Die zentralen Themenbereiche des Romans werden schon im Motto direkt oder indirekt genannt:
1. : 1. Weltkrieg
2. : die vom Krieg zerstörte Generation
3. : Leben und Überleben im Krieg.
"Die Tatsache des Krieges ist von Beginn des Romans an bis zu seinem Schluß als Faktum und alles beherrschende Wirklichkeit vorausgesetzt, weder Kriegsausbruch noch Kriegsende werden in die Darstellung einbezogen, nur in verschwindend geringen Andeutungen überhaupt reflektiert. Es wird also zu untersuchen sein, wie die Wirklichkeit und welche Wirklichkeit des Krieges in der literariscchen Reproduktion gestaltet wird und welche Bewertung der Krieg damit erfährt."
Die beiden anderen Themenkomplexe hängen innerlich zusammen, sie führen die Auswirkungen des Krieges auf die Kriegsteilnehmer und deren Reaktionen anhand der Frontgruppe der acht Kameraden vor, als deren repräsentativer Sprecher Paul Bäumer fungiert. Hierbei kommt Bäumer jedoch eine Doppelfunktion zu: als einer der vier Schüler einer Klasse gehört er zu der vom Krieg zerstörten Generation und hat deren Schicksal zu artikulieren; als Mitglied der gesamten Frontgruppe hat er zugleich die Formen und Techniken des Lebens und Überlebens im Krieg vorzustellen. Hieraus ergibt sich die fundamentale Spannung des Romans insofern, als er den Zustand der Zerstörung zugleich und vermischt mit den Vorgängen des Überlebenwollens darzustellen versucht. Während das Thema der inneren Zerstörung retadierenden Charakter hat, d. h. sich hauptsächlich in Form von Reflektionen, Erinnerungen und Klagen der Betroffenen entfaltet und die völlige Negativität der durch den Krieg geschaffenen Lebensform betont, bringen die Überlebensvorgänge Bewegung und Veränderung in den Handlungsablauf und müssen als zur Lebenserhaltung dienenden Vorgänge doch auch positiv bewertet werden. Diese beiden Themen stehen also in Konkurrenz zueinander und verlangen häufig, am deutlichsten sichtbar etwa hinsichtlich der Etappenszenen, eine unterschiedliche Bewertung ein und derselben Handlungselemente was dem Roman im Ganzem eine Mehrdeutigkeit und Unentschiedenheit gibt, die sich unter anderem auch in der höchst widersprüchlichen Rezeption niedergeschlagen hat.
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