Durch Ludwig XIV. war Frankreich die Vormacht in Europa. Doch durch die vielen Kriege und die verschwenderische Hofhaltung Ludwigs war die wirtschaftliche Situation des Landes katastrophal. Adel und Kirch hatten die Vorherrschaft und beuteten das Bürgertum restlos aus. Da die Gefahr bestand, dass der König die Nationalversammlung, zu der sich der 3. Stand erklärt hatte, auflösen könnte, stürmte das Pariser Volk die Bastille. Im September 1791 erhielt Frankreich eine Verfassung. Nachdem Frankreich 1792 Republik wurde, verurteilte man Ludwig XVI. wegen Hochverrates zum Tode. Napoleon, der gewählt worden war, um in Frankreich für Ruhe, Ordnung und Sicherheit zu sorgen, ordnete den Staat neu. Seine Pläne, ganz Europa seiner Herrschaft zu unterwerfen, scheiterten am Widerstandswillen der Völker und der gegen ihn verbündeten Mächte. Napoleon machte nach der Niederlage gegen die Verbündeten Russen, Preußen und Österreicher den Thron für Ludwig XVII., den Bruder des in der Revolution hingerichteten Königs, frei. Die Weimarer Klassik wird durch die Französische Revolution mit ihren Forderungen nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit geprägt. Der Kampf um eine Verfassung, die revolutionäre Diktatur unter Robespierre und der, darauffolgende, Bonarpartismus führten zu den Grundstrukturen des 19. Jahrhunderts.
Die Französische Revolution hatte die alte Gesellschaft zerstört und erlaubte damit, das "ganz andere" zu denken: die Idee von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Das Interesse der deutschen Bevölkerung an den Vorgängen in Frankreich war groß. Früher oder später musste sich auch die Dichtung damit auseinandersetzen, inwieweit eine Revolution dafür geeignet war, eine Verbesserung der herrschenden Zustände herbeizuführen. Zunächst erteilten Goethe und Schiller der Revolution eine klare Absage und handelten sich damit den Ruf ein, unpolitisch und kurzsichtig zu denken. In Wirklichkeit glaubten sie aber an die Möglichkeit die Gesellschaft in kleinen Schritten zu reformieren, so dass eine Revolution gänzlich unnötig währe. Mit Kunst und Literatur wollten sie einen Prozess in Gang setzen, in dem sich die Gesellschaft zu einem harmonischen Zusammenleben von gleichberechtigten Weltbürgern entwickelt.
Die Idee der Aufklärung entfaltete ihre volle Wirkung.
Eine weitere Grundlage ist das Verhältnis zur Antike. Winkelmann, ein deutscher Archäologe und Kunstwissenschaftler sieht die "Antike [als] das Wahre und Schöne, dem es nachzueifern gilt". In der griechischen Antike schien es als lebten die Menschen glücklich und zufrieden. Auf Grund der herrschenden Verhältnisse galt diese Zeit als Vorbild.
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