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geographie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Agrarwirtschaft in australien



Agrarzonen Südwestaustraliens:r / In Südwestaustralien, das durch seine isolierte Lage eine gewisse Eigenständigkeit besitzt, haben sich Agrarzonen herausgebildet, für die es weder in Kalifornien noch im Kapland ein Gegenstück gibt. In Anpassung an die zunehmende Trockenheit und die in gleicher Richtung wachsenden Transportkosten ordnen sie sich im Dreieck Geraldton folgendermaßen an:
. An der Küste liegt die intensivst genutzte Zone, sie ist vor allem auf den nahen Markt Perth ausgerichtet. Sie setzt sich aus einer viehwirtschaftlichen Teilzone mit Mastrinder- und Milchviehhaltung und einer forstwirtschaftlichen Teilzone zusammen, in denen der Sonderkulturbau fleckenhaft verbreitet ist. Ohne Bewässerung kommen nur die Sonderkulturbau-Inseln des feuchten Südens aus. Wichtig ist hier die Produktion von Äpfeln (Granny Smith) und Frühkartoffeln.
. Ostwärts schließt sich eine Zone intensiver Schafhaltung zur Woll- und Fleischgewinnung an, die südlich Geraldton beginnt, dem Avontal bis Albany folgt und über Esperance hinausreicht. Im trockenen Norden ist sie mit dem Weizenanbau verknüpft.
. Östlich des Avontals beginnt der eigentliche Weizengürtel, der bis zur agronomischen Trockengrenze an der 300-mm-Jahresisohyete vorstößt und den westlichen Teil des australischen Weizengürtel darstellt. Nach Fläche und Ertrag ist er die größte und wirtschaftlich wichtigste Landnutzungszone Südwestaustraliens.

Man unterscheidet beim Weizengürtel vier Entwicklungsschritte:
1) Die Erschließungsphase von der Jahrhundertwende bis 1918 mit der Landesgewinnung durch Rodung und dem Aufbau der Weizenmonokultur, die sich auf den relativ feuchten Landstreifen unmittelbar östlich des Avontals beschränkte.
2) Die Entwicklungsphase von 1919 bis 1930, die durch die Siedlungsverdichtung im erschlossenen Raum und durch die inselhafte Siedlungsausbreitung auf den "besten Böden" mittels verbesserter Anbautechnik gekennzeichnet war.
3) Die Krise von 1931 bis 1945, die durch die weltwirtschaftliche Situation und eine falsche Bewertung des Klimas und der Bodengüte hervorgerufen wurde.
4) Die Phase der beträchtlichen Ausweitung des Weizenanbaus in das Landesinnere seit 1945. Sie wurde durch umwälzende Neuerungen der Farmtechnik, wie Sorten-Neuzüchtung, neue Düngemethoden, Einsatz von Spurenelementen im Dünger, neuartige Maschinen für die Rodung ausgelöst, sodass die bis dahin als steril geltenden Sandböden brauchbare Weizenböden wurden. Gleichzeitig gelang es, im feuchten westlichen Teil des Weizengürtels den bodenfruchtigen Erdklee aus dem Mittelmeerraum, der die Sommertrockenheit zu überdauern vermag, heimisch zu machen. Er verbessert den Nährstoffgehalt des Bodens und erlaubt die ganzjährige Schafhaltung, die als zusätzlicher Betriebszweig aufgenommen wurde.

. Jenseits der agronomischen Trockengrenze und außerhalb des Mittelmeerklimas schließt sich die extensive weidewirtschaftliche Zone mit Rindern und Schafen an, die in die ungenutzte inneraustralische Grassteppe überleitet.


Wasserressourcen
In der Geschichte und Entwicklung Australiens hat kein Faktor eine wichtigere Rolle gespielt als das Wasser. Und dennoch gehört Wasser nicht zu den knappen Ressourcen, auch wenn Australien den geringsten Niederschlag und Abfluss aller Kontinente hat. In Australien steht mehr Wasser pro Kopf zur Verfügung als in vielen anderen Ländern. Allerdings ist das Wasser nicht immer dort vorhanden, wo es am dringendesten benötigt wird.
Der jährliche Abfluss der australischen Flüsse beträgt etwa 350 Mrd. m³. Von diesem anfallenden Wasser könnten nach einer Schätzung rund 67 Mrd. m³/Jahr aufgestaut werden oder direkt genutzt werden. Von dieser theoretischen Verfügbarkeit werden im Augenblick nur 23 % verwendet.
Die zusätzlich vorhandenen Vorräte werden hier nicht berücksichtigt. Sie sind wegen ihres meist hohen Salzgehalts als Trink- und Bewässerungswasser nicht geeignet und dienen meist nur der Versorgung des Viehs. Das entscheidende Problem der Wasserressourcen in Australien ist demnach nicht so sehr die Verfügbarkeit, sondern die Verteilung und das Wassermanagement. Ein Beispiel des schlechten Wassermanagements ist die Bewässerung des Murray Darling Gebietes. Sorgloser Umgang mit Wasser, unzugängliche Bewässerungssysteme, besonders in den bewässerten Weideflächen, die rund 60 % der Fläche ausmachen, haben zu einer starken Erhöhung des Grundwasserspiegels und zu einer örtlich bereits schwerwiegenden Bodenversalzung geführt. Die zuvor im Boden verteilten Salze gelangten durch das aufsteigende Grundwasser an die Bodenoberfläche und haben zu Ernteeinbußen oder gar Ernteverlust geführt. Außerdem gelangte oftmals salzhaltiges Grundwasser in den Bereich der Wurzelzone, was besonders bei salzempfindlichen Pflanzen wie Zitrusfrüchten oder Steinobst zu sofortigen Schädigungen führt. Die Bodenversalzung wird durch aufwendige Grundwasserpumpanlagen, die den Grundwasserspiegel senken, bekämpft. Die Versalzung konnte dadurch auch in einigen Gebieten unter Kontrolle gebracht werden, aber insgesamt ist dieses Problem noch keinesfalls gelöst.

 
 

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