MonikaMaron: Stille Zeile sechs Inhaltsangabe von Seite 24-43
Zu Beginn des Abschnitts sitzt Rosalind Polkowski in einem Cafe. Ein älterer Mann hat sich zu ihr gesetzt. Sie hat ihm gerade erzählt, warum sie ihre Arbeit gekündigt hat und nicht mehr für Geld "denken will\". Rosalind beschreibt ihren Ekel vor älteren Männern. Sie glaubt, dass alte Männer für sie eine Gefahr seien. Der Mann (dass er Herbert Beerenbaum heißt, weiß sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht) ist erstaunt über Rosas Ausführungen und beginnt ihr Fragen zu stellen. Im Verlauf der Unterhaltung schaut Rosa sich Beerenbaum genau an und stellt fest, dass ihr sein "verdächtiger Gesichtsausdruck\" vertraut ist, hält ihn allerdings eher für anmaßend und dumm. Rosa ist schon vielen Männern mit solcher Miene begegnet. Der letzte war ihr Vater. Weil sie Beerenbaum verunsichern will, fragt sie, ob sie seine Biografie erraten dürfe. Schließlich tut sie das auch und rät den kompletten Lebenslauf fast richtig. Schließlich rückt Beerenbaum mit seiner Bitte an Rosa heraus: Er braucht eine Schreibkraft, welche seine Lebensgeschichte für ihn schreiben und ihm auf diese Weise seine gelähmte rechte Hand ersetzen soll. Erst hiernach erkundigt Rosa sich nach seinem Namen, worauf er ihr seine Visitenkarte auf den Tisch legt, bezahlt und geht.
Im nächsten Abschnitt ist der Rückblick vorbei, Rosa befindet sich auf dem Weg zur Beerdigung Beerenbaums. Am Friedhof angekommen stellt sie fest, dass sie viel zu früh da ist und läuft die Straße hinab um sich warm zu halten. Sie hat lange darüber nachgedacht, ob sie überhaupt kommen sollte, hat sich aber dann doch dafür entschieden, weil sie den Abschied braucht, damit sie sich endgültig sicher sein kann, dass Beerenbaum auch wirklich tot ist, nachdem er so plötzlich in ihr Leben getreten war. Sie hatte ihn sogar im Krankenhaus besucht, in der Hoffnung, alles was zwischen ihr und Beerenbaum vorgefallen war, ungeschehen machen zu können. Sie möchte aber auch wissen, was für Menschen um ihn trauern.
In einer erneuten Rückblende erzählt Rosa, dass sie sich für den Sommer drei Dinge vorgenommen,aber bis jetzt noch nichts davon gemacht hat. Zunächst will sie bei Thekla Fleischer, einer Klavierlehrerin, die bei ihr im Haus wohnt, Klavier lernen. Sie traut sich aber nicht zu fragen, da Thekla sich offenbar verliebt hat und sie ihr Glück nicht mit Anfängerstücken wie "Hänschen klein\" stören will. Zum anderen will Rosa sich mit der Rezitative aus "Don Giovanni\" beschäftigen, sie übersetzen. Das noch keiner gemacht, da sich Rezitatiyen angeblich nicht übersetzen lassen. Sie hat angefangen, die dafür nötigen Utensilien zu besorgen und hätte auch einiges von Bruno haben können, wagt aber nicht zu fragen, weil er es für gefährlich hält, wenn Anfänger sich an solche Dinge wie "Don Giovanni\",heranwagen. Sie erzählt ihm allerdings, dass sie Klavier lernen möchte, was er aber nicht verstehen kann. Als auch dieses Vorhaben vorläufig scheitert, will sie sich mit den Gedichten von Ernst Töller beschäftigen, was sie aber auch nicht tut. Sie weiß, das Bruno recht hat mit der Vermutung, sie wolle sich so nur über ihre ihr selbst auferlegte Untätigkeit hinwegtrösten. So verbringt sie den Sommer in einem Haus außerhalb der Stadt.
In diesem Abschnitt des Buches lernt Rosalind Beerenbaum kennen. Daher ist dieser Teil des Buches sehr wichtig für den weiteren Verlauf des Romans. Denn hätte Rosalind Beerenbaum nicht kennen gelernt, hätte sie niemals seine Memoiren geschrieben.
Auch die Tatsache, dass Rosalind sich vor älteren Männern ekelt, ist wichtig für den Roman. Diese Abneigung erklärt zum einen Teil Rosas Hass auf Beerenbaum. Zudem wird in diesem Zusammenhang zum ersten Mal ihr Vater erwähnt, der ebenfalls eine wichtige Rolle spielt. Er und Beerenbaum ähneln sich sehr, wie Rosa findet. Beide waren Kommunisten. Dies ist ein weiterer wichtiger Grund dafür, weswegen sie ihn hasst.
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