Ist eine erworbene, daher nicht angeborene Immunschwäche. (englisch: acquired immune deficiency syndrome) Endstadium einer Infektion durch das menschliche Immunschwächevirus, das zur Familie der Retroviren gehört. Aids bewirkt, dass das Immunsystem des Organismus zusammenbricht und Krankheitserreger nicht mehr abwehren kann. Häufige Symptome sind starker Gewichtsverlust, ständige Müdigkeit und in vielen Fällen auch Nervenstörungen, die durch eine Schädigung von dem Kaposi-Sarkom, das sich in Form dunkelroter Hautschäden bemerkbar macht, und die B-Zell-Lymphohme, Krebserkrankungen weißer Blutzellen. (Bild 1)
Die äußere Hülle des Virus besteht aus Fettsäuren oder Lipiden. In der Lipidenhülle sind Virusproteine eingelagert. Sie sind die "Anker", mit denen sich das Virus den Wirt anheftet. Ohne sie kann es nicht in die Wirtszelle eindringen. Die Lipidhülle schließt sich einer Proteinschicht an. Sie umschließt die weiter innen liegenden Bestandteile wie eine Kapsel und wird daher als Viruskapsid bezeichnet. Eine weitere Proteinhülle enthält das Erbgut des HI- Virus. Es besteht aus zwei identischen Ribonukleinsäure- Molekühlen (RNA)
Aids wird durch Blut, sexuelle Kontakte, nicht Einhaltung der Hygienestandards und von der Mutter auf das ungeborene Kind übertragen.
Die betroffenen Hauptgruppen sind:
1. Homosexuelle, Bisexuelle 5. Prostituierte
2. Drogenabhängige (Spritze) 6. Personen aus Endemiegebieten (Haiti,.)
3. Hämophile (Bluter) 7. Kinder HIV-positiver Eltern
4. Bluttransfusionsempfänger 8. unbekannt (Patient kann oder will keine
Angaben machen)
Es wird jedoch nicht durch Händeschütteln, Umarmen oder beim Friseur etc. übertragen, wie manche Personen glauben.
HIV-infizierte Männer können heute durch künstliche Befruchtung ohne Gefahr für ihre Partnerin oder das Kind Vater werden, da es möglich ist, die Spermien von HI-Viren zu reinigen. Die Kosten für einen HIV-Antikörpertest betragen 350 Schillinge, sie werden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. 1997 sollte ein so genannter Aids-Heimtest auf den Markt gebracht werden, der jedoch keine Zulassung erhielt.
Nach einer Infektion verstecken sich die Vieren meist eine lange Zeit in T-Zellen(kleine weiße Blutkörperchen), die für die Immunantwort des Organismus verantwortlich sind. Die erste Vermehrungsstätte der Viren sind nach einem 1998 im Wissenschaftsmagazin Science erschienenen Bericht offenbar T- Zellen (weiße Blutkörperchen) des Magen-Darm-Traktes. Nach einer HIV- Infektion kann es bis zu 15 Jahre dauern, bevor die ersten Symptome auftreten. Kinder, die bei ihrer Geburt infiziert wurden, sterben in der Regel spätestens im Alter von sechs Jahren. Nach einer US-amerikanischen Untersuchung fördert Stress das Auftreten der Symptome.
Man hat zahlreiche Stämme des HIV-Virus isoliert. Der Erreger wechselt offenbar ständig seine genetische Ausstattung und damit auch die Struktur seiner Umhüllung, gegen die das Immunsystem Antikörper produzieren kann. Deshalb ist es äußerst schwierig, einen Impfstoff zu entwickeln, der im Blut die Produktion schützender Antikörper gegen alle Virusstämme veranlasst. Immerhin hat man aber in erstaunlich kurzer Zeit große Fortschritte erzielt und unter anderem die genetische Struktur des Virus, die Übertragungswege und einen Teil seiner krankheitszeugenden Mechanismen aufgeklärt.
Die Forschung konzentriert sich zu einem erheblichen Teil auf Behandlungsmethoden für Patienten, die bereits an Aids leiden und mit dem Virus infiziert sind, bisher aber keine Symptome zeigen. Das erste Medikament, das die Krankheitserscheinungen und die Virusvermehrung nachgewiesenermaßen dämpft, ist Zivovudin, es wurde 1986/ 87 entwickelt und wird noch heute erfolgreich eingesetzt.
