Das Gedicht "Späte Zeit" von Peter Huchel gehört zur Literatur der Weimarer Republik und ist ein typisches Gedicht der Neuen Sachlichkeit. Peter Huchel wurde 1903 geboren und erlebte somit den ersten Weltkrieg zwar sehr bewusst aber nicht an der Front. Nach dem Krieg beteiligte er sich am Kapp-Putsch (ein rechtsextremistischer gescheiterter Putschversuch gegen die Weimarer Republik) und wurde dabei verwundet. Daraufhin änderte er seine politische Haltung grundsätzlich und wandte sich vom Rechtsextremismus ab. Die meisten seiner Werke sind sehr Landschafts- und Naturbezogen, doch die Natur wird nicht romantisch dargestellt.
Peter Huchel untergliederte dieses Gedicht in vier Strophen. Die erste besteht aus vier Versen, die zweite aus drei und die letzten beiden aus je zwei Versen. In jeder Strophe wird eine beobachtete Erscheinung in der Natur angeführt. Alle Erscheinungen werden darauffolgend mit dem Krieg in Verbindung gebracht. Pro Strophe wird eine in der Natur beobachtete Begebenheit genannt und mit einer im Krieg vorkommenden assoziiert.
Die trockene Gefühllosigkeit kommt sehr deutlich zum Ausdruck. Es werden keine Gedanken oder Empfindungen des lyrischen Ichs genau geschildert, sie werden aber auch nicht außer Acht gelassen. Zumindest werden die Assoziationen zu den wahrgenommenen Tatsachen kurz genannt. Hiermit kommt auch die differenzielle Realitäts-Wahrnehmung, mit der sich die Literatur der Neuen Sachlichkeit besonders intensiv auseinander setzt, zum Ausdruck.
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