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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Charakteristik die grube und das pendel


1. Drama
2. Liebe

Der Erzähler: Sein Geschlecht, sein Aussehen und sein familiärer Stand werden von Edgar Allen Poe nicht beschrieben, da diese Daten nicht von Relevanz sind und den Verlauf der Geschichte nicht beeinflussen würden. Der Erzähler wird von einem Inquisitionsgericht zum Tode verurteilt. Sein Verbrechen wird aber nicht genauer beschrieben. Man erfährt aus der Erzählung nur, dass er ein Ketzer ist, und aus diesem Grund sterben muss. Als sein Todesurteil verkündet wird, fällt der Erzähler in eine Art Ohnmacht, denn er muss zusehen, wie die Richter über sein Leben urteilen, während er unfähig ist etwas zu tun. Edgar Allen Poe versteht es sehr gut, diese Unfähigkeit, die in Halluzinationen endet, einzufangen und zu beschreiben. Der Erzähler wird, ohne dass es in seiner Bewusstlosigkeit richtig realisiert, in einen Kerker gebracht. Im Laufe seiner Gefangenschaft erinnert er sich an Gerüchte und Legenden, die von der Bestrafung von Ketzern handeln. Nach diesen Geschichten, die er immer nur für Märchen gehalten hatte, gab es zwei Arten von Foltern, die aber beide zwangsläufig mit dem Tod endeten: Sterben durch grausamste körperliche Folter und der Tod durch schrecklichste geistige Qualen. Er erkannte schnell, dass man ihm letzteres, also die geistige Folter zuerkannt hatte. Durch die enorme psychische Belastung der tagelangen totalen Dunkelheit, zieht er in Erwägung sich das Leben zu nehmen, indem er in den Schacht in der Mitte des Raumes springt. Er entschließt sich dann aber doch anders, weil er erkennt, dass die Menschen, die beauftragt sind, ihn zu töten, das erwarten und den Schacht so präpariert haben, dass ein qualvoller, langsamer Tod in ihm lauert. Zu diesem Zeitpunkt ist ihm jeder Tod, außer dem im Brunnenschacht recht. Damit entrinnt er dem Plan der Inquisition vorerst. Doch jetzt wartet ein nicht weniger grausamer Tod auf ihn. Nun verschwindet zwar die Dunkelheit, die ihn unheimlich belastet hat, dafür ist er jetzt hilflos an eine Bank gefesselt. Zur besseren Vorstellung des Kerkers hier ein Video, das die schrecklichen Bemalungen an den Wänden, den Brunnenschacht und das Pendel zeigt. Die Aufnahmen stammen aus einem Film, der 1983 von einem tschechischen Filmemacher gedreht wurde. Der Erzähler muss zusehen, wie sein Tod, in Form des messerscharfen Pendels, unaufhaltsam näher kommt. Viele von euch kennen diese Szene wahrscheinlich aus einer der bekanntesten Episode der Serie McGyver, in der die Folter mit dem Pendel detailgetreu nachgestellt wurde. Die gesamten Foltermethoden sind so ausgerichtet, dass sich sein Hass und seine Angst nicht gegen einen Menschen, sondern immer nur gegen eine Maschine, wie sie das Pendel ist, oder gegen ein Objekt, wie es der Schacht in der Mitte des Verlieses ist, richten kann. Somit ist es für ihn noch schwerer, die grausamen Qualen zu ertragen, denn er steht ihnen alleine, ohne jegliche Hilfe gegenüber. Dieses Gefühl nichts tun zu können, außer auf seinen Tod zu warten, zermürbt den Erzähler innerlich. Nach einigen Tagen der völligen körperlichen Anspannung fühlt er zuerst eine ungeheure Wut gegenüber dem Pendel und bittet um Beschleunigung seines Todes. Nach einer Weile empfindet er aber so etwas wie Gleichgültigkeit und sieht dem Tod gelassen ins Auge.(Textstelle Seite: 122) Diese Ruhe lässt ihn aber nachdenken und er rettet sich, indem er die Ratten, die nur auf seinen Tod warten, anlockt. Die gefräßigen Nager stürzen sich wie wild auf die, mit Essensresten eingeschmierten Lederriemen und befreien den Erzähler somit. Er ist sich aber stets bewusst, dass er seinen Tod immer nur um einige Stunden oder einige Tage verschieben kann, denn nun wartet der letzte, endgültige Mordversuch auf ihn. Er soll durch immer enger Werden des Kerkers in den Brunnenschacht getrieben werden. Die teuflischen Bemalungen, der schreckliche Wandbehang und der nahende Tod sind der Höhepunkt des Psychoterrors, den er ertragen muss. Dazu wieder eine kurze Filmszene, die die immer näherkommenden Wände zeigt. Als er schon aufgegeben hat, kommt es unerwartet zu einer Wende. Die französische Armee unter General Lasalle nimmt die Stadt Toledo ein. Im letzen Moment werden die glühenden Wände wieder auseinandergeschoben, und der Erzähler hat seine Freiheit wieder. Die letzten Minuten seiner Folter möchte ich nun vorlesen.



