieser Stelle niemand auf die Idee kommt, schwimmen zu gehen - sie ist voller Haie!
Auf der anderen Seite der sechsspurigen Straße befinden sich altehrwürdige Gebäude mit großartigen Eingangsbereichen, Arkaden, Balkonen und zum Teil friesverzierten Außenwänden, aber alle vom Salz ausgewaschen, altersschwach und gelegentlich fast ganz verfallen.
Weiter westlich führt die Calle San Lázaro direkt zur Treppe der Universität - gegenüber ein Monument für Julio Antonio Mella, den Gründer der kommunistischen Partei. Noch weiter außerhalb befindet sich die Plaza de la Revolución, in dessen Mitte das Monument für José Marti platziert ist. Die großen Gebäude rings um den weitläufigen Platz stammen zumeist aus den fünfziger Jahren und beherbergen die wichtigsten Regierungsministerien. Das Gebäude hinter dem Monument ist das ehemalige Justizministerium und beherbergt heute das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei - also direkt unter den Fenstern des Büros von Fidel Castro. Auf diesem Platz finden immer die Paraden und Reden statt, die zu besonderen Anlässen veranstaltet werden.
In der Nähe des Castillo de la Punta führt ein Tunnel nach Osten unter dem Hafeneingang hindurch und erscheint wieder zwischen dem Castillo del Morro und der Fortaleza de la Cabana ca. 550 m entfernt auf der anderen Seite des Hafens.
- Castillo del Morro
Ebenso wie das gegenüberliegende Castillo de la Punta wurde das Castillo del Morro im 16. Jahrhundert zum Schutz vor Freibeutern
und vor Angriffen der Engländer erbaut. Der im Jahre 1844 hinzugekommene Leuchtturm ist 30 km weit entfernt auf dem offenen Meer zu erkennen. Die Burg beherbergt heute ein Museum mir
einer interessanten Ausstellung über die Geschichte des Landes.
- Fortaleza de la Cabana
Ebenfalls zum Schutz vor Angreifern wurde diese Wehranlage in den
Jahren 1763 bis 1774 gebaut. Zur Hafenseite schützt eine große Mauer, und der dahinter liegende 12 m tiefe Graben kann nur über
eine Zugbrücke überwunden werden. Auf der gleichen Seite des Kanals wie diese beiden Befestigungsanlagen befindet sich auch der Bahnhof
nach Matanzas sowie das Nationalobservatorium.
- Castillo de la Punta
Die mit 2,5 m dicken Mauern ausgestattete Festung kann täglich besichtigt werden. Gegenüber auf der anderen Seite des Malecón kann das Denkmal für Máximo Gómez betrachtet werden.
- Castillo de la Fuerza
Das älteste Festungswerk in der Stadt und das zweitälteste in der
Neuen Welt wurden von 1538-1544 erbaut, nachdem die Stadt von
Piraten geplündert worden war. Es ist ein niedriges, langstreckiges
Gebäude mit malerischem Turm. In der Festung ist ein Waffenmuseum untergebracht.
- Kathedrale
Die zu Beginn des 18. Jahrhunderts erbaute Kathedrale besticht durch ihre zwei asymmetrischen Türme sowie die prächtige, üppig verzierte Korallenkalkfassade. Der östliche, größere Glockenturm ermöglicht einen herrlichen Blick rund um die Stadt. Ursprünglich wurde die Kirche der Heiligen Jungfrau gewidmet, doch sie ist besser
bekannt als die Kirche von Havannas Schutzpatron San Cristóbal und
als Kolumbus-Kathedrale. Denn die sterblichen Überreste von Christoph Kolumbus wurden in diese Kathedrale gebracht, als die Spanier Santo Domingo 1795 den Franzosen überlassen mussten. Heute sind sie wieder in Santo Domingo. Der Platz vor der Kathedrale und die angrenzenden Straßen werden mehrmals wöchtentlich von einem Markt belebt.
- Plaza de Armas
Bereits in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde die Plaza de Armas als Hauptplatz angelegt - heute sind der Platz und die umliegenden Gebäude weitgehend restauriert und fast wieder in den
ursprünglichen Zustand versetzt. Im Mittelpunkt befindet sich eine
Statue von Céspedes, an der Ostseite der El Templete, die im Jahre 1827 entstandene Nachbildung eines dorischen Tempels, der Gemälde
von Vermay - einem Schüler Davids - beherbergt. Am nördlichen Ende des Platzes steht der Palacio del Secundo Cabo - die ehemalige Residenz des spanischen Militärgouverneurs und heutiger Sitz des Kulturministers.
