Politik der guten Nachbarschaftbr /
aufgrund der Verschlechterung ökonomischen und politischen Weltmachtstellung war es Ziel der Roosevelt Regierung die Position der USA in der Welt wirtschaftlich und moralisch zu stärken
dabei hatten jedoch die innenpolitischen Probleme zunächst Vorrang
1933 kam es zur völkerrechtlichen Anerkennung der UdSSR und der Aufnahme von diplomatischen Beziehungen zwischen den Staaten
man sah die UdSSR als möglichen Gegengewicht zu Japan im Fernen Osten und als Stabilisierungsfaktor in Europa an
somit war die Herstellung von normalen politischen Beziehungen zur UdSSR notwendig geworden
November 1933 Washingtoner Vereinbarungen
. Einhaltung des Prinzips der Nichteinmischung
. Gleichberechtigung in bilateralen (zweiseitig) Beziehungen
USA gab Druck auf Veränderung des politischen Systems der UdSSR auf
die Lateinamerikabeziehungen wurden von nun ab durch die Politik der guten Nachbarschaft geprägt
die Vormachtstellung der USA wurde in diesen Gebieten gefährdet durch
. anwachsendes Nationalbewußtsein und Unabhängigkeitsstreben der lateinamerikanischen Völker
. Wirtschaftskonkurrenz durch England, Deutschland und Japan auf den Märkten von Mittel- und Südamerika
Interventionspolitik der USA schien zunehmend fragwürdig
die Politik der guten Nachbarschaft bedeutete:
. Gleichberechtigung zwischen den lateinamerikanischen Staaten und der USA
. wirtschaftliche Zusammenarbeit
. Abbau von Handelsbarrieren
. Verzicht auf Interventionen
26.12.1933 treten die USA auf der 7. Interamerikanischen Konferenz in Montevideo der Konvention über Rechte und Pflichten der amerikanischen Staaten bei, die ein gegenseitiges Interventionsverbot und die friedliche Regelung von Konflikten vorsah
Juli 1934 USA tritt dem Saavedras-Lamas-Pakt
. Kriegsächtung
. Nichtangiffsvertrag
. Vergleichsvertrag
1936 verzichtet die USA auf das Recht zur Intervention in Panama
mit bilateralen Handelsabkommen sicherte man eine stärkere Bindung zwischen den lateinamerikanischen Staaten und der USA
die Politik der guten Nachbarschaft war nicht nur verbaler Natur, sondern eine echte Veränderung
stärkte politischen und ökonomischen Einfluß der USA auf Lateinamerika
gleichzeitig trug diese flexible Politik dazu bei, den deutschen und italienischen Einfluß in diesen Regionen zurückzudrängen
Neutralitätspolitik und deren Preisgabe
in der amerikanischen Außenpolitik gab es zwei große Gruppierungen:
. Internationalisten (Roosevelt): sahen faschistischen Mächte als ernste Bedrohung für die USA an und hielten deshalb ein Zusammengehen mit den europäischen Westmächten England, Frankreich, aber auch der UdSSR für erforderlich, um einen kriegerischen Konflikt zu vermeiden
. Isolationisten: Konservative traten für außenpolitische Handlungsfreiheit ein, Krieg zwischen Deutschland und UdSSR könnte sich günstig für USA auswirken; Demokraten und Pazifisten
Bewegung des Isolationismus in der Bevölkerung stark verwurzelt setze sich durch und stellte im Parlament die Mehrheit
in den europäischen Beziehungen blieb zunächst die Neutralitätspolitik bestimmend
man hielt sich weitestgehend aus allen internationalen Konflikten in Europa und dem Fernen Osten heraus
die bestimmende amerikanische Politik bis zum Zweiten Weltkrieg enthielt folgenden Hauptziele:
. keine Beteiligung der USA an verpflichtenden Bündnissen oder Verwicklungen mit anderen Staaten; keine Beteiligung an Verträgen der kollektiven Sicherheit
. keine Verwicklung in Kriegerische Konflikte zwischen anderen Nationen; dies bedeute auch keine Hilfe für angegriffene Länder
. Neutralität im Falle eines Krieges
1935-1937 Neutralitätsgesetze des Kongresses als Reaktion auf den
. Abesinienkrieg Italiens (1935/36)
. Spanischen Bürgerkrieg (1936-39)
. verbot die Lieferung von Waffen, Munition und Krediten an die kriegführenden Parteien
es kam zu einer Duldung bzw. Vergünstigung der faschistischen Politik
verhinderte ein kollektives Sicherheitssystem für Europa
die USA schlossen sich also weitestgehend der englischen und französischen Appeasement-Politik an
Roosevelt selbst war jedoch kein Befürworter dieser Politik
er fordert ein entschiedeneres Auftreten gegenüber den faschistischen Staaten; er wollte die Mehrheit der Amerikaner für die Notwendigkeit eines stärkeren Engagements für die Westmächte überzeugen
5. Oktober 1937 "Quarantäne Rede":
. deutliche Kritik an den Neutralitätsgesetzen