Aufbau
"Die Grube und das Pendel" ist eine Kurzgeschichte in Form einer Erzählung aus der Ich-Perspektive. Die Geschichte erstreckt sich über 20 Seiten und ist in kürzere Absätze gegliedert. Die für Edgar Allen Poe charakteristische Art der Beschreibung führt dahin, dass man sich total in das Opfer hineinversetzt fühlt und mit ihm mitleidet. Das erzeugt wiederum eine enorme Spannung. Poes Schreibstil kommt mit sehr wenigen Fremdwörtern aus, nur ab und zu findet man Wörter wie "Autodafé". Ein Autodafé ist die öffentliche Verkündung und Vollstreckung eines von einem Inquisitionsgericht gefällten Urteils.


Entstehungsgeschichte
Edgar Allen Poe schrieb die Kurzgeschichte 1842 und veröffentlichte sie gemeinsam mit den Werken "Das verräterische Herz" und "Die schwarze Katze". Alle diese Geschichten sind Horror-Erzählungen, die im 19 Jahrhundert wahrscheinlich mehr Angst machten als jetzt. Trotzdem ist ein großer Teil des Schreckens aus seinen Erzählungen bis heute erhaltengeblieben. Viele von euch kennen Edgar Allen Poe wahrscheinlich nur als den Erfinder der Detektivgeschichte, aber er hat auch viele fantastische Horror Erzählungen, wie diese es ist, und angsteinflößende Gedichte, wie das, über das ich als nächstes referieren werde, geschrieben.


Aktueller Bezug
Die Geschichte ist auch heute noch aktuell, wenn man das Problem der Todesstrafe und der Folter betrachtet. In vielen schlechter entwickelten Ländern der Erde gilt die Folter noch immer als zulässiges Verhörhilfsmittel. Auch in sogenannten "zivilisierten" Staaten, wie zum Beispiel in den USA, steht die Todesstrafe immer noch als letzte Möglichkeit, einen Menschen zu bestrafen. Die Gefühle, die in einem zum Tode Verurteilten vorgehen, kann man nur erahnen, aber ich glaube, dass Poe diese Gefühle der Unfähigkeit, etwas zu tun, sehr real ausdrückt.

Interpretation
Im wesentlichen ist dieses Werk eine Horror-Geschichte. Es wurde geschrieben um den Lesern Angst zu machen. Denn Angst hat auch durchaus positive Seiten. Sie ist der Reiz, zum Beispiel eine Horrorgeschichte zu lesen, oder sich einen Horrorfilm anzusehen. Angst spielt aber auch in einem anderen Sinn in dieser Erzählung eine Rolle. Die Angst der Menschen vor der Inquisition vor einigen Jahrhunderten. Es war damals sicherlich einfacher als heute Angst zu verbreiten, denn den Menschen wurde ein festes Bild vom Bösen, vom Teufel eingeflößt. Die Kirche hatte die Menschen vollkommen in der Hand, es blieb kein Platz für die eigene Auslegung des Glaubens. Die Inquisition war nur ein Mittel um die Menschen im Glauben zu belassen, dass ihr Gott der Richtige sei, und dass die, die sich gegen ihn stellen, keine Chance haben. Einerseits symbolisierten die Geistlichen die Güte Gottes, andererseits waren es aber sie, die sich die grausamen Foltermethoden ausdachten. "Die Grube und das Pendel" zeigt aber auch, dass man für seine Taten büßen muss. Auch wenn in dieser Geschichte der Grund der Bestrafung und die Bestrafung selbst unberechtigt ist, zeigt sie, dass auf eine Tat unaufhaltsam eine Konsequenz folgt und, dass man nichts dagegen ausrichten kann. Es zeigt aber auch, dass wenn man eine lange Zeit einsam und alleine ist, sich das schwer auf die psychische Verfassung auswirkt. Man sieht anhand des Erzählers sehr deutlich, dass er nach einigen Tagen der vollkommenen Einsamkeit nicht mehr klar denken kann.

 
 

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