- Palacio de los Capitanes Generales
Eine der schönsten Barockbautender Stadt wurde 1780 an der Westseite der Plaza de Armas erbaut. Die spanischen Gouverneure
und Präsidenten lebten hier bis zum Jahr 1917, als der Palast zum
städtischen Rathaus umfunktioniert wurde. Heute beinhaltet er das
Museo de la Ciudad, das höchst empfehlenswerte Historische Museum
und dient auch als Kulisse für diverse kulturelle Veranstaltungen.
- Convento de San Francisco
1608 erbaut und 1737 wieder aufgebaut - ein mächtiges, düsteres
Gebäude, bei dem man eher an Verteidigungsanlagen als an ein
Gotteshaus denkt. Der dreigeschossige Turm diente auch sowohl als
Aussichtspunkt gegen Piratenüberfälle. Heute ist das Franziskaner-
Kloster nach den Gottesdiensten am Sonntagvormittag für die Öffentlichkeit zugänglich.
- Calle Oficinas
Das korinthische, weiße Marmorgebäude in der Calle Oficinas südlich
des Postamtes war einst das Regierungsgebäude, bevor das Kapitol
erbaut wurde.
- Convento de Santa Clara
Das Convento de Santa Clara aus dem 17. Jahrhundert verfügt über
einen beachtlichen Innenhof, der bereits vollständig restauriert ist,
während die Restauratorin anderer Teile des architektonisch interessanten Gebäudes noch nicht abgeschlossen ist. Die Zellen der
Nonnen sowie der Friedhof können besichtigt werden, wohingegen die
stark mitgenommene Kirche noch nicht betreten werden darf.
- Iglesia de Nuestra Senora de la Merced
Die 1746 erbaute Kirche wurde ausgesprochen aufwendig renoviert
und verfügt so über eine Außenfassade sowie eine schon fast verschwenderische Innengestaltung.
- Museo Nacional Palacio de Bellas Artes
Nicht nur der Jahrzehntgewährende Kampf um die Unabhängigkeit ist
hier in einer großen Sammlung historischer Relikte dokumentiert, sondern es findet auch eine bemerkenswerte Ausstellung moderner kubanischer Künstler sowie eine große Sammlung europäischer Kunstwerke vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart mir Werken von
Gainsborough, van Dyck, Velázquez, Tintoretto, Degas, wobei es sich
auch zum Teil um Nachbildungen handelt.
Parque Fraternitad
Der Parque Fraternitad - nördlich des Kapitols gelegen - bringt selbiges erst richtig zur Geltung. Die Indianerin, die als erste die Spanier auf der Insel willkommen hieß, wurde mit einer Statue geehrt - La Noble Habana -, im Jahre 1837 geschaffen.
Das Kapitol
Das Kapitol wurde im Jahre 1929 nach amerikanischem Vorbild erbaut und beherrscht auch heute noch das Straßenbild der einstigen Prachtstraße. Genau in seinem Mittelpunkt wurde ein 24karätiger Diamant in den Boden eingelassen, von dem aus sämtliche Entfernungsangaben in Kuba gemessen werden. Das ehemalige Parlamentsgebäude ist auch innen prächtig fast gänzlich mit Marmor gestaltet und beherbergt heute das Museo Nacional de Historia Natural, das u.a. eine Nachbildung der in präkolumbischer Zeit bewohnten Höhle von Punta del Este ausstellt.
Der Präsidentenpalast
Der ehemalige Präsidentenpalast ist heutzutage zu dem Museo de la Revolución umfunktioniert. In diesem Museum wird die Geschichte Kubas dargestellt - von den ersten Sklavenaufständen bis hin zu gemeinsamen Weltraumerkundungen mit der Sowjetunion. Viele Ausstellungsstücke sprechen auch für sich, so z.B. das Besteck eines Revolutionärs sowie ein Duschvorhang aus den Zeiten der Sierra Maestra. Gegenüber dem Eingang der Südseite befindet sich die Yacht Granma, mit der die Revolutionäre Fidel Castro und Che Guevara einst, aus Mexiko kommend, die dritte und große Revolution in Angriff nahmen.
