Die NATO
Die Ursprünge der NATO liegen in der Zeit zwischen 1945 und 1949 als die europäischen Staaten zur Zeit des Wiederaufbaus die immer größer werdende Gefahr der expandierenden Sowjetunion sahen. Während die westlichen Staaten nach dem Krieg abrüsteten behielten die Sowjetischen Streitkräfte ihre volle Stärke. Dies und mehrere Akte der Bedrohung souveräner Staaten durch die Sowjetunion führten schließlich zu einem militärischen Zusammenschluß vieler westlicher Staaten.
Die North Atlantic Treaty Organisation wurde in Washington am 4. April 1949 den 12 Gründerstaaten Belgien, Canada, Dänemark, Frankreich, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Portugal, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten von Amerika ins Leben gerufen. Griechenland und die Türkei traten 1952, die BRD 1955 sowie Spanien 1982 bei. Diese Allianz handelt nach dem System der kollektiven Verteidigung (Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen). Sie verbindet 16 unabhängige Staaten in einem freiwilligen Sicherheitssystem indem Rollen, Risiken und Verantwortungen geteilt werden.
Das wichtigste Organ der NATO ist das \"North Atlantic Council\", welches das oberste Gremium dieser Organisation darstellt und dem Repräsentanten aller Mitgliedsstaaten angehören. Weiters gibt es das \"Defence Planning Committee\" welches sich hauptsächlich mit Fragen der Verteidigung beschäftigt und die \"Nuclear Planning Group\", die sich mit der Rolle der Atomwaffen innerhalb der Sicherheits- und Verteidigungspolitik beschäftigt. Beiden letztgenannten Organen gehören alle Staaten bis auf Frankreich an.
Als 1989 der Prozeß der politischen Wende in Osteuropa einsetzte, führte dies zum Ende der ideologischen und militärischen Zweiteilung Europas und zum Ende des Warschauer Paktes. Das Ende des kalten Krieges veränderte auch die Aufgabengebiete der NATO, wobei ihre Funktion als sicherheitserhaltendes System weiterhin vorrangig bleibt. Die 1994 begonnene \"Partnerschaft für den Frieden\" hat die enge Zusammenarbeit der NATO Staaten mit andern OSZE-Staaten (vor allem mit den ehemaligen Kommunistischen Staaten) im Bereich der Sicherheits- und Verteidigungspolitik zum Erhalt des Friedens zum Ziel.
Der Warschauer Pakt
Als die Bundesrepublik Deutschland 1955 in die NATO aufgenommen wurde, reagierte die Sowjetunion mit der Gründung des Warschauer Paktes (eigentlich Warschauer Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand). Ähnlich der NATO basiert der Warschauer Pakt auf einer Vereinbarung zur Festigung des Weltfriedens und der Sicherheit und auf dem Recht auf kollektive Verteidigung. Die Mitgliedsstaaten standen von nun an unter militärischer Kontrolle der Sowjetunion. Die Mitglieder waren die UdSSR, Rumänien, Bulgarien, die Tschechoslowakei, die DDR, Polen, Ungarn und Albanien (bis 1968).
Da die Sowjetunion keinen Austritt aus dem Bündnis duldeten wollte, walzte sie die ungarischen Revolution von 1954 und den tschechoslowakische Aufstand von 1968 mit Truppen Warschauer Paktes nieder. Der Warschauer Pakt wurde am 1.7.1991 aufgelöst.
Der RGW
Der Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe oder auch COMECON (Council for Mutual Economic Assistance) wurde am 25. Jänner 1949 als Gegenpol zum Marshall Plan gegründet. Die Anbindung der Ostmitteleuropäischen Staaten an die UdSSR wurde durch dieses Wirtschaftsbündnis vollzogen. Die 10 Vollmitglieder waren: Bulgarien, CSSR, DDR, Kuba, Mongolei, Polen, Rumänien, UdSSR, Ungarn und Vietnam. Albanien war bis 1961 Mitglied. Weiters hatten Afghanistan, Angola, Äthiopien, Laos, Mosambik, Nicaragua und Jemen Beobachterstatus. Jugoslawien war zum RGW assoziiert.
Im RGW ging es hauptsächlich um die wirtschaftliche Arbeitsteilung und die Koordination der Wirtschaftspläne innerhalb der Mitgliedsstaaten, wobei vor allem auf die Interessen der Sowjetunion Rücksicht genommen wurde.
Der RGW wurde am 1. Jänner 1991 aufgelöst.
|