Schindlers Liste
Der Fabrikantensohn Oskar Schindler (1908 - 1974) heiratete im Alter von 20 Jahren die Bauerstochter Emilie (1907 - 2001), aber mit der ehelichen Treue nahm er es nicht so genau. Er trank, spielte sich als Weiberheld auf und trat der NSDAP bei.
Ende 1939 geht Oskar Schindler nach Krakau und kauft eine beschlagnahmte Emailfabrik aus jüdischem Besitz. Weil er kriegswichtige Güter produziert, darf er 100 Juden aus dem KZ als billige Arbeitskräfte einsetzen, und er tut es, um seinen Profit zu maximieren.
Der Buchhalter Itzhak Stern wird Geschäftsführer. Schindler reicht ihm die Hand, doch Stern wagt es nicht, die Hand seines Arbeitgebers zu ergreifen und macht ihn darauf aufmerksam, dass er Jude sei. \"Scheiße\", erwidert der Unternehmer und schüttelt Stern die Hand.
1943 erlebt Schindler, wie die SS Überlebende aus dem Krakauer Getto in das Arbeitslager Krakau- Plaszów bringt, wo Hauptsturmbannführer Amon Göth wie ein Tyrann kommandiert und zum Vergnügen vom Balkon auf Juden schießt.
1944 wird das Lager aufgelöst. Da erschleicht sich Schindler die Genehmigung, seinen Betrieb nach Zittau zu verlegen und verwendet sein gesamtes Geld, um so viele Juden wie möglich als Arbeitskräfte zu kaufen. Die Namen von 800 Männern und 300 Frauen stehen auf Schindlers Liste. Als man die Frauen trotzdem nach Auschwitz transportiert, lässt Schindler dort SS-Männer mit einem Säckchen Diamanten bestechen, damit sie die Jüdinnen zurückschicken.
Einige Zeit später erfährt er, dass zwei Waggons mit Juden aus Golleschau, einem Nebenlager von Auschwitz, in Zittau stehen. Schindlers Ehefrau Emilie versorgt die noch lebenden hundert Menschen und fährt 300 km weit, um zwei Koffer Wodka gegen Medikamente für die Juden zu tauschen. Obwohl Oskar Schindler weiß, dass er die ausgemergelten Juden nicht zur Arbeit einsetzen kann, zahlt er auch für sie fünf Mark pro Person, damit sie am Leben bleiben.
Zweimal wurde Oskar Schindler selbst verhaftet, aber durch Bestechung kam er in beiden Fällen frei. Ihm war klar, dass er den Russen nicht in die Hände fallen durfte, denn für sie wäre er nichts weiter gewesen als ein deutscher Kriegsgewinnler mit dubiosen Verbindungen zu führenden Nationalsozialisten. Als die SS abrückte, ließ er sich von einem Juden in einem Lastwagen nach Westen fahren und floh nach Argentinien. Von dort kehrte er verarmt zurück. 1961 reiste Schindler erstmals nach Israel und wurde von 220 Überlebenden begrüßt, die auf seiner Liste gestanden hatten.
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