Iglesia del Santo Angel Custodio
Iglesia del Santo Angel Custodio wurde 1672 von Jesuiten auf der leichten Anhöhe des Pena Pobre erbaut.
Museo de Arte Colonial
In dem Museo de Arte Colonial an der Plaza de la Catedral kann man eine Sammlung alter kolonialer Möbelstücke betrachten.
Museo Casa Natal de José Marti
Das bescheidene Geburtshaus des kubanischen Freiheitskämpfers wurde zum Museum umgebaut. Es befindet sich in der Nähe des Bahnhofes.
Museo Histórico de Ciencias Carlos Finlay
Der Arzt und Wissenschaftler konnte 1881 die Übertragungsweise des Gelbfiebervirus durch Stechmücken erklären.
Palacio Pedroso, Palacio de Artesanía
Palacio Pedroso, jetzt Palacio de Artesanía - hier findet man die größte Auswahl an kubanischem Handwerk. Die Werkräume der Künstler befinden sich im hinteren Teil des Gebäudes, und man kann hier Dinge kaufen, die anderswo nicht zu bekommen sind: Schmuck, kubanischen Kaffee, lokalen und importierten Alkohol, T-Shirts, Postkarten sowie die beste Auswahl an Zigarren.
La Plaza Vieja
Ein Platz aus dem 18. Jahrhundert, der seit 1996 in einer Gemeinschaftsarbeit mit der UNESCO und Habaguanex, des staatlichen Restaurationsunternehmens wiederhergestellt wird.
Außenbezirke
Westlich des Stadtzentrums gelangt man in das ehemalige Wohngebiet Vedado, das sich inzwischen jedoch zum lebhaften Geschäftszentrum entwickelt hat. Die Hauptgeschäftsstelle Calle 23, die beim Hotel Nacional beginnt, wurde zum lebhaftesten Einkaufszentrum der Stadt. Der untere Abschnitt wird La Rampa genannt, und hier befinden sich neben Geschäften auch zahlreiche Hotels, Niederlassungen von Fluggesellschaften, die Zentrale des staatlichen Reisebüros Cubatur sowie das berühmte Hotel Habana Libre. Auch der tropisch anmutende kubanische Pavillon, der die kubanische Geschichte mittels einer brillanten Kombination aus Objekten, Fotografien und architektonischen Finessen darstellt, findet man in der Calle 23.
Noch weiter im Westen gelangt man in das Botschaftsviertel Miramar, das vor der Revolution gepflegtes Wohngebiet der Reichen der Stadt war und heute zahlreiche Botschaften und Konsulate sowie einige Regierungsgebäude beherbergt. Viele der ehemaligen herrschaftlichen Prachtvillen sind heute verfallen und unbewohnt. In Miramar befindet sich auch das moderne Meereswasseraquarium, das auch Nichtrauchern die tropische Unterwasserwelt der Karibik Einblick gewährt.
Im Cementerio Colón gibt es Grabsteine die wahre Meisterwerke sind, und nicht selten werden die Gräber von wertvollen Marmorskulpturen geschmückt. Die Skulptur der Amelia de Milagrosa ist gar zu einer Art Wallfahrtsstädteder Kubaner geworden, die hierher bekommen, um für ein Wunder zu beten.
Eine Sehenswürdigkeit ganz entgegengesetzter Natur, die nämlich die Lebendigkeit und Lebensfreude der Kubaner gut veranschaulicht, ist das Estadio Latinoamericano, südlich des Zentrums, anlässlich eines Baseballspiels.
Holguín
Holguín liegt im Südosten der Insel, ca. 140 km von Santiago de Cuba entfernt. Die gleichnamige Provinz ist stark von der Landwirtschaft geprägt, deren wichtigste Wirtschaftszweige die Viehzucht und der Zuckerrohranbau sind. Aber auch die Tabak- sowie die Holz- und Textilindustrie nehmen einen bedeutenden Platz ein, da sie vor allen Dingen auch zahlreiche Arbeitsplätze garantieren.
Das Stadtbild ist denn auch mehr von den Industriebetrieben geprägt, die in relativ kurzer Zeit aufgebaut wurden, und weniger von alten Kolonialbauten, die Zeuge vergangener Tage sein könnten.
