Schindler, Oskar (1908-1974)
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Dem deutschen Industriell Oskar Schindler gelang es während des zweiten Weltkrieges das Leben zahlreicher Juden vor der Deportation der deutschen Nationalsozialisten zu bewahren.
Im Oktober 1939 kaufte der einunddreißigjährige in Krakau eine Emaillewarenfabrik, die hunderten Juden als Zufluchtsort diente. Nach der Auflösung des Krakauer Ghettos im Jahre 1943 kamen die Juden ins Konzentrationslager Plaszow und Schindler wollte für "seine" in der Fabrik arbeitenden Juden ein kleines Lager bekommen, um sie vor der nazistischen Aggression im Konzentrationslager zu schützen. Es gelang ihm, sowohl durch List und Bestechung als auch durch seine Mitgliedschaft in der NSDAP, die Fabrik und die jüdischen Arbeiter nach Brünnlitz in die Tschechoslowakei zu verlegen. Mit Hilfe von Listen, in denen die Häftlinge unter fingierten Berufen angeführt wurden, war Schindler in der Lage insgesamt 1200 Menschen nach Brünnlitz zu transportieren. Der Transport von 300 "seiner" Frauen kam durch ein Missverständnis nach Auschwitz, doch Schindler schaffte es, ihn mit Hilfe von Bestechungen zurückzugewinnen und auch in die Tschechoslowakei zu führen. Kurz vor dem Kriegsende organisierte Schindler das Fortgehen der deutschen Wachen aus dem Lager und seine Arbeiter halfen ihm bei der Flucht von der Roten Armee in die amerikanische Militärzone.
Die Juden verdanken Schindler ihr Leben und sie erwiesen sich ihm gegenüber dafür dankbar und unterstützen ihn bis an sein Lebensende. Er wurde jedes Jahr nach Israel eingeladen, und bekam eine Reihe von Friedenspreisen wie auch das Bundesverdienstkreuz von Konrad Adenauer, welches die Anerkennung seiner "Größe" deutlich macht.
Es ist wichtig zu sagen, dass Oskar Schindler nur einer von vielen war, die sich erfolgreich für die unterdrückte jüdische Bevölkerung im dritten Reich eingesetzt haben, durch die Verfilmung von Steven Spielberg ist das Wirken Oskar Schindlers der Nachwelt allerdings als eines der populärsten Beispiele erhalten geblieben. Zudem hat Schindler durch diese Rettung als Mitglied der NSDAP sowohl sein als auch das Leben seiner Verwand- und Bekanntschaft riskiert um der bedeutend großen Zahl jüdischer Gefangener ein lebenswertes Dasein zu ermöglichen. Er zeigte zwar keine politische Größe, doch durch sein soziales Denken und Handeln, was derzeit sicherlich genauso wichtig war, stellte er ein Vorbild für damalige und heutige Mitmenschen dar und regte sie an über das brutale Schreckensregime nachzudenken.
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