Zu Beginn der Weimarer Republik fächern sich die bis dahin relativ einheitlichen Literaturarten, die typisch für bestimmte Epochen sind auf zu einem ganzen Spektrum unterschiedlicher Stile und Zielgruppen. Innerhalb dieser Auffächerung kann man aber drei große Grundtypen ausmachen. Die völkische Literatur beinhaltet vor allem Kriegsliteratur, die den Krieg verherrlicht und Verachtung für die Demokratie proklamiert und ist nationalistisch ausgerichtet. Im krassen Gegensatz dazu steht die sozialrevolutionäre Literatur der linksgerichteten Autoren wie Berthold Brecht und Ernst Toller, die die bestehenden Zustände kritisiert. Die meisten dieser Autoren waren im Bund Proletarisch-Revolutionärer Schriftsteller der KPD organisiert, der sich ebenfalls zum Ziel gemacht hatte, mit den Werken der Mitglieder den "Klassenkampf" voranzutreiben. Zur gleichen Zeit wie der BPRS wurde der "Kampfbund für deutsche Kultur" zur Rettung des "Deutschtums" vom rechten Lager gegründet, zu dem auch viele der völkischen Autoren gehörten.
In der neutralen Mitte steht die bürgerliche Literatur, deren Hauptvertreter heute die bekanntesten sind. Zu ihnen gehören Thomas Mann, Franz Kafka und Hermann Hesse sowie Alfred Döblin und Heinrich Mann.
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