Sehenswürdigkeiten
Im Museo de Historia kann die Bedeutung der Stadt sowie der gesamten Region in den Kämpfen um die Unabhängigkeit des Landes nachvollzogen werden. In der Casa de Cultura finden sich ebenfalls Gemälde aus der Zeit der Revolution, und in der direkt angrenzenden Casa de la Trova finden künstlerische Darbietungen insbesondere musikalischer Natur statt. Etwas außerhalb kann man die 450 Stufen des Kreuzberges erklimmen, wie es schon die Pilger des 18. Jahrhunderts getan haben.
Isla de la Juventud
Die südlich der Hauptinsel gelegene Insel Isla de la Juventud wechselte im Laufe ihrer Geschichte des Öfteren den Namen. 1494 von Kolumbus entdeckt, wurde sie zunächst Isla Evangelista genannt. Später wurde die Insel zu einem berüchtigten Unterschlupf für Piraten und hieß dann Isla de los Pinos.
Vom 19. Jahrhundert bis zur Revolution diente sie als Gefängnis, in dem auch José Marti und Fidel Castro einige Zeit verbringen mussten. Erst um Jahr 1925 wurde die Isla de la Juventud - "Insel der Jugend" wie sie nun genannt wird - dem Staat Kuba angegliedert. Denn es waren Jugendliche, die hier einen Teil ihrer Ausbildungszeit in diversen Schulen und Hochschulen verbrachten und gleichzeitig die Aufgabe bekamen, die ursprünglich recht unwirtliche Insel urbar zu machen.
Heute ist die Insel eines der großen Anbaugebiete für Zitrusfrüchte, es wird aber auch Marmor abgebaut, und um Jahre 1998 sollte ein groß angelegtes kubanisch-kanadisches Projekt zur Gold- und Silbergewinnung gestartet werden. Auch der Fischfang spielt eine große Rolle - und dies nicht nut für den expandierenden Tourismus.
In der Hauptstadt Nueva Geronah legen die Fährboote von Batabanú an - die Insel ist aber auch mit dem Flugzeug von Havanna aus zu erreichen. Etwa 3 km außerhalb des Ortes befindet sich auch das berühmte Gefängnis El Presidio, das zwar in Teilen verfallen, aber doch als Museum eingerichtet ist, in dem man noch sehr gut nachvollziehen kann, welche Qualen die Gefangenen erleiden mussten.
In Nueva Geronah selbst gibt es mehrere kunsthandwerkliche Werkstätten sowie ein Planetarium und das höchst interessante Naturhistorische Museum.
Matanzas
Die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz liegt etwas mehr als 100 km östlich der Hauptstadt Havanna, auf den Weg nach Varadero.
Auf den ersten Blick wirkt die Stadt ein wenig verschlafen, aber sowohl wirtschaftlich als auch kulturell hat sie einiges zu bieten. Und darüber hinaus wären schon allein der Anblick der zahlreichen Brücken sowie die alten im Kolonialstil erbauten Gebäude einen Blick wert.
Die Stadt wurde um 1690 gegründet und konnte sich schon früh dank des hervorragenden Naturhafens sowie des fruchtbaren Hinterlandes zum Zentrum für das Zucker produzierende Gewerbe entwickeln, auch heute noch ist sie der bedeutendste Zuckerexporthafen der Nordküste, hat darüber hinaus aber auch noch in der Petrolchemie Fuß gefasst. Entlang der Strecke nach Havanna finden sich noch in der Provinz Matanzas zahlreiche Bohrlöcher, in denen Rohöl gefördert wird. Von daher erklärt sich auch, dass Matanzas nicht gerade das Zentrum des Wassersports ist.
Sehenswürdigkeiten
Das Teatro Sauro wird als das bedeutendste neoklassizistische Gebäude Kubas angesehen und befindet sich an der Plaza de la Vigia, direkt an der Bucht von Matanzas. Das Theater, das 750 Menschen Platz bietet, wurde 1863 erbaut und nach der Revolution vor dem Verfall gerettet und völlig restauriert.
Am Hafen im Norden der Stadt kann das Castillo de San Severino betrachtet werden, dass das erste Bauwerk der Stadt darstellt, denn zur Zeit der Piratenüberfälle waren die Befestigungsanlagen das Wichtigste.
Das Museo Farmaceutico ist - wie der spanische Name besagt - ein Apothekenmuseum und mit Sicherheit einzigartig in ganz Lateinamerika. Hervorragend restauriert zeigt sich die 1882 eingerichtet Apotheke im alten Glanz und stellt pharmazeutisches Inventar aus dem 19. Jahrhundert aus. Ganz in der Nachbarschaft das Lebensmittelgeschäft La Vina, das ebenfalls im 19. Jahrhundert erbaut wurde und heute nach Restauration zur Schau steht.
