1.1. Das Bruttoinlandsproduktr /
Das BIP ist eine wichtige Information über die Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft:
. nominelles Wachstum: wird mit aktuellen Preisen berechnet
. reales Wachstum: mit den Preisen eines zurückliegenden Jahres berechnet
Die Preissteigerung = Inflation muß abgezogen werden.
Für die österreichische Volkswirtschaft ergibt sich seit 1945 ein ständiges Wachstum, das nur in den letzten Jahren etwas gebremst wurde. Zur Berechnung des BIP werden all erzeugten Güter und Dienstleistungen für ein Jahr zusammengefaßt. Die drei Sektoren der Wirtschaft haben dabei sehr unterschiedliche Anteile. Bei der Berechnung muß man beachten, daß nicht alle Preise der Produkte und Dienstleistungen einfach addiert werden dürfen, die Vorleistungen müssen abgezogen werden.
z.B.: Brotpreis: Landwirtschaft - Getreidepreis
Industrie - Mehlpreis
Damit wird nur der echte Wertzuwachs = Wertschöpfung erfaßt.
Das BIP erfaßt nur die im Inland erfaßte Wertschöpfung der Volkswirtschaft.
Bruttonationalprodukt = BNP
Es umfaßt auch die aus dem Ausland stammenden oder die in das Ausland fließenden Einkommen, z.B.: Zinsen, Löhne, Gehälter, Unternehnmensgewinne.
In der Schweiz ist das BNP größer als das BIP, weil die großen Banken und die multinationalen Konzerne hohe Faktoreneinkommen haben. Das BIP sagt nicht alles über die Leistungen einer Volkswirtschaft aus, denn es werden nur offiziell bezahlte Rechnungen aufgenommen.
. Schattenwirtschaft (Pfusch)
. gesamte Leistung im Haushalt
1.2. Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung
Sie liefert größenmäßige Angaben über die volkswirtschaftlichen Zusammenhänge. Modell des Wirtschaftskreislaufes:
Aus diesen Leistungen entstehen Einkommen:
. Konsum
. Sparen (Investition)
Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung gliedert sich in drei Bereiche:
Entstehungsrechnung Verteilungsrechnung Verwendungsrechnung
Land- u. Forstwirtsch. Löhne, Gehälter, Konsum
Sachgütererzeugung Einkommen a. Besitz Investition
Bauwesen, Handel unverteilte Gewinne Lager
Verkehr, öff. Dienst
BIP VOLKSEINKOMMEN verfügbareGÜTER u.LEISTUNGEN
1.3. Die Volkswirtschaftlichen Indikatoren:
Statistische Meßzahlen, welche die Entwicklung einer Volkswirtschaft eines Staates kennzeichnen:
1. abgeleitet aus dem BIP:
a) Pro - Kopf - Nationalprodukt
b) jährliche Wachstumsraten in % gegenüber dem Vorjahr
2. Kennzeichnung des Arbeitsmarktes:
Anzahl der Arbeitslosen in % des Arbeitskräftepotentials
= Arbeitslosenrate
3. Kennzeichnung des Preisniveaus:
Um wieviel Prozent verteuert sich ein für eine Durchschnittsfamilie statistisch ermittelter Warenkorb?
Warenkorb: a) gegenüber Vergleichsmonat / Vorjahr
b) gegenüber dem Vormonat
Verbraucherpreisindex = Inflationsrate
Warenkorb:
Hier sollen die Konsumausgaben der österr. Haushalte repräsentiert werden. Er umfaßt 615 Waren, Dienstleistungen und Tarife (Bus, Telefon, ...)
Ca. 7000 Haushalte führen 1 Monat lang ein Haushaltsbuch. Die so erhobenen Ausgaben sind repräsentativ für einen Haushalt von 2,71 Personen, davon 1,7 Einkommensempfänger mit einem monatlichen Ausgabenbetrag von ÖS 20.930.
Die Verteuerung des Warenkorbes in % gibt die Inflationsrate = Preissteigerungsrate an. (In Österreich unter 2%, EU Durchschnitt: 3,1)
1.4. Der Arbeitsmarkt:
Hier bieten Arbeitskräfte ihre Arbeit an und Unternehmen offene Stellen. Dies geschieht auf den Arbeitsämtern, in Inseraten und in der privaten Stellensuche. Offiziell arbeitslos ist, wer die Dienste des Arbeitsamtes in Anspruch nimmt. Wer darauf verzichtet, "pfuscht", kurz arbeitet oder unfreiwillig teilbeschäftigt ist, gilt als versteckt arbeitslos. Langzeitarbeitslose mit geringer Qualifikation, sowie A. über 50 Jahren gelten als schwer vermittelbar.
. saisonale Arbeitslosigkeit
Bauwirtschaft, Tourismus
. konjunkturelle Arbeitslosigkeit
unternehmen oder Branche in Konjunkturschwierigkeiten
. strukturelle Arbeitslosigkeit
ganze Wirtschaftsräume haben ökonomische Probleme
. friktionelle Arbeitslosigkeit
einige Monate vor neuer Arbeit
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