Deutsch - Stilmittel
/
Allegorie r />
Sinnbild, Gleichnis: Verbildlichung eines abstrakten Begriffs (Das Rad des Schicksals dreht sich; Justitia mit Waage und Augenbinde)
Alliteration
auch Stabreim genannt: gleicher Anlaut der betonten Silben bei mehreren Wörtern (mit Mann und Maus: Milch macht müde Männer munter)
Allusion
Anspielung
Anakoluth
Satzbruch (\"Korf erfindet eine Mittagszeitung, welche, wenn man sie gelesen hat, ist man satt.\" Morgenstern)
Anapher
Wiederholung des gleichen Anfangswortes bei aufeinanderfolgenden Sätzen, Versen, Strophen (\"Ihr unsterblichen Seelen. Ihr, die ihr nicht von dieser Welt seit. Ihr Weltoffenen.\" Handke)
Antithese
Entgegenstellung (Alle reden vom Wetter. Wir nicht. Heiß ist die Liebe, kalt ist der Tod. Eng ist die Welt, und das Gehirn ist weit.)
Asyndeton
Unverbundenheit: Aneinanderreihung ohne Konjunktion (Alles rennet, rettet, flüchtet ...Veni, vidi, vici)
Bild
Bildlichkeit: Gesamtbegriff für sprachliche Mittel, die abstrakte Sachverhalte anschaulich machen, z.B. Allegorie, Chiffre, Metapher, Symbol, Vergleich.
Chiasmus
Überkreuzstellung: syntakt. Überkreuzung zweier an sich parallel gebauter Satze (\"Die Kunst ist lang, und kurz ist unser Leben.\" Goethe)
Chiffre
Geheimzeichen, Verschlüsselung: zu Zeichen reduzierte Symbole od. Stimmungsträger, die das Gemeinte nur andeuten, das Wirkliche verfremden (\"Mit allen Augen sieht die Kreatur nur das Offene.\" Rilke)
Ellipse
Auslassung eines für die vollständige syntaktische Konstruktion notwendigen Satzgliedes (Je schneller, desto besser! Was nun? Alles klar?)
Euphemismus
verhüllende oder beschönigende Umschreibung einer unangenehmen Sache (statt sterben: entschlafen, verscheiden, ableben, heimgehen; vollschlank)
Hyperbel
Übertreibung (Er hat einen Mund wie ein Scheunentor. \"Ich fühle eine Armee in meiner Faust.\" Schiller)
Hypotaxe
Satzorganisation in Form der Über- und Unterordnung von Haupt- und Nebensatzen; komplizierter Satzbau, kunstvoll geschachteltes Gefüge von Sätzen
Ironie
Form des uneigentlichen Sprechens: sagt das Gegenteil dessen, was eigentlich gemeint ist (eine schöne Bescherung; die Hellste!)
Katachrese
Bildbruch (Der Zahn der Zeit hat schon manche Träne getrocknet. Der Lungenkrebs reibt sich vergnügt die Scheren. Sobald der Krach mit Fortschritt zu tun hat, drückt unser Ohr ein Auge zu.)
Klimax
kunstvolle Steigerung (Es dauerte Tage, Wochen, Monate, ja Jahre. In jeder Partei gibt es Eifrige, Übereifrige und Allzueifrige.)
Litotes
Bejahung durch doppelte Verneinung, Milderung des Gesagten (nicht unschön; er ist nicht gerade ein Held; er freute sich nicht wenig)
Metapher
Bildliche Bezeichnung (Flußbett, Drahtesel, Wüstenschiff); zu unterscheiden sind:
Genitivmetaphern: der Korall der Lippen
Adjektivmetaphern: süßer Ton, dunkler Klang
Verbmetaphern: umgreifen, besetzen, gipfeln
Satzmetaphern: Sein Herz drohte zu brechen.
Metonymie
Umbenennung: ein Teil steht für das Ganze, pars pro toto (im Kreml und im weißen Haus .. er kann den ganzen Novalis auswendig; er trank fünf Glas)
Motiv
sich wiederholende, vorgeprägte typische Handlungsteile
Onomatopoesie
Lautmalerei bei Wortbildungen (knistern, ächzen, girren, klirren, brausen, sausen)
Oxymoron
Kopplung einander widersprechender Wörter (bittersüß, helldunkel, beredtes Schweigen, alter Knabe)
Parataxe
Satzreihe: Reihung von Hauptsätzen
Parenthese
Einschub (Das war - kurz gesagt - seine Meinung)
Paradoxon
Widersprüchlichkeit, Scheinwiderspruch (Einmal ist keinmal. Das Leben nach dem Tod. Es ist merkwürdig, wie wenig im ganzen die Erziehung - verdirbt.)
Parallelismus
Gleichbau mehrerer Sätze, Verse, Strophen (\"Gottes ist der Orient! Gottes ist der Okzident!\" Goethe)
Personifikation
Belebung eines Dinges oder Abstraktums (\"Es kam die Nacht und blätterte gleichgültig in den Bäumen.\" Rilke)
Pleonasmus
das doppelte Ausdrücken einer Sache (weißer Schimmel, wieder von neuem, alter Greis)
Rhetorische Frage
Frage, auf die keine Antwort erwartet wird (Was ist gewisser als des Menschen Ende?)
Sentenz
kurzer Denkspruch (Humor ist, wenn man trotzdem lacht.)
Symbol
Wahrzeichen, Merkmal: bildhafter Ausdruck für einen auf etwas Höheres, Umfassenderes verweisenden Vorgang oder Zusammenhang (Kreuz, Adler, Flagge)
Synästhesie
Zugleichempfindung: Mischung mehrerer Sinnesgebiete (Farbhören, die Sprache des Geschmacks, die Musik des Herzens)
Synekdoche
Begriffsvertauschung: ein Teil steht fur das Ganze (\"Dach\" für Haus; \"Klinge\" statt Schwert)
Synonymie
Kombination sinnverwandter Worter (Es gibt kein Ende, keinen Ausgang, keine Auflösung. Mein Liebster, mein Bräutigam, mein Verlobter!)
Vergleich
Verbindung eines gemeinsamen Gehalts zweier Bereiche (Er ist stark wie ein Löwe, groß wie ein Baum und reich wie das Meer.)
Zeugma
Verbindung mehrerer Nomen durch ein Verb, das sinngemäß aber nicht zu allen paßt (Ich heiße Schmidt und Sie herzlich wilIkommen! Er hob den Blick und ein Bein \'gen Himmel.)
Zitat
Übernahme und Verwendung wortlich wiedergegebener Äußerungen als Beleg für die eigene Auffassung (... wie Goethe seinerzeit schon sagte: \"Es irrt der Mensch, solang er strebt.\")
|