4.1
Anton lässt sich gehen und wechselt häufig seine Freundinnen.
1959 macht er seine Doktorprüfung und als er eine Assistentenstelle in der Anästhesie bekam, mietete er in der Nähe des Leidseplein eine größere, hellere Wohnung.
Seine erste Frau lernte er 1960 während des Weihnachtsurlaubs in London kennen. Sie hieß Saskia de Graaff und war Stewardess bei der KLM. Ihr Vater hatte während des Krieges einem Verbindungsstab der Widerstandsorganisation angehört.
Saskia und Anton heirateten ein Jahr nach ihrer Begegnung.
4.2
Juni 1966 musste Saskia auf die Beerdigung eines alten Freundes ihres Vaters. Anton und ihre gemeinsame Tochter Sandra sollten auch mitkommen.
Die Beerdigung war keine Trauerfeier in dem Sinne, sondern war eher dafür da, alte Bekannte mal wieder zu sehen und es wurde viel gelacht.
Die Gäste unterhielten sich viel über den Krieg, da wohl so ziemlich alle ein und derselben Widerstandsorganisation angehört haben.
Als sie nachher bei dem Beerdigungskafee zusammen sitzen, fängt Anton genau einen Satz aus der Menge auf: "Ich bin mit dem Fahrrad an ihm vorbei gefahren und habe ihm erst in den Rücken geschossen und dann einmal in die Schulter und in den Bauch"
4.3
"Weit weg, im Tunnel der Vergangenheit, hallt der sechsfache Knall nach..." Anton wollte sich dazu nicht äußern, aber es kam aus dem Reflex aus ihm raus geschossen, dass er nachfragte ob noch mehr geschossen wurde und ob es sich um Fake Ploeg in Haarlem handeln würde. Der Mann, der neben ihm sitzt wird blass und fragt wer er denn sei. Als Anton sagt, dass er in dem Haus gewohnt hat, vor welchem dies alles passiert ist, bittet der Mann ihn mit raus zu kommen.
Der Mann stellt sich als Cor Fakes vor, der den Decknamen Gijs hatte.
Er fängt an über vergangene Zeiten zu sprechen, aber Anton blockt ab und sagt, dass ihn nichts bedrückt und er nicht drüber reden will.
Fake jedoch lässt sich nicht abwimmeln und sagt, dass Anton dann hätte nichts sagen dürfen, wenn er nicht hätte sprechen wollen.
Er fängt an zu erzählen, dass Ploeg ein gemeiner Mörder war und macht ihn vor Anton schlecht. Dieser aber sagt, dass er das verstehen könnte und immer noch nicht drüber reden wöllte.
Fake erzählt weiter, dass sie wussten, dass eines der Häuser draufgehen würde, aber dass sie diese Straße gewählt haben, weil es dort am ruhigsten gewesen wäre.
Anton erzählt Fake, dass es gar nicht vor ihrem Haus geschehen war, sondern ihre Nachbarn die Leiche vor ihre Haustüre gelegt hatten. Da fängt Anton auch zum ersten mal an nach zu denken, warum vor ihre Tür, denn als Fake fragt, warum sie sie nicht zu den anderen Nachbarn gelegt haben, weiß er keine Antwort darauf.
Fake behauptet, dass es das beste gewesen wäre, wenn Antons Familie die Leiche ins Haus geschleppt hätte und dort versteckt hätte. Anton hört ihm zu, ohne ihn zu verstehen und er betont noch einmal, dass er nicht daran interessiert ist, über die Vergangenheit zu sprechen.
Fake lässt sich nicht abwimmeln und redet weiter auf Anton ein. An einem Punkt kommt er auch darauf zu sprechen, dass auch noch mehr Menschen umgekommen sind in jener Nacht. Seine Freundin war dabei. Als er dies sagte, fing Anton an zu weinen. Er weiß, dass diese Freundin, die Frau war, die er in der Zelle kennengelernt hatte.
Als er zu erkennen gibt, dass er seine Freundin kannte, will Fake alles wissen, jedoch weiß Anton rein gar nichts mehr, über die Nacht. Er weiß nur noch, dass es die Nacht gab, mehr nicht.
Hier erfährt Anton auch, dass diese Frau Truus Coster hieß.
Fake bietet Anton an, dass er ihn besuchen kommen könnte und er ihm ein Foto von ihr zeigen könnte.
In dem Moment kommen ein paar andere von den Gästen und unterbrechen ihr Gespräch.
Fake steckt Anton noch schnell seine Telefonnummer zu.
