Probleme und Gefahren durch Medien
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I. Was verbirgt sich hinter dem Begriff Medien?
Definition: Medien sind alle Hilfsmittel zur Vermittlung von Informationen. Im Allgemeinen meint man aber mit dem Begriff " Medien" die sogenannten Massenmedien. Dies sind technische Vervielfältigungs- bzw. Verbreitungsmittel, die sich an ein großes Publikum wenden. Hierbei wären z.B. zu nennen:
· · TV
· · Radio
· · Internet
· · Zeitschriften, Zeitungen
· · u.v.a.
Diese werden auf die beiden Überbegriffe Print- und elektronische Medien verteilt. Bei der elektronischen Form der Informationsübermittlung stehen vor allem die Aktualität und die hohe Glaubwürdigkeit durch Bild und Ton im Vordergrund, bei der anderen Kategorie die immerwährende Verfügbarkeit und die Wählbarkeit der gewünschten Informationen.
Kennzeichnend für ein Massenmedium ist die Form der Einwegkommunikation (Simplex), was auch einen Nachteil darstellt. Dies wird zum Teil schon durch die Anbieter versucht zu verringern (Anrufsendungen in Hörfunk und TV, Leserbriefveröffentlichungen in Zeitungen).
Die Funktionen der Massenmedien kann man in drei Bereiche einteilen:
· · Informationsfunktion (M. sollen sachlich u. verständlich berichten, so dass wirtschaftliche und politische Zusammenhänge verstanden werden können)
· · Meinungsbildungsfunktion (M. fällt eine große Rolle zu, da sie sehr leicht die Meinung des Einzelnen beeinflussen können)
· · Kritik- und Kontrollfunktion (gerade in einer Demokratie nötig; wenn Medien keine Missstände aufspüren würden, wäre Demokratie in Gefahr)
Geschichte der Medien: Ab 1964 stieg die Nutzung der Medien aufgrund des Fernsehers; Empfang stieg von 47% auf über 78% der Bevölkerung an. Dann blieb es eine Weile auf dem gleichen Stand, bis 1985 die Privaten Sender sich entwickelten.
II. Realitätsverlust und Realitätsverzerrung
Da viele Medienanbieter nur an Gewinn, was natürlich verständlich ist, und daraus resultierend an hohen Einschaltquoten interessiert sind, müssen sie das Programm liefern, dass die große Masse der Kunden (Konsumenten) wünscht. Viele von diesen Sendungen, Filmen und anderen Beiträgen stellen aber eine Gefahr für manche, ungeeignete Konsumenten dar. Dies können zum Beispiel sein:
· Kinder
· Menschen die an seelischen Problemen leiden
· schwache Persönlichkeiten
· ältere Menschen
· u.v.a.
Eine geringe, aber nicht zu unterschätzende Gefahr geht dabei von den sogenannten "Soaps" aus. Aufgrund derer gestalten sich oft Jugendliche eine Scheinwelt nach dem Handlungsmuster ihrer Lieblingsserie und versuchen dann diese auf ihre Umwelt zu übertragen.
Ähnlichkeiten bestehen auch zu den Realityshows, deren Erfolg sich aber schon seit längerem wieder auf dem absteigenden Ast befindet. Egal ob man Menschen in einen Container sperrt, oder sie auf eine Insel schickt, es finden sich immer eine Fangemeinde und Bewunderer, die versuchen sich an das von Medienmanagern entworfene Image ihrer Stars anzugleichen. Dies ist negativ zu werten, da jeder Mensch seine eigene Meinung und seine eigenen Persönlichkeit nach außen hin vertreten sollte. Da aber viele junge Menschen im Zielgruppenalter Probleme besitzen, sind sie durch die Medien leicht beeinflussbar, was über kurze oder lange Sicht eine Gefahr darstellt.
