1. Untersuchungsmethoden von submarinem Vulkanismus
(zur Entdeckung der Strukturen unseres Planeten, zur Ausbeutung neuer, wertvoller Minerallagerstätten)
- Fernerkundung durch Instrumente, die Schiffe im Schlepptau über den Meeresboden ziehen, z.B. "SeaBeam" (wird von einem Schiff in großer Meerestiefe hinterhergeschleppt, erzeugt hochaufgelöste Meereskarte, ermöglicht, große Abschnitte des Meeresbodens in relativ kurzer Zeit zu erkunden: 600 km2 in 3 Tagen)
- Beobachtung vor Ort mit bemanntem Tauchboot (ermöglichen, den Meeresboden direkt in Augenschein zu nehmen)
2. folgende zwei Hauptörtlichkeiten:
a) mittelozeanische Rücken (erstarrendes Mantelmaterial lagert sich an die Ränder der auseinanderdriftenden tektonischen Platten an)
3 Arten von Rücken:
Spreizungsrate (das Tempo, in dem sich die tektonischen Platten auseinanderbewegen)
niedrig (weniger als 3 cm pro Jahr)
Spreizungsrate mittel (zwischen 3 u. 7 cm pro Jahr)
Spreizungsrate hoch (mehr als 7 cm pro Jahr)
b) isolierte Vulkankegel (=Seamounts; liegen meist im Platteninneren, sind kettenförmig aneinandergereiht)
Das am häufigsten gefundene vulkanische Material ist der Basalt (sh. Teil I.4.). Es steigt langsam, in Form von großen Blasen (= Diapire) auf und bleibt in den Magmakammern und Magmakanälen, von denen die vulkanischen Tätigkeiten ausgehen.
3. 2 Arten von submarinen Vulkanausbrüchen:
- Lava quillt aus langgestreckten Spalten am Meeresgrund (an der Grenze tektonischer Platten, wo die Kruste durch das Auseinanderdriften aufreißt), es bilden sich große Lavabecken
- Lava ergießt sich radial aus einem Zentralschlot, erzeugt kegelförmige Strukturen
a) Fladenlava
bei schnell auseinanderdriftenden Platten
besteht aus flachen, dünnen scheiben- und fladenähnlichen Gebilden mit glatter Oberfläche
meistens hohl und parallel zur Oberfläche geschichtet
b) Kissenlava
bei langsam auseinanderdriftenden Platten
bilden kleine, meist hangabwärts ausgrichtete, längliche Buckel; Oberfläche: mit Runzeln quer zur Fließrichtung überzogen (durch mehrere Abkühlungsphasen)
4. Seamounts
Definition: jede isolierte Erhebung des Meeresbodens mit rundem oder elliptischem Querschnitt und einer Hangneigung von 5 - 35 Grad relativ zur Umgebung.
Der Gipfel kann aus einem Krater bestehen. Solche mit einem Durchmesser von über 2 Kilometern sind Calderen; sie können eine Tiefe zwischen 50 und 300 Metern haben; entstehen, wenn die Spitze des Vulkankegels durch die Entleerung des Magmareservoirs nicht mehr genügend Halt hat und deshalb einstürtzt.
Er kann aber auch aus einer Reihe isolierter Vulkankegel bestehen, die zwischen 20 und 100 Meter hoch sind und deren Hänge meist steiler als der des Hauptvulkans sind
An viele Gipfeln überlagern sich allerdings verschiedene Strukturen, was darauf hinweist, daß mehrere Eruptionen an der Entstehung eines Vulkans beteiligt sind; oft werden sie mit Überresten pyroklastischer Ströme bedeckt.
5. Gespaltene Vulkanzwillinge
Ein Vulkan entsteht durch Eruptionen an einem Rücken; durch die Plattendrift entfernt er sich vom Rücken; nach mehr als 15 km verliert er die Verbindung zum Hauptförderschlot, er kann also nur dann weiterwachsen, wenn eine er auf eine neue Magmaquelle aus dem oberen Mantel stößt.
Es wurden 2 symmetrische Vulkane (mehr als 1000 m hoch) im Abstand von 35 km beiderseits des Ostpazifischen Rückens gefunden, von denen man annimmt, daß sie gemeinsam am Rücken entstanden sind und dann auseinandergerissen wurden.
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