4.4
Auf der nach Hause Fahrt fragt Saskia Anton, ob er Fake besuchen fahren wird. Dieser verneint, will allerdings auch nicht die Telefonnummer wegschmeißen.
Anton fällt die Ähnlichkeit zwischen Saskia und seinem Traumbild von Truus auf. Er glaubt, dass er sich Saskia nach seinem Traumbild ausgesucht hat.
Anton, Saskia und Sandra fuhren zusammen in Urlaub. Anton lag meistens am Strand und sonnte sich und dachte nach. Anton stellt fest, dass er mit Fake zum ersten Mal wegen der Vergangenheit geweint hat. Und zwar nicht wegen seiner Familie, sondern wegen einer Frau, die er gar nicht kannte.
Eines Nachts hält er es nicht mehr aus und ruft Fake an.
4.5
Anton besucht Fake.
Als dieser die Tür öffnet, sieht Anton schon, dass dieser schon etwas getrunken hatte.
Fake plaudert ziemlich viel über Anton, was er gar nicht wissen sollte. Anton fragt woher er das wüsste und er sagte, dass er seinen Schwiegervater angerufen habe und alles von diesem wüsste.
Anton erfährt, dass Fake mal ein Mathematiker und Arzt an einem anatomischen Institut war.
Fake fängt wieder an über die Vergangenheit zu urteilen und sagt, dass er dies nur machen würde, damit Anton wüsste, mit wem er es zu tun hätte.
Etwas später sieht Anton das Foto von Truus und als er es genauer betrachtet stellt er fest, dass diese Frau wirklich seiner Frau ähnelt.
Fake will wissen, was Truus alles in der Gefängniszelle gesagt hat, aber Anton weiß nichts mehr, er weiß nur noch, dass Truus eine lange Geschichte erzählt hat... allerdings nicht mehr worüber.
Als Anton sagt, dass Truus auf der Polizeiwache in Heemstede gesessen hat, meint Fake, dass er sie da raus geholt hätte, wenn er es gewusst hätte.
Fake erzählt, dass Truus einmal eine totale Dunkelheit erlebt hatte und Anton kam es vor, als hätte er genau diese Geschichte schon mal irgendwann geträumt.
Fake erzählt Anton genau, wie damals alles abgelaufen ist:
"So gut es eben ging, fuhren wir Hand in Hand nebeneinander bei euch durch die Uferstraße, ganz langsam, wie ein verliebtes Pärchen. Wir ließen uns von ihm überholen, wobei er uns kurz ansah. Ebenfalls guten Morgen! Rief Truus noch fröhlich und er lächelte ein bisschen zurück. Dann fuhr ich vor. Ich hatte mir vorgenommen, ihm sofort den Rest zu geben, aber es war glatt, ich musste mit einer Hand den Lenker loslassen, um die Pistole aus der Tasche zu ziehen und dabei kam ich ein bisschen ins Rutschen. Ich schoss ihm in den Rücken und gleich danach in die Schulter und in den Bauch, aber ich sah sofort, dass ich Mist gebaut hatte. Während er zu Boden stürzte, wollte ich es noch einmal versuchen, aber meine Pistole hatte Ladehemmung. Ich fuhr schnell weiter um Platz für Truus zu machen. Als ich mich umschaute, sah ich, dass sie sich mit der Fußspitze auf dem Bürgersteig abstützt und sorgfältig zwischen seine Schulterblätter zielte; er lag ganz gekrümmt da, den Kopf unter den Armen verborgen. Sie schoss zweimal, steckte die Pistole in die Tasche und fuhr schnell weiter. Sie war offensichtlich der Meinung, er sei tot, aber ich sah, wie er sich halb aufrichtete. Ich schrie, dass sie aufpassen sollte, sie trat in die Pedale und dann schoss er - und zufällig traf er sie auch. Irgendwo unten in den Rücken. Ich hab noch versucht, sie auf meinen Gepäckträger zu heben, wir wollten uns irgendwo in den Sträuchern verstecke. Aber als die Deutschen kamen, schrie ihnen eine Frau aus einem Fenster zu, wo wir waren. Sie gab mit ihre Pistole und einen Kuss und das wars dann."
Anton, der sich zwar an nichts aus der Zelle erinnern konnte, wusste in dem Moment noch genau wie es an dem Abend davor war, als sie im Wohnzimmer saßen und die Schüsse gehört hatten.
Auf einem Tisch in der Nähe sieht Anton Truus Revolver liegen, der immer noch Schussbereit ist.
Dann klingelt das Telefon bei Fake und er lässt Anton alleine zurück.
Der Aschenbecher neben Anton fängt an zu brennen und Anton versucht diesen zu löschen - ohne Erfolg.
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