Ein weiterer Aspekt der durchleuchtet werden sollte stellt die Werbung dar. Hier sind es wiederum hauptsächlich die Jugendlichen, aber auch alte Menschen, die von den Illusionen der vermittelten Botschaften beeindruckt werden und dadurch den Anschluss zur Realität verlieren. So sind viele davon überzeugt, dass sie, bei Kauf und Konsum des beworbenen Produkts, dieselben Fähigkeiten oder Charakterzüge wie ihre "Werbehelden" annehmen. Genau darauf zielt die Werbung ab und danach richten sie auch ihre Pläne und Strategien aus. Die hohe Wirksamkeit von Anzeigen und Werbespots lässt sich schon daran erkennen, dass z.B. schon beim kleinen Augsburger Lokalsender "Radio KÖ" mit geringer Höreranzahl die Preise für die einmalige Ausstrahlung eines Jingles zwischen 120,- und 150,- DM liegt. Wenn man das auf große TV-Anstalten überträgt, lassen sich schnell Summen in riesigen Dimensionen erahnen.
Weiterhin als möglichen und auch wahrscheinlichen Grund für die Realitätsverluste wären z.B. Filme aus der Sparte Action und vor allem Horror zu nennen. Hierbei wird man oft in realitätsfremde und phantasiereiche Szenarien versetzt. Diese sollen einem den Glauben vermitteln, dass man auch in Wirklichkeit solche Erscheinungen erleben kann und dass man auch die Fähigkeiten des Filmhelden besitzen kann. So geschah es kürzlich in England, als ein acht Jähriger plötzlich auf seine gleichaltrige Spielkameradin mit einem langen Küchenmesser losging und diese dadurch tödlich verletzte. Nach der Festnahme erklärte der völlig verdutzte Junge der Polizei, dass er genauso gehandelt habe, wie ihm es sein Vorbild aus einem Horrorfilm, den er heimlich angesehen hatte, vorgemacht habe. Solche schrecklichen Negativbeispiele drücken die Gefahr aus, die von Medien auf nicht geeignete Konsumenten ausgeht.
Möglichen Nährboden für Realitätsverlust und - verzerrung bietet auch der schon seit längerem, meist von Privatsendern, praktizierte sogenannte "Unterhaltungsjournalismus". Oft werden schon bei den Nachrichten die Meldungen auf möglichst hohe Einschaltquoten ausgerichtet und so auf wichtige Informationen verzichtet (Zeitungsbericht). Ein gutes Beispiel für diesen Tatbestand ist das auf RTLT ausgestrahlte Nachrichtenmagazin "Stern TV". Dieses Magazin sendete öfters auch Beiträge des Filmfälschers Michael Born.
Born drehte gefälschte Berichterstattungen und Beiträge für alle möglichen Sendungen, die natürlich in ihrer Sensationsgier auf ihn hereinfielen.
Die eingeschränkte Ausstrahlung von Informationen mit der Folge der Realitätsverzerrung besteht vor allem bei Beiträgen aus Ländern die einer Diktatur unterstehen oder aus Kriegsgebieten. Besonders Letzteres wurde vor allem durch den Vietnam-Krieg bekannt. In diesem Fall wurde der amerikanischen Bevölkerung von den Medien und der Regierung ein völlig anderes Bild vom Krieg dargeboten und eingetrichtert, als dies in der Realität der Fall war. Die gesendeten Beiträge stellten die Vietnamesen als blutrünstiges, unberechenbar mordendes Volk dar, die fatalen Folgen der Napalmbomben der USA wurden aber verschwiegen. So wurde die Meinung der Bevölkerung auf übelste Art manipuliert.
All diese Beispiele, angefangen mit den Soaps, über die Horrorfilme bis hin zum Unterhaltungsjournalismus zeigen meiner Meinung nach deutlich die Gefahren, die durch Realitätsverlust entstehen können auf.
III. Einseitige Berichterstattung
Ein weiteres Problem, das aufgrund der Medien besteht und mit negativen Folgen behaftet ist, ist die oftmals vorzufindende, einseitige Berichterstattung.
