Brecht zeigt, wie die Welt während dem Krieg auf dem Kopf steht. So sind Tugenden, die ein Jeder im Leben bestrebt, im Krieg unnütz, sogar tödlich. Alle drei Kinder der Courage sind Opfer des Krieges: Eilif stirbt an seiner Kühnheit, Scweizerkas an seiner Ehrlichkeit und die Tochter Kattrin an ihrem mitleidigen Herzen. Findet jedoch eine kurze Friedenspause statt, so kehrt sich die Welt wieder auf ihre Füsse und alte Gesetze kehren wieder zurück, was dem Eilif zum Verhängnis wird.
Auch Mutter Courages Tugend wirkt sich tödlich aus. Sie gilt als gute Händlerin, was sie aber gleichzeitig sehr stark von ihren Kinder entfernnt, was sie letzlich zur Schuldigen des Todes ihrer Kinder macht.Sie glaubt, aus dem Krieg Profit zu machen, was ihr aber nicht gelingt, nicht gelingen kann. (DER FELDWEIBEL:Will vom Krieg leben
Wird ihm wohl müssen auch was geben. /S.19)
So zahlt sie schliesslich das Doppelte und glaubt immer noch, dass sie aus dem Krieg Gewinn zieht (Brecht:"Kriege sind für Völker katastrophen, nichts sonst, keine Erhebungen und keine Geschäfte."). Der Krieg ist nicht ein Ereignis der vielen Kleinen, nein, die wenigen Grossen
ziehen den Profit.
Schliesslich lernen nur Wenige aus der Schreckenszeit des Krieges, das Leiden besteht nur kurze Zeit. So zieht auch Mutter Courage schon nach kurzer Zeit weiter und widtmet sich dem Handel - sie hat nichts gelernt! Ihre parallele Suche gilt Eilif. Diese Suche führt unweigerlich in den Tod.
Bertold Brecht notierte zur Aufführung von1949:
"Dass die grossen Geschäfte in den Kriegen nicht von den kleinen Leuten gemacht werden. Dass der Krieg, der eine Fortführung der Geschäfte mit andern Mitteln ist, die menschlichen Tugenden tödlich macht, auch für ihre Besitzer. Dass für die Bekämpfung des Krieges kein Opfer zu gross ist."
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