Der industrielle Sektor in China ist aus Gründen der Regierungsplanung eingeteilt in verarbeitende Industrie, Bergbau, elektrische Stromerzeugung und Bauwirtschaft. Zwischen 1965 und 1988 stieg der Anteil der Industrie am Bruttoinlandsprodukt von 39 Prozent auf 46 Prozent, wobei die Schwerindustrie den größten Anteil am Wachstum erbrachte. Die Industrieunternehmen bilden unabhängige, aber integrierte regionale Strukturen. Die großen und mittleren Städte, teilweise sogar die kleineren, haben wichtige industrielle Zentren aufgebaut.
In den späten siebziger Jahren überdachte die Regierung die industriellen Ziele neu und versuchte, ein Mittel gegen Probleme zu finden, die aufgrund einer mangelnden Planung aufgetreten waren. In vielen Städten hatte auf Kosten der Spezialisierung eine gewisse Selbstzufriedenheit eingesetzt, und viele Industriezweige führten nach wie vor längst überholte Funktionen aus. Das schnelle Wachstum in der Schwerindustrie hatte zum Teil das städtische Umfeld beschädigt und Mittel auf sich gezogen, die in der Landwirtschaft, der Leichtindustrie oder zur Verbesserung städtischer Einrichtungen fehlten. Auch die technologische Entwicklung stagnierte.
Das Korrekturprogramm forderte ein langsameres Wachstum der Schwerindustrie, während der Leichtindustrie weitere Mittel zur Entwicklung überlassen wurden. Diese Investitionen sollten sich in relativ kurzer Zeit auszahlen und somit die eigene Expansion finanzieren. Investiert wurde auch in die Bauindustrie, um die Lebensbedingungen der Stadtbewohner zu verbessern und für die Arbeitslosen in den Städten neue Arbeitsplätze zu schaffen.
Eine ebenfalls neue Reform ist die Garantie auf Autonomie für alle staatlichen Unternehmen bei der Frage, was mit der Überschussproduktion, den Umsätzen und Gewinnen, die nach Erfüllung der staatlichen Ziele übrig bleiben, geschehen soll. Daneben wurden zahlreiche Professoren, Manager und Techniker ins Ausland geschickt, um moderne Managementtechniken und die technischen Neuerungen kennen zu lernen. Ausländische Technologien wurden in Form neuer und kompletter Anlagen importiert.
Produzierender Sektor
Die Eisen- und Stahlindustrie genießt seit 1949 in China Priorität. Das Land stellte mittlerweile eine große Vielzahl von Stahlprodukten her, wie z. B Wolframstahl, rostfreien Stahl, schwere Stahlplatten und nahtlose Rohre. Hauptproduktionsgebiete hierfür sind die Mandschurei, Nordchina und das Jangtsekiang-Tal.
Wichtige Eisen- und Stahlhütten befinden sich in Anshan, Benxi, Peking, Baotou, Taiyuan, Wuhan, Maanshan, Panzhihua, Chongqing, Shanghai und Tientsin. Die Produktion von Eisen und Rohstahl konnte kontinuierlich ausgeweitet werden. Zu den weiteren Schwerindustrien Chinas zählt der Schiffsbau und die Herstellung von Lokomotiven, Fahrzeugen, Traktoren, Bergbaumaschinen, Stromerzeugungsanlagen, Ölbohrtürmen und Raffineriemaschinen.
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