Währungsreform Währungsumstellung>
Währungsreformen werden von bankrotten Staaten (meist nach Kriegen oder nach sehr lange dauernden Wirtschaftskrisen) zum Zwecke der Entschuldung durchgeführt. Gleichzeitig mit den Schulden verlieren aber auch die Sparguthaben ihren Wert. Bei einer Währungsumstellung, wie der Wandel vom Schilling zum Euro, ändert sich nur der Name und die Recheneinheit der Währung, die Kaufkraft aber bleibt erhalten; d.h., man kann sich in Euro gleich viel leisten wie in Schilling.
6 Ziele der Wirtschafts- und Währungsunion
. Vollendung des Binnenmarktes
. Wegfall der Kosten für den Währungsumtausch
. Bedeutungssteigerung in der Weltwirtschaft
. Stabilität und Wohlstand
. Anregung von Wirtschaftswachstum und Beschäftigung
. Harmonisierung von Löhnen, Preisen und Steuer
7 ECU - EURO
Der ECU ist die Recheneinheit der EU. Ihr Wert wird auf Grund eines Währungskorbs bestimmt, in dem die meisten EU-Mitglieder entsprechend ihrer Wirtschaftskraft vertreten sind - der Schilling ist nicht berücksichtigt, weil der Währungskorb seit 1989 unverändert besteht.
Der EURO hingegen ersetzt in der Währungsunion die nationalen Währungen. Dies wird natürlich auch durch einheitliche Geldmünzen und Banknoten sichtbar.
8 Die Chancen des EURO
. Kosten des Währungsumtausches fallen weg
. Kein Wechselkursrisiko innerhalb der Wirtschafts- und Währungsunion
. Beschäftigungschancen im Exportbereich
. Leichte Vergleichbarkeit der Preise
. Dämpfung des Preis- und Zinsniveau
. Euro = Welthandelswährung (neben US-$ und Yen)
. Eindämmung der Devisenspekulation
. Euro ist eine Grundlage des Binnenmarktes
9 Die Risiken des EURO
. Verlust an währungspolitischer Eigenständigkeit
. Konjunkturelle Abhängigkeit von anderen EU-Mitgliedsstaaten steigt
. Spaltung der EU in Euro-Teilnehmer- und Nicht-Teilnehmer-Staaten
. Umstellungskosten (EDV, Buchhaltung, Preisauszeichnung)
. In den Bereichen Löhne, Preise und Steuern müssen weitere Angleichungen folgen
. Eventueller Verlust von Arbeitsplätzen im Bankbereich
. In der Umstellungsphase Gefahr von Währungsturbulenzen
. In der Umstellungsphase auch Gefahr von Preisanpassung nach oben
10 Die Maßnahmen der Umstellung
. Zahlungsverkehr, Kontoführung
. Bargeld, Automaten, Bankomaten
. Preisauszeichnung
. EDV
. Lohnverrechnung
. Briefmarken
. ...
. ...
11 Zeitplan der Umstellung
Stufe 1 (seit 1.7.1990) umfaßt die engere Zusammenarbeit der EU-Staaten auf der Wirtschafts- und Währungsebene innerhalb des bestehenden institutionellen Rahmens. Weiters: Freiheit im Kapitalverkehr.
1991 Der Vertrag von Maastricht wird ausverhandelt. Mit diesem Vertrag einigen sich alle Mitgliedsstaaten auf die Regeln zur Einführung einer gemeinsamen Währung.
1992 1992 erlebt das Projekt einer gemeinsamen Währung einen Rückschlag. Das Europäische Währungssystem EWS droht auseinanderzubrechen. Lira und Pfund fallen nach heftigen Turbulenzen aus dem Wechselkurs des EWS heraus. Als im August 1993 das EWS erneut unter Druck gerät, werden die engen Schwankungsbreiten für die Wechselkurse gelockert.
Stufe 2 , die wie vereinbart am 1.1.1994 in Kraft trat, beinhaltet die Gründung eines Europäischen Währungsinstituts (EWI), der Vorgängerorganisation der späteren Europäischen Zentralbank (EBZ).
1995 Auf dem EU-Gipfel von Madrid wird der endgültige Zeitplan für die Einführung der gemeinsamen Währung festgelegt. Die neue Währung soll EURO heißen.
1996 Auf dem EU-Gipfel in Dublin wird Einigung über den Stabilitäts- und Wachstumspakt erzielt, der dafür sorgen soll, daß die Stabilität des EURO nicht durch übermäßige Defizite gefährdet wird.
1998 Festlegung der Teilnehmer
Stufe 3 (Phase A) umfaßt die unwiderrufliche Festlegung der Wechselkurse zwischen den teilnehmenden Währungen. Ab diesem Zeitpunkt übernimmt die EZB die Verantwortung für die Währungspolitik der EU.
Stufe 3 (Phase B) Spätestens ab 1.1.2002 wird es Banknoten und Münzen der neuen Währung als gesetzliches Zahlungsmittel geben. Spätestens mit 30.6.2002 ist die Umstellung auf den EURO abgeschlossen.
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