Etwas außerhalb der Stadt liegt der Cueva Bellamar. Das ca. 2 km lange Höhlensystem wurde erst im 19. Jahrhundert zufällig entdeckt. Außergewöhnlich geformte Stalagmiten, Stalaktiten sowie ein unterirdischer Fluss beeindrucken die Besucher.
Pinar del Rio
Pinar del Rio ist die größte Stadt westlich von Havanna und ist über die gesamte Strecke von 175 km zur Hauptstadt über eine vierspurige Autobahn zu erreichen. Pinar del Rio liegt am Rand der Sierra de los Organos, durch die wiederum das Valle de Vinales verläuft. Die Stadt Vinales eignet sich als Ausgangspunkt zur Besichtigung der Karstfelsen und Höhlensysteme, die sich vor Jahrmillionen durch Bodenerosion gebildet haben.
Hauptwirtschaftsfaktor der gesamten Provinz Pinar del Rio ist der Tabakanbau, der angeblich die besten kubanischen Zigarren hevorbringt. Die Tabakbauern waren es auch, die die bereits im 16. Jahrhundert gegründete Stadt deutlich prägten und ihr zum Aufschwung verhalfen. Heute kennzeichnen einige neoklassizistische Gebäude sowie ein paar gut erhaltene Jugendstilvillen das Bild der Stadt, und darüber hinaus können einige wichtige Museen und historische Stätten angeschaut werden.
Sehenswürdigkeiten
Das Teatro José Jacinto Milanés ist ein Prestigeobjekt des reichen Bürgertums und stand lange im Zentrum des öffentlichen Interesses. Auch das naturwissenschaftliche Museum (Museo de Ciencas Naturales) ist vom besonderen Interesse. Es handelt sich um das Palacio Guasch, das eine Mischung aus den unterschiedlichsten Baustilen darstellt. Die beiden Museen Hermanos Saíz und Antonio Guiteras Holmes sin wiederum den jeweiligen Helden der Revolution gewidmet und dementsprechend mit Dokumenten aus der Zeit der Revolution und des Kampfes gegen die Batista-Dikatur ausgestattet. Kulturelle Veranstaltungen hingegen finden in der Casa de la Cultura sowie in der Casa de la Trova statt. Im Zentrum des Tabakanbaus befindet sich das Tabakmuseum, das im ehemaligen Gefängnis untergebracht ist.
Sancti Spíritus
Sancti Spíritus liegt ca. 80 km nordöstlich von Trinidad und 90 km südöstlich von Santa Clara und ist mit beiden Städten gut verbunden.
Die Stadt selbst wurde bereits im Jahre 1514 gegründet und verfügt über eine Fülle von architektonischen Gebäuden aus der spanischen Kolonialzeit, denn Viehzucht und Tavakanvau sorgten für den Wohlstand der Einwohner, sodass sie sich schöne und zum Teil herrschaftliche Häuser leisten konnten. In jünderer Zeit kamen darüber hinaus noch der Reis- und Gemüseanbau sowie die Milchwirtschaft als Wirtschaftsfaktoren hinzu.
Sehenswürdigkeiten:
Die alte Pfarrkirche im Stadtkern ist eine der ältesten Kirchen in ganz Kuba und verfügt über eine außergewöhnlich geschnitzte Decke. Im Parque Honorato befindet sich das Museo de la Esclavitud, das eindrücklich die Geschichter der Sklaverei daarstellt, und auch das Museum für kolonialzeitliche Kunst.
Östlich von der Stadt liegt das Wasserreservoir Presa Zaza, dessen Ufer mit vielen Aktivitäten ausgestattet ist.
San Francisco de Paula
Die Anhänger von Ernest Hemingway können dort sein Haus betrachten, in dem er von 1939-1960 lebte. Das gleichnamige Museum liegt 15 km vom Zentrum Havannas entfernt.
Santa Clara
Die bekannte Universitätsstadt liegt in der Mitte der Insel, ca. 300 km südöstlich von Havanna. Sie war der Schauplatz des letzten großen Kampfes der kubanischen Revolution, bevor Castro mit seinen Guerilleros siegreich in Havanna einmarschieren konnte.