. wenn die Welle der Aggression nicht gestoppt wird können sich auch die USA nicht diesem Verhängnis entziehen
. friedliebenden Nationen müssen dem internationalen Recht Geltung verschaffen
. man müsse Verletzung von Verträgen entgegentreten
. die Staaten, die Völkerrecht und Ordnung unterdrücken müssen unter Quarantäne gestellt werden
Neutralität ist nicht mehr möglich
4. Januar 1939 Kongreß-Jahresbotschaft
. Roosevelt kritisierte erneut die Neutralitätsgesetze
. kündigte Erhöhung der Verteidigungsausgaben an
in den Jahren 1938 und 1939 erreichte Roosevelt die schrittweise Aufgabe der Neutralitätspolitik
die USA begann mit einer zielgerichteten Aufrüstung
Die USA im zweiten Weltkrieg
mit Beginn des Zweiten Weltkriegs verhielt sich die USA zunächst militärisch neutral
die Haltung der USA war zu diesem Zeitpunkt durch folgende Grundsätze geprägt:
. Nichtbeteiligung am europäischen Krieg und Erhaltung der politischen Handlungsfreiheit
. politische, wirtschaftliche und ideologische Unterstützung der Westmächte Großbritannien und Frankreich, da man den Sieg der faschistischen Staaten, als eine Bedrohung der globalen Interessen der USA betrachtete; (bei einer Niederlage könnten diese ihre Schulden nicht zurückzahlen)
Abänderung der Neutralitätsgesetze zugunsten der Westmächte:
November 1939 "Cash-and-Carry"-Gesetz
. der amerikanische Kongreß genehmigte die Lieferung von kriegswichtigen amerikanischen Gütern unter zwei Voraussetzungen:
1. sie mußten aus amerikanischen Häfen mit nichtamerikanischen Schiffen abgeholt werden
2. es mußte bar gezahlt werden
. dieses Gesetz begünstigte eindeutig die Westmächte, besonders GB, aufgrund seiner überlegenen Handels- und Kriegsflotte und der Kontrolle über den atlantischen Ozean; die Wirtschaft stützte dieses Gesetz
November 1940 Präsidentschaftswahlen:
. Präsident Roosevelt wurde zu dritten Mal wiedergewählt
. aufgrund des Versprechens die "Söhne der Nation" würden in keinen Krieg in die Ferne geschickt
29. Dezember 1940 erläuterte der Präsident seinen außenpolitischen Standpunkt
. die faschistischen Aggressoren bilden eine ernste Gefahr für die USA
. Großbritannien bildet den Hauptpfeiler im Widerstand gegen den Faschismus
. die "Achsenmächte" können den Krieg nicht gewinnen
. Großbritannien muß die Unterstützung der USA erhalten
im Januar 1941 gab er in einer Kongreßbotschaft die Zukunftsziele der USA bekannt:
. Prinzip der "Vier Freiheiten" (Rede- und Meinungsfreiheit, Glaubensfreiheit, Freiheit von Not und Freiheit von Furcht)
. diese Freiheiten seien durch die Diktaturen bedroht und müssen erhalten bleiben
11.3.1941 Leih- und Pachtgesetz (Lend-Lease-Act)
. ermächtigt den Präsidenten jedem Staat Waffen oder Kriegsgerät zu leihen oder zu verpachten, dessen Verteidigung der Präsident für die Verteidigung der USA als lebenswichtig erachtet
. die Güter müßten jedoch erst nach Kriegsende bezahlt werden
wirtschaftliche und militärische Hilfsleistungen an die Gegner der Achsenmächte in einer Höhe von ca. 50 Mrd. Dollar
April 1941 amerikanische Truppen besetzen Grönland und Island, um die Nordatlantikroute und damit massive Hilfelieferungen an die Westmächte zu sichern
12. August 1941 Roosevelt und Churchill vereinbaren die "Atlantikcharta"
. geheimes Treffen auf einem amerikanischen Kriegsschiff vor der Küste von Neufundland
. beinhaltete die Kriegsziele, die ihren Ursprung teilweise in dem 14-Punkte-Programm von Wilson hatten
. u.a. Selbstbestimmungsrecht der Völker, Freiheit der Meere, Abrüstung
. forderte "endgültige Zerstörung der Nazityrranei"
. bedeutete de facto für die USA den Zustand des "nicht-erklärten Krieges"
. eines der Hauptdokumente der Antihitlerkoalition
. die UdSSR schloß sich diesem Dokument am 24. September 1941 an
aufgrund der aggressiven Hegemonialpolitik Japans in Pazifikregion verschlechterten sich die Beziehungen zwischen den USA und Japan deutlich
nach der Besetzung von Südindochinas und Saigons durch Japan, verhängte die USA im Juli 1941 ein vollständiges Ölembargo
am 7. Dezember starteten japanische Flottenverbände und Luftstreitkräfte einen Angriff auf den amerikanischen Stützpunkt Pearl Habour, ohne vorherige Kriegserklärung
die daraus resultierende nationale Empörung Amerikas überzeugte innerhalb US-Bevölkerung eine aggressive Kriegsstimmung
am 7.12.1941 erklärten die USA Japan den Krieg und traten offiziell in den zweiten Weltkrieg ein
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