Das Werk " Die neuen Leiden des jungen W.", das auch als Theaterstück erschienen ist, wurde 1973 von Ulrich Plenzdorf, der aus der ehemaligen DDR stammt, geschrieben. Er schildert in diesem Buch die unglückliche Liebe und das Leben des Edgar Wibeau, indem er die Handlung einerseits durch die Nachforschungen von Edgars Vater, der seinen Sohn seit dessen fünften Lebensjahr nicht mehr gesehen hat, rekonstruiert und teilweise von Edgar aus dem Jenseits kommentieren läßt. Die Handlung des Romans wurde vom Autor in Berlin und in Mitterberg zur Zeit der DDR angesiedelt.
Edgar Wibeau, ein siebzehnjähriger Lehrling, der mit seiner nach der Scheidung alleinstehenden Mutter in Mitterberg lebt und dort in der Berufsschule seine Ausbildung macht, ist ein Musterschüler und somit einem großen Erwartungs- und Leistungsdruck ausgesetzt. Ein Zwischenfall mit einem Lehrer in der Schule ist der Anlaß für seine "Flucht" gemeinsam mit seinem besten Freund Willi nach Berlin. Dort versucht er auf einer Kunsthochschule aufgenommen zu werden, doch er wird abgewiesen und sieht sich seitdem als ein verkanntes Malergenie.
Er beschließt auch nach der Abreise Willis in Berlin in der Laube von Willis Eltern zu wohnen und trifft nach einiger Zeit die verlobte Kindergärtnerin Charlie, in die er sich verliebt. Er verbringt viel Zeit mit ihr und ihren Schützlingen. Edgar fängt an Tonbänder mit Nachrichten an Willi zu schicken, auf die er Textstellen aus einem Buch von Goethe, das er in der Laube gefunden hat und das ihn immer mehr fasziniert, spricht. Als Charlies Verlobter Dieter vom Heer zurückkommt, beginnt Edgar auf dem Bau zu arbeiten und schirmt sich mehr von den beiden ab. Nach seiner Entlassung beginnt er an einer Farbspritze zu arbeiten, da seinen früheren Kollegen die Erfindung mißlungen war. Er nimmt auch wieder Kontakt zu Charlie und Dieter auf und bekommt nach einiger Zeit auch seine Arbeit wieder. Auf einem Ausflug mit Chalie allein, küßt er sie und sie läuft davon. Am nächsten Tag wird Edgar bei der Bastelei an seiner Spritze durch einen Stromschlag getötet.
Ulrich Plenzdorf zeigt mit diesem Roman nicht nur die Probleme und das Leben des jungen Edgar, sondern bietet zum Teil auch Einblicke in die Verhältnisse der ehemaligen DDR. Er veranschaulicht das Scheitern des Lehrlings an Liebe und Gesellschaft in einer sehr humorvollen Weise.
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