Nahe der Kathedrale befindet sich noch der Zug der Batista-Truppen - bestehend aus gepanzerten Eisenbahnwagons -, die zur Verstärkung der Regierungssoldaten anrücken sollte. Sie wurden jedoch abgefangen, sodass die Schlacht zugunsten der Rebellen entschieden wurde.
Weitere Zeugnisse dieser letzten Revolution sowie auch vergangener Freiheitskämpfe finden sich in Form des Denkmals für Leoncio Vidál aus der Plaza Vidál oder auch im Museo Histórico de la Revolución.
Die Iglesia del Carmen aus dem 18. Jahrhundert steht heute unter Denkmalschutz.
Santiago de Cuba
Die zweitgrößte Stadt der Insel liegt an der Südostküste und war aufgrund dieser geographischen Lage schon immer Anlaufstelle für Einwanderer aus dem benachbarten Jamaika und insbesondere Haiti. Daher ist der Anteil der schwarzen bzw. zumindest noch deutlich dunkelhäutigen Bevölkerung in Santiago de Cuba sehr viel höher als in anderen Städten und Regionen Kubas. Die ungezwungene und natürliche Lebensweise der Einwohner ein ausgenommen karibisches Flair.
Santiago de Cuba wurde im Jahre 1514 von Diego de Velázquez gegründet und war in den ersten 30 Jahren Hauptstadt der Insel. Während im 16. und 17. Jahrhundert zwar Wohlstand durch den Seehandel erreicht werden konnte, musste dieser jedoch auch immer gegen zahlreiche und heftige Übergriffe von Piraten verteidigt werden.
Im 18. Jahrhundert hingegen prägten mehr die aus Haiti eingewanderten französischer Pflanzer das Leben und die Geschichte der Stadt, denn deren Schicksal wollten die kubanischen Zucker- und Kaffeeplantagenbesitzer auf gar keinen Fall teilen, sodass sie ihre Sklaven streng kontrollierten, um ähnliche Aufstände oder gar die Sklavenbefreiung zu vermeiden.
Erst im Jahre 1953 geriet Santiago wieder in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses, als am 26. Juli eine Gruppe junger Intellektueller unter ihrem Anführer Fidel Castro die Moncada-Kaserne zu erstürmen versuchte. Obwohl dieser Versuch fehlschlug und die Guerilleros inhaftiert und zum Tode verurteilt wurden, wird Santiago aufgrund dieses Ereignisses die "Wiege der Revolution" genannt. Die Stadt solidarisierte sich mit ihren Rebellen und erreichte die Umwandlung der Todesstrafe in langjährige Haftstrafen sowie nach eineinhalb Jahren sogar die Freilassung ins Exil. Der Bogen schließt sich am 1. Januar 1959, als Fidel Castro vom Balkon des Rathauses am Céspedes-Park offiziell den Sieg der Revolution verkündet.
Sehenswürdigkeiten
Der Parque de Céspedes ist ein zentraler Ort, um den sich zahlreiche Gebäude gruppieren. Auch die Kathedrale, die aus dem Jahre 1528 stammt und schon mehrmals zum Teil von Grund auf renoviert wurde. Der geschnitzte Chorstuhl stammt noch aus der alten Kirche; vorhanden ist auch das Grab von Diego de Velázquez. Sein Wohnhaus hingegen steht auf der Westseite des Parks und beherbergt heute das Museo de Ambiente de Histórico Cubano, in dem in erster Linie Kunstgegenstände der Kolonialzeit ausgestellt werden, darunter insbesondere auch die Goldschätze der Gründerzeit sowie diejenigen, die den indianischen Ureinwohnern entwendet wurden. Südwestlich vom Park beinhaltet das Museo de la Clandestinidad zahlreiche Ausstellungstücke, welche Zeugen des Kampfes der Bevölkerung gegen die Diktatur des Batista-Regimes sind. Das ehemalige Verwaltungsgebäude hat such einige Zeit als Hauptquartier der Polizei fungiert. Zwei Blocks weiter östlich des Parks befindet sich das
Museo Emilio Bacardí, das von der berühmten Rum-Familie gegründet und mit archäologischen Fundstücken sowie beeindrucken Gemälden aus der neueren Zeit ausgestattet.
