Quellen:
Die Kurden, ein westasiatisches Volk, welchem 25 Mio. Menschen angehören, zwar eine eigene Kultur und Sprache, einen iranischen Dialekt, hat, jedoch keinen eigenen Staat.
Ihr hauptsächlicher Lebensraum befindet sich im Gebiet über dem Euphrat, zwischen Zagrosgebirge und Großem Kaukasus.
Die meisten Kurden sind Ackerbauern oder Halbnomaden, betreiben aber auch Kleinhandel.
Etwa die Hälfte der Kurden lebt in der Türkei, die übrigen sind im Iran (24%), im Irak (18%), in Syrien (5%) und Armenien (3%) ansässig. Heute leben auch ca. 500 000 wegen der Kurdenkriege geflüchtete Kurden in unserem Nachbarland Deutschland, während bei uns in Österreich relativ wenige leben.
Der Kampf um den eigenen Staat: Die 1978 von Abdullah Öcahan gegründete linksextremistische Arbeiterpartei Kurdistans, die PKK, setzte sich zunächst für die Anerkennung der kurdischen kulturellen und nationalen Anerkennung ein, gab aber 1994 die Forderung nach einem von der Türkei unabhängigen Kurdenstaat auf und tritt seither für Autonomie und Gleichberechtigung aller Völker ein. Der Unabhängigkeitskampf im Vorderen Orient forderte allein bis Mitte 1997 rund 21 000 Todesopfer.
Kämpfe zwischen Türken und Kurden: Bei blutigen Auseinandersetzungen zwischen der türkischen Armee und Rebellen der PKK in Anatolien kamen im Oktober 1996 mehr als 200 Menschen ums Leben.
Nach wiederholten Angriffen startete die türkische Armee eine große Offensive gegen PKK-Stützpunkte im Nordirak. Während sich PKK-Chef Öcahan im Jänner 1997 verhandlungsbereit zeigte, lehnte die konservativ - islamistische Regierung der Türkei weiterhin Gespräche mit der PKK ab.
Die beiden rivalisierenden Kurdenorganisationen schlossen schließlich, in der 1991 nach dem Golfkrieg im Nordirak eingerichteten UNO - Schutzzone, eine Friedensabkommen: Masuds Barsams Demokratische Partei Kurdistans (KDP) und Dschahal Talabanis Patriotische Union Kurdistans (PUK) unterzeichneten im Oktober 1996 nach mehrwöchigen Kämpfen und vielen Zwischenfällen einen Waffenstillstand.
Eine der Ursachen für diese weitere Auseinandersetzung war mit Sicherheit der Streit um die Einnahmen aus dem Grenzhandel in der wirtschaftlich schwachen (UNO-) Schutzzone.
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