Durch die Industrielle Revolution ändern sich im 19. Jahrhundert die wirtschaftlichen, politischen und sozialen Zustände dramatisch. Das schnelle Anwachsen der Bevölkerung (siehe Tabelle unterhalb), der Aufstieg der exakten Naturwissen¬schaften und der Technik, die fortschreitende Industrialisierung und die mit der Landflucht verbundene Verstädterung schufen ein Zeitalter der Massenbewegungen. Das im frühen 19. Jahrhunderte führende Bürgertum wurde in seiner Vorherrschaft immer mehr vom neu enstandenen Vierten Stand den Arbeitern bedroht. Die Frau erkämpfte sich ein umfangreicheres Recht auf Selbstgestaltung ihres Lebens, den Zutritt zu den öffentlichen Bildungsstätten und schließlich den Eintritt in das Wirtschafts und Berufleben.
1857 1869 1900
Gesamtbevölkerung 32.261.000 35.812.000 46.974.000
Wien samt Vorstädte 431.147 827.567 1.702.000
EINWOHNERZAHLEN ZUR ZEIT DER ÖSTERREICH-UNGERISCHEN MONARCHIE
Die Wirtschaft stand im Zeichen eines ständig wachsenden Konkurrenzkampf um Rohstoffqellen und Absatzmärkte. Diese führte zu einer Verarmung des vierten Standes, und die "soziale Frage" wurde zum Hauptproblem der Innenpolitik.
Weltpolitisch ist die Zeit des Naturalismus vom Nationalismus und Imperialismus, und den daraus entstehenden Konflikten zwischen den europäischen Staaten bestimmt, die schließlich zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs (1914) führten.
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