Brecht ist Lyriker, Erzähler, und in erster Linie Dramatiker. Er ist der Schöpfer eines anti-aristotelischen Dramas, des \"epischen Theaters\". Seine Ansichten hierzu hat er in 15 Heften \"Versuche\" (1929 - 1957) niedergelegt. Das epische Theater reiht die Szenen ohne dramatischen Aufbau erzählend nebeneinander. Durch die erzählende Form, durch eingestreute Provokationen, Zwischengesänge (Songs) und Selbsterklärungen der Personen versucht Brecht den Zuschauer aus der passiven Haltung zu lösen und ihn zu einer kritischen Stellungnahme zu dem Dargestellten zu bringen. Das Geschehen läuft auch nicht mehr dramatisch auf Höhepunkt, Katastrophe und Lösungen zu.
Brecht will mit dem epischen Theater den Zuschauer in einer kritischen Distanz zu dem auf der Bühne Dargestellten halten. Er will dem Zuschauer keine allgemeingültigen Lösungen vorexerzieren, sondern zum Nachdenken anregen.
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biografische Information
Bertolt Brecht wurde am 10. Februar 1898 in Augsburg als Sohn eines Angestellten, der später zum Direktor einer Papierfabrik aufgestiegen ist, geboren und starb am 14. August 1956 in Ostberlin. Er studierte Literatur und Philosophie, später Medizin. Er wurde Dramaturg und Regisseur in München. Von 1924-26 war Brecht dramaturgischer Mitarbeiter am Deutschen Theater bei Max-Reinhardt. 1933 ging er ins Exil nach Österreich, später Schweiz, Frankreich, Dänemark, 1941 Finnland, Sowjetunion, USA. 1947 kehrte er nach Europa zurück. Er gründete 1948 das Berliner Ensemble in Berlin. 1950 erhielt Brecht die österreichische Staatsbürgerschaft.
Kaum ein anderer Dichter des 20. Jhdt. ist in seiner Bedeutung so umstritten wie B. Brecht. Die einen feiern ihn als den größten Dramatiker der Epoche, die anderen lehnen ihn strikt ab, nicht nur wegen marxistischen Einstellung.
Weitere bedeutende Dramen:
Die heilige Johanna der Schlachthöfe (1932)
Herr Puntila und sein Knecht Matti (1940)
Der gute Mensch von Sezuan (1942)
Das Leben des Galilei (1943)
Der kaukasische Kreidekreis (1944/45)
Wichtige Oper:
Die Dreigroschenoper (1928)
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