AIDS verläuft in der Regel tödlich; allerdings sind mittlerweile einige Fälle dokumentiert, in denen der Körper die HI- Viren erfolgreich bekämpfen konnte. Solange es keine wirklich erfolgreichen Behandlungsmethoden gibt, besteht die einzige Schutzmaßnahme darin, eine Ansteckung durch entsprechendes Verhalten zu verhindern. Der wichtigste Schutz gegen Aids ist die Verwendung von Kondomen. Aids verursacht viele ethische und rechtliche Probleme. HIV- Infizierte leiden zudem unter Diskriminierungen bei der Wohnungssuche und im Berufsleben. (Lesen aus dem Heft)
Nach 1998 im Wissenschaftsmagazin Nature veröffentlichten Angaben eines Wissenschaftlers der New Yorker Rockfeller University betrifft der erste bekannte AIDS- Fall einen Bantu aus Leopoldville (heute Kinshasa, Republik in Kongo). In der aus dem Jahr 1959 stammenden Blutprobe dieses Afrikaners wurden HI- Viren nachgewiesen. Eine Analyse der betreffenden Virus- RNA ließ bei einem Vergleich mit den Gensequenzen heutiger Viren den Schluss zu, dass die HI- Viren, die den Bantu infizierten, 10- 15 Jahre jünger sind als jener Stamm, von dem die weltweite AIDS- Epidemie ausging. Die Entstehung von HI- Viren fällt demnach etwa mit dem Ende des 2. Weltkrieges zusammen. 1981 veröffentliche das United States Center for Disease Control erstmals einen Bericht über Aids. Dass diese Krankheit durch das HI- Virus verursacht wird, ließ sich jedoch erst 1983/84 eindeutig belegen. Man entwickelte daraufhin einen Test, der es ermöglichte, die Übertragungswege des Virus zu identifizieren sowie Ursprung und Mechanismen der Krankheit zu untersuchen.
Im März 1998 gingen die Vereinten Nationen (UN) von 30 Millionen Infizierten aus. Aids ist weltweit die häufigste Todesursache. Zwei Drittel aller AIDS- Erkrankten sind Schwarz-afrikaner- Die UN nehmen an, dass in Südafrika jeder Zehnt infiziert ist. Darüber hinaus wurden 1999 nach UN- Angaben 5,8 Millionen Menschen neu infiziert. (Aids Mosaik 1986 von der Namens-Organisation)
In der bislang weltweiten größten Aids- Studie, deren Ergebnisse 1997 vorgelegt wurden, testete man eine weitere Dreierkombination von Medikamenten. Es handelte sich um die Präparate Invirase (ebenfalls ein Protease-Hemmer) sowie Hivid und Zidovudin. Im Vergleich zur Behandlung mit nur zwei Medikamenten verlängerte sich die Überlebenszeit der Infizierten um 50 Prozent.
Erfolgreich wurde auch die Dreierkombination aus den Protease- bzw. Reverse- Transkriptase- Hemmern Zidovudin und Dideoxycytosin und Ritonavir getestet.
Einer der Vorteile von Kombinationspräperaten ist, dass die "Einnahmetreue" zunimmt: Je weniger Medikamente ein Infizierter nehmen muss, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er die regelmäßige Einnahme jahrelang durchhält. Der Erfolg von Kombinationstherapien darf andererseits nicht überschätzt werden: Aus Ende 1997 veröffentlichen US- amerikanischen Studien geht hervor, dass die Viren bei Kombinationstheraoien in einen "latenten Ruhezustand" übergehen, in dem sie jedoch vermehrungsfähig bleiben. Darüber hinaus berichtete das Robert-Koch-Institut 1997, in den USA seien erstmals Virus-Resistenzen gegen Kombinationspräperate beobachtet worden; bis dahin hatte man lediglich Resistenzen bei Medikamenten mit nur einem Wirkstoff festgestellt. Kombinationspräperate sind also nicht geeignet um eine HIV-Infektion zu heilen. Auf Grund der positiven Erfahrungen mit neuen Präperaten gehen Mediziner dennoch davon aus, dass eine neue Ära der AIDS-Bekämpfung angebrochen ist. Derzeit wird unter anderem die Wirksamkeit eines HAF genannten Proteins noch unbekannter Struktur untersucht, das sich im Urin schwangerer Frauen nachweisen lässt. Nach Tierversuchen, über die Us-amerikanische Forscher 1998 berichteten, blockiert HAF die Virusvermehrung und fördert die Vermehrungsfähigkeit von Blutzellen.
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