Friedrich Dürrenmatt, geboren am 5. Jänner 1921 in Bern, ist der Sohn eines protestantischen Pfarrers. Er besucht das Gymnasium in Bern, ist ein begeisterter Maler, zeichnet gern und studiert in Zürich Theologie, Philosophie und Germanistik. Eine Zeit lang arbeitet er als Graphiker, Journalist und schreibt erste Texte für Kabarett. Im Alter von 22 Jahren beginnt er mit ersten schriftstellerischen Versuchen. Seinen endgültigen Durchbruch schafft der Dramatiker mit dem 1956 in Zürich uraufgeführten Stück \"Der Besuch der alten Dame\". Nach dem Erfolg seiner Theaterstücke, wendet er sich ganz dem literarischen Schaffen zu. Als Erzähler nimmt er vorwiegend Kriminalstoffe zur Vorlage. Dürrenmatt schreibt Romane und Hörspiele, doch seine Stärke ist die Dramatik. Entscheidend für ihn ist die Konfrontation mit der Dramatik Thornton Wilders und des späten Bert Brechts.
Dürrenmatt wird vielfach ausgezeichnet und erhält unter anderem Ehrendoktorate an den Universitäten von Jerusalem, Neuchâtel und Zürich. Außerdem wird er Direktionsmitglied am Baseler Theater und Mitherausgeber des Züricher "Sonntag Journals".
Er stirbt am 14. Dezember 1990 in Neuenburg.
Dürrenmatt war ein leidenschaftlicher Satiriker und Moralist mit einem Hang zur Übertreibung. Seine Bühnenwerke sind voll von zynischem Humor und von schockierenden Einfällen. Gerechtigkeit und Gnade sind Grundthemen seiner Stücke, die er nicht in Form von Tragödien gestaltet, sondern tragisch-grotesk abwandelt. Er vertritt die Meinung, dass unserer heillosen Welt nur mit Mitteln der Komödie beizukommen ist.
Dramen: Romulus der Große, 1950;
Die Ehre des Herrn Mississippi, 1952;
Ein Engel kommt nach Babylon, 1954;
Der Besuch der alten Dame, 1956;
Die Physiker, 1962
Romane: Der Richter und sein Henker, 1952;
Grieche sucht Griechin, 1955;
Die Panne, 1956;
Das Versprechen, 1958
Hörspiele: Unternehmen Wega, 1955;
Nächtliches Gespräch mit einem verachteten Menschen, 1957
Preise: Hörspielpreis der Kriegsblinden, 1957;
Schiller-Preis der Stadt Mannheim, 1959;
Buber-Rosenzweig Medaille, 1977;
Österreichischer Staatspreis für Europäische Literatur, 1983;
Karl-Zuckermayer Medaille, 1984;
Georg-Büchner-Preis, 1986;
Ernst-Robert-Curtuis-Preis, 1989
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