Jeder zweite Beitrag in einer österreichischen Tageszeitung stammt von einer Nachrichtenagentur. Der Agentur kommt so im Massenkommunikationsprozeß eine Schlüßelrolle zu, da sie die Produkte in Form und Inhalt nachhaltig bestimmt.
Die typische Aufgabe einer Nachrichtenagentur, die Informationsbeschaffung für Medienunternehmen, wird in Österreich von der 1946 gegründeten genossenschaftlich organisierten APA (Austria Presse Agentur)wahrgenommen. Vom Typ her ist die APA eine nationale Agentur, weil sie Nachrichten vorwiegend im "eigenen" Territorium sammelt und verbreitet. Ihre Aufgabe ist es, durch gemeinschaftliche Nachrichtenversorgung zur Sicherung der wirtschaftlichen Unabhängigkeit und Selbständigkeit ihrer Mitglieder (die jeweiligen Genossenschafteranteile richten sich nach dem Auflagenstand bzw. der Hörer- und Seherzahl)beizutragen. Durch exklusive Verträge mit internationalen und nationalen ausländische Agenturen sowie durch Eigenaufbringung in Österreich sollen die Nachrichtenflut bewältigt und jene Information beschafft werden, die für die österreichischen Bezieher wichtig sind. Umgekehrt stützten sich gemäß den internationalen Austauschverträgen zwischen den Agenturen die internationalen Presseagenturen weitgehend auf die von der APA exklusiv produzierten Nachrichten.
Beträgt der Tagesausstoß in den Gründungsjahren 100 bis 150 Meldungen, sichten und bearbeiten heute ungefähr 80 Redakteure täglich rund 8.000 Meldungen von etwa 25 Nachrichtenagenturen und zahlreichen Pressediensten und senden durchschnittlich 520 Meldungen aus den Ressorts Außen- und Innenpolitik, Wirtschaft, Chronik, Kultur und Sport via Datenleitungen in die Redaktionen. Zu diesem Basisdienst kommen pro Tag mehr als 20 Bilder vom APA- Bilderdienst und 5 Grafiken vom Info- Grafik- Dienst, die ebenfalls digital aufbereitet den Zeitungen und dem Rundfunk übermittelt werden.
Internationale und nationale ausländische Nachrichtenagenturen:
Reuters (GB), DPA (D), AFP (F), AP (USA), ANSA (E), TASS (Rußland)
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