Wer ist Schulz von Thun?
Prof. Dr. Friedemann Schulz von Thun ist Professor am Fachbereich Psychologie der Universität Hamburg für Beratung und Training und den eigenen Schwerpunkt Psychologie der zwischenmenschlichen Kommunikation.
Er wurden 1944 in Soltau geboren, wuchs in Hamburg auf und machte 1965 Abi an der Gelehrtenschule des Johanneums.
Nach seinem Diplom 1971 war er Assistent bei Reinhard Tausch und promovierte 1973 über Verständlichkeit der Wissens-und Informationsvermittlung zum Dr. Phil. Zusammen mit Inghard Langer und Reinhard Tausch veröffentlichte er 1974 "Sich verständlich ausdrücken", einem Trainingsprogramm zur Diagnose und Verbesserung von Texten.
1975 Habilitation sowie Berufung auf eine Professur in Hamburg für Pädagogische Psychologie.
Prof. Schulz von Thun leitet gemeinsam mit Bernd Fittkau und Inghard Langer seit den siebziger Jahren Trainingskurse für Lehrer und Führungskräfte. Ziel war es, das erlernen eines partnerschaftlichen Miteinanders z.B. zwischen Mann und Frau, Eltern und Kindern, Lehrern und Schülern, Ärzten und Patienten und auch Vorgesetzen und Mitarbeitern.
In den siebziger Jahren entstand das Kommunikatonsquadrat , das grundlegende Kommunikationsmodell mit den "vier Schnäbeln" (des Senders) und den "vier Ohren" (des Empfängers) aufgrund der Kurserfahrungen mit Lehrern und Führungskräften.
Der erste Band "Störungen und Klärungen" entwickelte sich vor allem in den neunziger Jahren, zu einem Standardwerk in der Aus- und Weiterbildung, genauso wie auch im Deutschunterricht. Die Trilogie "Miteinander reden" erzielte inzwischen eine zweifache Millionenauflage genauso wie Band 2 von 1989. Dieser nahm die Unterschiede zwischen den Menschen in den Blick und hatte als Untertitel "Das innere Team der situationsgerechten Kommunikation."
Bis heute gestaltet Prof. Schulz von Thun zusammen mit Dr. Alexander Redlich
Seit 1976 den Studienschwerpunkt Beratung und Training.
In diesem Schwerpunkt versuchen sie Studierenden, das erworbene Wissen in die eigene Persönlichkeit zu integrieren als auch dazu, es bereits während des Studiums in der Praxis auszuprobieren.
Im beruflichen sowohl auch im politischen Bereich leitet Prof. Schulz von Thun zahlreiche Kurse und Fortbildungen, mit dem Ziel der Verbindung von Professionalität und Menschlichkeit. 1997 gründete er den Arbeitskreis Kommunikation und Klärungshilfe. Dieser vermittelt die entwickelten Inhalte und Methoden im Rahmen von Vorträgen und Trainingskrusen weiter und stellt so die Verbindung von Universität und Praxis her.
Die Teilnehmer dieser Kurse kommen nahezu aus allen Bereichen der Gesellschaft wie z.B. Bundeswehr, Schulen, Unternehmen, Polizei und Verbände.
Prof. Schulz von Thun reduziert nun seit 2007 seine Verpflichtung an der Universität Hamburg um in den letzten Jahren seiner Amtszeit, der Kommunikationslehre ein neues Dach zu geben.
Das Kommunikationsquadrat
Das Kommunikationsquadrat ist das bekannteste und inzwischen auch weit verbreitete Modell von Friedemann Schulz von Thun (bekannt als VIER-OHREN-MODELL)
Wenn ich als Mensch etwas von mir gebe, bin ich auf vierfache Weise wirksam. Jede meiner Äußerung enthält, ob ich will oder nicht, vier Botschaften gleichzeitig.
· Eine Sachinformation (worüber ich informieren)
· Eine Selbstkundgabe (was ich von mir zu erkennen geben)
· Einen Beziehungshinweis ( was ich von dir halte und wie ich zu dir stehe)
· Einen Appell (was ich bei dir erreichen möchte)
Psychologisch gesehen, sind also wenn wir miteinander reden auf beiden Seiten 4 Schnäbel und 4 Ohren daran beteiligt, und die Qualität des Gespräches hängt davon ab, in welcher Weise diese zusammen spielen.
Sachebene: Sachinformation im Vordergrund (z.B. Daten, Fakten, Sachverhalte)
Selbstkundgabe: Hinweis was in mir vorgeht ( Ich- Botschaft) der Empfänger nimmt diese mit dem Selbstkundgabe Ohr auf: Was ist der für einer?
Beziehungsseite: Wenn ich jemanden anspreche dann gebe ich durch z.B. Tonfall, Begleitmimik oder durch Formulierung zu verstehen wie ich zu dem anderen stehe.
Appellseite: wenn ich eine Botschaft schicke z.B. für eine Handlung, Wunsch oder eine Handlungsweise auffordern will.
Metakommunikation
Wie entstehen Missverständnisse?
Wenn Botschaften auf einer oder mehreren Ebenen falsch interpretiert werden, entstehen Missverständnisse. Diese werden durch einseitige Kommunikation hergestellt. Doch es gibt noch andere Ursachen z.B. wenn der Empfänger en negatives Selbstbild von sich hat. Dann wird die Botschaft zur Bestätigung des negativen Selbstbildes regelrecht gesucht.
Bei solchen Missverständnissen empfiehlt sich der Einsatz von Metakommunikation
z.B. ich habe das so gemeint! Bei der Lösung zur Metakommunikation sollte mal das Gespräch in dem das Missverständnis entstanden ist nochmals Revue passieren lassen und sich folgende Fragen stellen:
· Welche Botschaft wurde versenden?
· Wurden die Botschaften so verstanden?
· Was wurde nicht gesagt?
· Was ist noch zu sagen?
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