Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist ist am 18.Oktober 1777 in Frankfurt an
der Oder geboren. Er hat zwei Halbgeschwister aus der ersten Ehe seines
Vaters und vier leibliche Geschwister. Seine Mutter ist Juliane Ulrike
von Kleist, geboren von Pannwitz. Sein Vater ist Joachim Friedrich von
Kleist, ein preußischer Stabsoffizier. Er stirbt als Kleist elf Jahre
alt
ist.
Nach dem Tod seines Vaters geht er nach Berlin und wird von da an von
Samuel Heinrich Katel, einem Prediger erzogen. Dort besucht er auch das
Französische Gymnasium. Im Juni des Jahres 1792 tritt Kleist in das
2.Gardebatillon Potsdam ein. Bis zum Jahre 1799, in dem er den Dienst
beendet nimmt er u.a. an der Belagerung Mainz und dem Rheinfeldzug teil.
In demselben Jahr verlobt er sich mit Wilhelmine Zenge. Doch das
Verlöbnis wird drei Jahre später wieder
gelöst. In Frankfurt an der Oder beginnt
er sein Philosophie-, Mathematik-, Physik-, und
Staatswissenschaftsstudium, das er allerdings schon nach drei Semestern
abbricht. Im Winter 1801/1802 reist er nach Bern. Dort verkehrt er u.a.
mit Ludwig Wieland, Heinrich Zschokke, Heinrich Geßner, und Pestalozzi.
Ab dem 1.April 1802 wohnt Kleist auf einer Aare - Insel bei Thun. Dort
schreibt er einige Novellen. Doch lange bleibt er dort nicht, er reist
weiter. Im Jahre 1803 will er in den Französischen Kriegsdienst gehen,
wird aber von einem preußischem Gesandten zurück nach Deutschland
geholt. 1805 beginnt er im
Finanzdepartment unter Altenstein zu arbeiten. Ein Jahr später wird er
aus gesundheitlichen Gründen beurlaubt, schließlich scheidet er ganz aus
dem Staatsdienst aus. Im März 1807 wird er, wegen angeblicher Spionage
von den Franzosen gefangengenommen. Nach seiner Freilassung im Juni
fangen Kleist und sein Freund Adam Müller an ein Journal mit dem Namen
Phöbus herauszugeben. Dort sind hauptsächlich Geschichten von ihm
abgedruckt. 1809 reist er nach Prag wo er den Entwurf einer Zeitung
macht, die Germania heißen soll. Kleist erkrankt jedoch und im November
kehrt er erst nach Frankfurt an der Oder, dann nach Berlin zurück. Dort
gibt er nun mit A. Müller die Berliner Abendblätter heraus. Dieses
Projekt ist sehr erfolgreich, muss aber wegen
Finanzierungsschwierigkeiten aufgegeben werden. Kleist wird Mitglied in
der Christlichen Deutschen Tischgesellschaft.
Unter Eindruck seines persönlichen Scheiterns als Dichter und Journalist
sowie der politischen Niederlage der Nation * begeht Heinrich von
Kleist, zusammen mit Henriette Adolfine Vogel am 21. November bei
Berlin/Wannsee Doppelselbstmord.
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