Der Prozess
Das Buch beginnt mit der Verhaftung von "Josef K.". Er wacht am Morgen seines 30. Geburtstages auf und trifft in seiner Wohnung zwei Beamte, die ihn verhaften. Weshalb erfährt er jedoch nicht. Nachdem er von einen Aufseher über seine Verhaftung in Kenntnis gesetzt wurde, wird ihm erklärt, dass die Verhaftung ihn nicht an seiner normalen Lebensweise hindern soll. Von diesem Zeitpunkt an nimmt er die ganze Sache nicht mehr ernst. Er wird aber immer wieder zu Verhandlungen geladen, und was er auch unternimmt, er erfährt weder warum er verhaftet und vor Gericht gestellt wurde, noch welchen Verlauf des Prozess wirklich nimmt.
In einem Dom erhält sich K mit einem Priester, der ihm eine Legende erzählt (darauf komme ich aber später noch genauer zu sprechen). Er sagt ihm auch, dass das Gericht von Schuld angezogen werde und K daher schuldig sein müsse.
Am Vorabend seines 31. Geburtstages wird er von zwei Beamten abgeholt und aus der Stadt geführt. Obwohl sich verschiedene Gelegenheiten zur Flucht bieten, widersetzt sich K, der seine Schuld inzwischen akzeptiert hat, nicht. Ausserhalb der Stadt wird K von den zwei Beamten in einem Steinbruch hingerichtet.
Interpretation:
Kafkas Werke beschäftigen sich meist mit der Isolation des Individuums und dessen Machtlosigkeit gegenüber etwas undurchschaubar Größeren. "Josef K." selbst treibt den Prozess voran. Das einzige Mittel über welches das Gericht verfügt ist Angst, die "K." während des gesamten Prozesses beherrscht und sich letztendlich auch auf andere Lebensbereiche ausweitet. Diese These wird auch durch die Geschichte "Vor dem Gesetz" (auch bekannt unter dem Namen "Die Legende vom Torhüter") verdeutlicht, die ihm ein Priester erzählt. Auch in dieser Geschichte ist Angst das einzige, was den Mann vom Lande den Zutritt zum Gesetz verwehrt. Die aus "K.s" Angst resultierende selbstverschuldete Isolation kann mit Kafkas Leben verglichen werden, denn er war Jude unter den Christen und war dadurch auch im wirklichen Laben isoliert.
"Der Prozess" drückt im Prinzip die Hilflosigkeit des einzelnen gegenüber dem großen undurchschaubaren Gesetz aus. "K." ist am Ende von dem Prozess schon so mitgenommen, dass er sich den Tod schon als Erlösung herbeisehnt.
Der Prozess ist sehr deutlich auf die Erzählung vom Torhüter hingearbeitet. Es ist nicht nur eine der berühmtesten Erzählungen Kafkas, sondern sie war dem Autor auch eine der liebsten.
Mir persönlich hat diese Werk sehr gut gefallen, da vom Anfang bis zum Ende eine gewisse Spannung aufgebaut war, weil ich eben doch noch gehofft habe, dass man irgendwann erfährt, warum "Josef K." eigentlich angeklagt ist. Das abrupte Ende dieses Buches fand ich dann doch eher bedrückend, weil eben "Josef K." einfach hingerichtet wurde, ohne zu erfahren warum und für was er eigentlich für schuldig gesprochen wurde.
Typisch für den Expressiopnismus ist hier die ausweglose Situation, in die "K" über Nacht gerät. Es gibt keinen Ausweg, und die einzige Erlösung ist der Tod. Ebenfalls typisch ist das das Gesetz bzw der Staat undurchschaubar und unantastbar für den Bürger ist.
Die Verwandlung
Der Protagonist dieses Buches ist Gregor Samsa. Eines Morgens wacht Gregor als Ungeziefer auf, doch anstatt in Panik zu geraten wegen seiner Verwandlung, überlegt er noch wie er pünktlich zur Arbeit kommen kann. Als seine Familie die Verwandlung entdeckt, sperren sie ihn in seinem Zimmer ein. Einzig und allein seine Schwester kümmert sich um ihn.
Von diesem Tag an wird sein Zimmer nur noch selten geputzt, die Schwester kümmert sich nicht mehr so um Gregor und alle Familienmitglieder beginnen irgendeine Arbeit. Gregors Einkommen war das einzige der Familie und durch seinen Ausfall machte sich Geldknappheit bemerkbar. Sie vermieten ein Zimmer an drei Zimmerherren und eines Abends, als die Schwester zum ersten Mal seit langer Zeit wieder Violine spielt, kommt Gregor aus seinem Zimmer und die Zimmerherren erschrecken so sehr, dass sie sofort ankündigen, sobald als möglich auszuziehen. Die Familienmitglieder beschließen noch am selben Abend, dass der Käfer weggeschafft werden müsse, da es sich nicht um Gregor handeln könne.
Gregor stirbt noch in der selben Nacht. Er behält seine Familie in guter Erinnerung, die ab nun wieder ein glückliches Leben führt.
Interpretation:
Kafka litt schon seit seiner Kindheit unter der Autorität seines Vaters und das spiegelt sich auch in diesem Werk wider. Die Verwandlung als Flucht vor der Familie und insbesondere vor dem Vater. Nur die rückhaltlose Anteilnahme durch die Familie könnte vielleicht eine Rückverwandlung bewirken, aber wie auch im wirklichen Leben erhält er die so sehnlich erwünschte Liebe nicht.
Er stirbt, nachdem sich seine Erbitterung über die Lieblosigkeit der Familie in Rührung und Liebe verwandelt hat.
Ein anderer Interpretationsansatz wäre, die Verwandlung als Protest gegen seine Lebensweise und gegen das Misstrauen, das ihm sein Chef entgegenbringt, zu sehen. In diesem Fall kann der Prokurist, der ebenfalls im Werk vorkommt, als Symbol für die gesellschaftliche Hierarchie und anonyme Gewalt der Habsburg-Monarchie gedeutet werden.
Diese Werk fand ich persönlich etwas eigenartig, da ich sich an den Stil der Geschichte erst gewöhnen musste. Für mich ist diese Geschichte sehr eigenartig geschrieben, denn die Personen in diesem Werk nehmen die Verwandlung von Gregor in einen Käfer als ganz normal an und führen ihr Leben ohne grosse Änderungen weiter.
Typisch für den Expressionismus ist hier, die Isolation des Individuums, in diesem Fall die Isolation Gregors der sich über Nacht in einen Käfer verwandelt. Wiederrum ist der einzige Ausweg der Tod.
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