Autorin: Christa Wolf
Titel: Medea - Stimmen
Verlag: Luchterhand Literaturverlag GmbH
Darstellungsweise, Darstellungsgegenstand:
Dieser Roman ist in einzelne Kapitel geteilt, den Stimmen, und es wird aus der Sicht der einzelnen Personen erzählt. Die Personen geben ihr Erlebtes in einem gedanklichen Rückblick wieder. Diese Monologe ergänzen sich wechselseitig, wie das Verbrechen aufgedeckt wurde und Medea zum Sündenbock gemacht wird.
Inhalt:
Medea ist die Tochter des Königs von Kolchis am Schwarzen Meer, dem östlichen Rand der damals bekannten Welt. Sie kann in ihrer Heimat nicht bleiben und flieht mit Jason, dem Argonauten, und einer kleinen Schar von Kolchern in das reiche Korinth, in dem andere Sitten herrschen, andere Werte gelten als im archaischen Kolchis. Der Roman beginnt von da an, als sie in Korinth auf die Spur eines Verbrechens kommt, dem König Kreon die Aufrechterhaltung seiner Herrschaft verdankt: die junge Königstochter und mögliche Thronfolgerin Iphinoe wurde ermordet.
Medea (Kolcherin; Tochter des Königs Aietes und der Idya, Schwester der Chalkiope und des Absyrtos; Heilerin)
Zu Beginn des Kapitels ist Medea in einem Traumzustand, hört Kampfgeräusche und ist völlig desorientiert. Bevor sie aufwacht erinnert sich Medea an ihre Kindheit und ihrer Mutter, wie die Mutter neben ihr sitzt, ihr die Kräuterumschläge wechselt und Medea aus der Hand lesen lernt.
Nachdem Medea wieder zu sinnen gekommen ist, weiss sie dass sie in Korinth ist. Sie weiss jedoch noch nicht, ob das Fest erst anfängt oder schon vorüber ist.
Medea schweift in ihre Gedanken ab und sieht ihre Mutter, die ihr sagt, dass Hochmut Medeas Innere erkalten lässt und Medea erinnert sich an den Blick ihrer Mutter, als sie die \"Argo\" betritt. Medea
Jason
Agameda
Medea
Akamas
Glauke
Leukon
Medea
Jason
Leukon
Medea
Interpretation:
Durch Christa Wolfs Tätigkeiten in der ehem. DDR, finden sich einige Strukturen im Buch wieder. Darunter zählt zum Beispiel die Machtverlängerung durch Tödung einer anderen Person (König Kreon mit seiner Tochter Iphinoe).
Zur Autorin:
Christa Wolf, Schriftstellerin, * 18.03.1929 Landsberg, Warthe; lebt in Berlin; war in verschiedenen kulturpolit. Funktionen der ehem. DDR tätig, 1963-1967 Kandidatin des ZK der SED; greift in vieldiskutierten Romanen Zeitfragen auf:
. "Der geteilte Himmel" (Roman, 1963 - verfilmt 1964)
. "Nachdenken über Christa T." (Roman, 1968)
. "Kindheitsmuster" (Roman, 1977)
. K. von Günderode: "Der Schatten eines Traumes" 1979
. "Kassandra" (Erzählung, 1983)
. Aufsätze und Prosastücke "Lesen u. Schreiben" 1973
weitere erschienene Titel:
. Voraussetzung einer Erzählung: Kassandra
. Frankfurter Poetik-Vorlesungen
. Kein Ort. Nirgends (Erzählung, 1979)
. Störfall (Erzählung, 1987)
. Till Eulenspiegel (zusammen mit Gerhard Wolf)
. Im Dialog
. Sommerstück (1989)
. Unter den Linden
. Gesammelte Erzählungen
. Die Dimension des Autors (Essays und Aufsätze, Reden und Gespräche 1959-1985)
. Was bleibt (Erzählung, 1990)
. Auf dem Weg nach Tabou (Aufsätze, 1995)
. Medea (Stimmen, 1996)
1 Die letzte Welt
Autor: Christoph Ransmayr
Titel: Die letzte Welt
Verlag: Fischer Taschenbuch Verlag GmbH - ungekürzte Ausgabe
Zum Autor:
Christoph Ransmayr, seit 1982 freier Schriftsteller, * 1954 Wels; er studierte in Wien Philosophie; zur Zeit lebt er in Dublin
einige seiner Werke:
. Strahlender Untergang. Ein Entwässerungsprojekt oder die Entdeckung des Wesentlichen (1982)
. Die schrecken des Eises und der Finsternis (1984)
. Im blinden Winkel. Nachrichten aus Mitteleuropa (1985)
. Die letzte Welt (1988)
. Morbus Kitahara (1995)
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