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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Vergleichende charakterisierung


1. Drama
2. Liebe

Lene ist ein Waisenkind, das bei ihrer Pflegemutter Frau Nimptsch in einem kleinen Häuschen bei der Gärtnerei Dörr wohnt.

Käthe hingegen ist in einer wohlhabenden Familie aufgewachsen, die durch ihren Reichtum in der Oberschicht sehr angesehen ist. Dies sieht man schon allein an den vielen verschiedenen auf ihre Person zielenden Bezeichnungen wie ( " Wundervolle Flachsblondine zum Küssen oder reizendste Backfisch"). Lene ist stattdessen in den vierten Stand einzuordnen und hat somit in der Gesellschaft einen niedrigen Rang und keine Einflussmöglichkeit.
Trotz ihres niedrigen Standes in der Gesellschaft ist sie nicht wehleidig und hat mittlerweile
ihre Stellung in der Gesellschaft akzeptiert. Sie ist unterdessen sehr selbständig und hat es von Anfang an gelernt, für sich und ihre Pflegemutter zu sorgen. Sie sorgt sich um die Hausarbeit und ist sehr hilfsbereit und tüchtig.

Käthe hingegen hat mit Arbeit nicht viel im Sinn. Für sie gibt es wichtigere Tätigkeiten. Im Hinblick auf ihre Tätigkeiten sind dies meist welche, die allen voran die Oberschicht ausübt. Diese Tätigkeiten wie Reiten, Amüsieren, Plaudern und Spielen genügen ihr völlig.

Lenes Neigung zu Botho, ihre Bewunderung, hat sie nicht wegen seines Standes, sondern wegen seinem beeindruckenden Auftreten bei ihrer Rettung. Lenes Liebe zu Botho ist rein, sie liebt ihn in vollen Zügen, jedoch hat sie ihre realistische Sichtweise beibehalten. Sie macht sich nichts vor, und ist sich bewusst, dass eine Trennung jederzeit kommen kann und auch bald kommen wird.
Durch diese Einstellung hat sie gelernt, solch eine glückliche und seltene Beziehung mit einem Mann zu genießen, der einen ganz anderen Rang in der Gesellschaft hat. Sie hat einen sehr objektiven Blick entwickelt, der ihr nichts vormacht.
Dies zeigt das Zitat auf Seite 20:
"Ach, liebe Frau Dörr, was sie nur denken. Einbilden! Ich bilde mir gar nichts ein. Wenn ich einen liebe, dann lieb ich ihn. Und das ist mir genug.
oder das Zitat auf S. 33: Glaube mir, dass ich dich habe, diese Stunde habe, das ist mein Glück...Aber wegfliegen wirst du, das seh ich klar und gewiß. Du wirst es müssen."

Käthe und Botho führen eher eine Art Konventionsehe. Es fehlt die Liebe in der Beziehung. Käthe ist unfähig zu einer echten und tiefen Liebesempfindung. Frau von Sellenthin ist zu unreif, sie kann in biologischer Hinsicht keine Kinder bekommen. Doch dies betrübt sie auch wenig, sie hat einen Familiensinn noch nicht entwickelt.
Dass Botho aber vielleicht den Wunsch nach einer Familie hat, ist für sie nicht von Bedeutung. Käthe ist somit eher als ein wenig egoistisch und bestimmend einzustufen. Dies ist schon ziemlich entgegengesetzt zu Lene, denn Lene ist doch sehr um das allgemeine Wohl ihrer nächsten bedacht und ihre Meinung ist ihr auch wichtig. Insofern sorgt sie sich z.B sehr um ihre Mutter und bezieht in wichtigen Situationen Bothos Meinung ein.
Käthes Egoismus zeigt sie zudem auf S.107. Denn was Käthe will, wird auch gemacht und so sagt sie: "Höre nur Botho, komm lass uns tanzen, und ohne Zustimmung abzuwarten zog sie ihn aus seinem Stuhl".





Käthe vehält sich weiterhin wenig problemorientiert.
Wenn irgendwo etwas Heikleres angesprochen wird, sagt sie nur ihre Meinung und bezieht die andere zum einen nicht mitein und zum anderen wird die Situation nicht geklärt. Dies ist auf S.108 der Fall. Käthe sagt, dass sie eifersüchtig auf alte Geschichten ist, aber anstatt Bothos Statement zu hören und darüber ein Gespräch zu führen, beschäftigt sie sich darauf mit etwas anderen.
Lene hingegen behandelt problematische Situationen etwas anders. Das Problem mit der unterschiedlichen Standeszugehörigkeit teilt sie Botho offen mit, beide sagen ihren Teil dazu und so entstehen keine Missverständnisse.

Lene kann sich bei anderen, ihr fremden Personen nur schlecht entfalten. Sie ist dort sehr still und unterhält sich wenig. Sie weiß nicht wie man in eine Unterhaltung hineinkommt. So sagt sie auf S. 25: "ich kann mir eigentlich keine Vorstellung machen, wie man mit soviel fremden Damen sogleich mir nichts, dir nichts ein Gespräch anfangen kann".

Dies zeigt sich bei Hankels Ablage, wo sie nie richtig in ein Gespräch mit den Damen kommt.
Lene ist nicht fähig den Standesunterschied zu überwinden, und so wird sie minderwertig behandelt und als "Kindchen" und "Kleines" hingestellt.
Käthe hingegen ist in ihrem Verlangen nach Plaudern kaum zu bändigen. Sie hat die Fähigkeit alle zu unterhalten und zu faszinieren.
Jedoch hat Käthe den Fehler, dass sie nur schwer ein ernstes Wort reden kann und dies zudem noch als Gabe ansieht. Lene hat die Fähigkeit ein ernstes Wort zu reden, was sie auch zeigt, als Lene über den Tod beispielsweise spricht.

Frau von Sellenthin ist sehr auf gesellschaftliche Dinge fixiert. Was die anderen Leute denken und machen ist ihr im Gegensatz zu Lene sehr wichtig. Dies ist sehr gut an den Inhalten der Briefe von ihrem Kurort zu erkennen. In diesen Briefen schreibt sie nur gesellschaftliche Dinge und über den Vorangang der Kur( der Grund der Reise) schreibt sie nichts.

Lene hängt nach ihrer Trennung immernoch an Botho, doch in ihrer Konsequenz geht sie mit dem Umziehen einer möglichen Konfrontation mit Botho oder der Vergangenheit aus dem Weg.

Lene ist ein sehr ehrlicher Mensch, der mit Verheimlichungen nicht leben kann.
Folglich erzählt sie Franke von ihrer Beziehung mit Botho und geht dann den von der Gesellschaft geprägten Weg, indem sie Franke heiratet.
Lene ist sehr direkt in ihren Antworten und einfach. Käthe spielt in ihrer Art mit Botho auf S.100. Sie rückt nicht sofort mit den Antworten heraus. Frau von Sellenthin hat einen verhältnismäßig großen Wortschatz, bei Lene ist es auffällig, dass sie oft das Wort "und" benutzt und sich bei ihr teilweise einige Fehler in der Rechtsschreibung (Brief an Botho) einschleichen. Dies könnte ein Indiz für eine geringe Schulbildung sein (vielleicht Anzeichen für restringierten Code).

 
 

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