Im Osten von Santiago befindet sich eine der Wallfahrtstätten. Das ehemalige Farmhaus La Granja Siboney diente Fidel Castro und seinen Anhängern als Hauptquartier vor dem Sturm auf die Moncada-Kaserne. Heute dient es als Museum und stellt anhand von Fotos, Uniformen, Waffen und Zeitungsartikel anschaulich die Vorbereitungen und den Verlauf der Aktion dar. Das Ende kann anhand der noch vorhandenen Einschlusslöcher im Mauerwerk der Farm ebenfalls nachvollzogen werden, denn die Überlebenden unter den Aufständischen harren sich nach dem Missglücken des Überfalls wieder zur Farm zurückgezogen, wurden jedoch von den Batista-Soldaten verfolgt und gestellt.
Die gewaltige Sierra Maestra erstreckt sich im Hintergrund von Santiago de Cuba von West nach Ost und kann mit dem höchsten Berg der Insel aufwarten - dem 1.974 m hohen Pico Turquino. Die Sierra Maestra war Zufluchts- und Sammelort für die Guerilleros, aber auch aufgrund ihrer kupfer- und Manganvorkommen war und ist sie ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Insel.
Im kleinen Bergbauörtchen El Cobre zeugen zahlreiche Spuren davon, dass dort bereits seit Hunderten von Jahren Abbauarbeiten geleistet wurden. Doch im 17. Jahrhundert kann es hier zu Marienerscheinungen, sodass in El Cobre eine kleine Wallfahrtskirche errichtet wurde, die Ziel zahlreicher Pilger wurde. Eine stattliche Kathedrale zu Ehren der inzwischen zur Nationalheiligen avancierten Jungfrau Maria konnte anstelle der kleinen hölzernen Wallfahrtskirche erbaut werden, in deren Vorraum zahlreich Votivgaben ausgestellt werden, u.a. hat Ernest Hemingway die Nobelpreismedallie für "Der alte Mann und das Meer" hier hinterlassen.
Trinidad
133km östlich von Santa Clara liegt das vollendete Vermächtnis der spanischen Kolonialherren an die heutige Zeit. Gut erhaltene Straßen aus Kopfsteinpflaster sowie herrschaftliche Gebäude und Paläste, zwischen denen kaum eine Spur des 20.Jahrhunderts zu entdecken ist. 1514 wurde die Stadt gegründet, in der Hoffnung, in den nahen Wasserläufen Gold zu finden. Später wurde sie Ausgangspunkt für Expeditionen in die "Neue Welt", denn dort wurden weitaus größere Goldvorkommen entdeckt, sodass für das günstig gelegene Trinidad die Rolle des Umschlagplatzes für Waren und Sklaven übrig blieb.
Daraus entwickelte die Stadt ihre wirtschaftliche Prosperität, die sich in den herrlichen Gebäuden widerspiegelt. Sie geriet jedoch nach der Sklavenbefreiung und dem damit verbundenen drastischen Rückgang in der Zuckerproduktion ziemlich in Vergessenheit, sogar so sehr, dass sie selbst bei den Auseinandersetzungen in den verschiedenen Revolutionen nicht direkt Schauplatz der Kämpfe war und bis heute unversehrt geblieben ist. Aus diesem Grund wurde Trinidad von der UNESCO in die Liste der Weltkulturerben aufgenommen und unter Denkmalschutz gestellt.
- Plaza Mavor
Der Platz wird von den Palästen der ehemals reichsten und vornehmsten Familien Trinidads eingerahmt, von denen heute einige
Museen beherbergen.
So kann man beispielsweise im Architekturmuseum über die Grundzüge
des kolonial-spanischer Bauformen oder im Archäologischen Museum
auf den Spuren der Vorfahren wandeln.
Vinales
Das Städtchen Vinales liegt ca. 25 km nördlich von Pinar del Río in einem Tal. Hier ragen die so genannten "mogotes" hervor. Die Mogotes sind bizarre dicht bewucherte Kalksteinkegel. Diese mächtigen Felspfeiler waren Teil eines Höhlensystems, das schon vor Millionen von Jahren zusammenbrach und diese Stalaktitenüberbleibsel hinterließ. Auch interirdisch sind noch einige Höhlengänge sowie ein interirdischer Flusslauf.
Vinales selbst weist einen Hauptplatz auf, an dem sich die Kathedrale und das Casa de Cultura befinden.
Zapata Peninsula
Die Halbinsel Zapata erstreckt sich südöstlich von Havanna und westlich von Cienfuegos. Die von Mangrovensümpfen durchzogene Landzunge wurde zum Nationalpark deklariert, da sie als Nistplatz für zahlrei |