Viel dazu tragen die sogenannten Boulevard-Blätter bei, als bekanntestes Beispiel ist hierbei natürlich die Bild-Zeitung zu nennen. Solche Boulevard-Blätter sind im übertragenen Sinne mit den Privatsendern zu vergleichen, da sie viele Gemeinsamkeiten besitzen. Es fängt damit an, dass sie ähnlich wie die Privatsender auch auf Einschaltquoten in Form von Auflagestärken angewiesen sind. Bei solchen Zeitungen findet man sehr wenig Berichte über Politik und Wirtschaft, allerhöchstens in Form von Skandalen und Affären. Das sind aber die Aufreißer des Blattes und überfüllen somit die Titelblätter. Anhand eines Vergleiches, Bild am Sonntag - Welt am Sonntag (eine seriöse Sonntagszeitung), lässt sich dies leicht belegen (Zeitungsartikel). Ein Beispiel hierfür ist die bereits in Vergessenheit geratene Affäre Christoph Daums. Durch die Aussage "...der verschnupfte Daum, der kann nicht Bundestrainer werden..." trat Ulli Hoeneß eine Lawine aus, die selbst er nicht für möglich gehalten hatte. Nach der positiven Haaranalyse Daums wurden unter anderem auch in den Toiletten des Bundestages Kokainspuren entdeckt. Das aber jeder, ob Journalist, Besucher oder Abgeordneter, Zugang zu den Toiletten hat wurde verschwiegen. Den Medien war die Person Daum egal, sie brauchten einfach eine Story, die sich gut verkaufen lässt.
Ein anderer Aspekt, der vor allem auf das Internet abzielt, aber auch auf die Zeitungen zutrifft, ist die Tatsache, dass viele Medien zur Verbreitung von einseitigen Berichten und Aussagen durch Parteien missbraucht werden, oder dies auch von selbst tun.
Die meisten Blätter würden natürlich niemals öffentlich zugeben, dass sie politisch angehaucht sind, aber wenn man sich länger mit ihnen beschäftigt, fällt einem so etwas schon auf. Als Beispiele sind hierfür meiner Meinung nach zu nennen: der "Spiegel" und der "Stern"
Im Internet findet man solche Seiten bei näherem betrachten der Pages der einzelnen Parteien.
· · CDU: www.wahlfakten.de
· · SPD: www.nicht-regierungsfähig.de
Ein Problem, das vor allem bei TV-Sendern und Zeitungen auftritt, besteht darin, dass viele Medien sich keine große Anzahl an Korrespondenten leisten und dadurch die vorhanden Korrespondenten fast in der Arbeit ersticken. Als Beispiel dient hier das Auslandsbüro der ARD in Moskau, wo nur zwei Mitarbeiter für ganz Russland beschäftigt sind, die pro Jahr bis zu 1500 Beiträge und Berichte produzieren müssen. Aufgrund dieses Tatbestands sind viele davon nur oberflächlich und nicht von allen Seiten durchleuchtet. Weiter verschärft wird dieses Problem dadurch, dass in manchen Ländern die Journalisten ihr Material direkt von den Regierungen bekommen und dass dieses selten der Wahrheit entspricht ist wohl allgemein bekannt.
IV. Nachbetrachtung
Dieser Überblick über die Gefahren und die Probleme, die mit den Medien verbunden sind stellt nur einen kleinen Teil vor. Alle Gefahren und Probleme aufzuzählen und zu erklären hätte den Rahmen deutlich gesprengt.
Nachdem ich nun die negativen Folgen dargestellt habe möchte ich nun noch eine positive Seite des Realitätsverlustes, auch wenn dieser hier gemäßigter ausfällt, vorstellen.
Hierbei zu nennen wären z.B. die IMAX-Kinos. Bei diesem Kinoformat wird man während des Beitrags aufgrund verschiedenster mechanischer und visueller Effekte aus der Realität entrissen und man erlebt so eine völlig neue Welt.
Abschließend möchte ich sagen, das die einzelne Information an sich keine Macht hat, erst das Zusammenfügen zu Berichten durch Journalisten macht sie zum Auslöser verschiedenster gewollter und ungewollter Reaktionen.
Deshalb bin ich der Meinung, dass man angebotene Medien zwar nutzen sollte, diese aber kritisch hinterfragen und objektiv betrachten sollte.
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